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U 183

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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DEUTSCHES UNTERSEEBOOT "U 183"


DAS BOOT:

Typ: IX C/40
Bauauftrag: 15.08.1940
Bauwerft: Deschimag AG Weser, Bremen
Baunummer: 1023
Serie: U 183 - U 194
Kiellegung: 28.05.1941
Stapellauf: 09.01.1942
Indienststellung: 01.04.1942
Indienststellungskommandant: Korvettenkapitän Heinrich Schäfer
Feldpostnummer: M - 44 100

Kommandanten

01.04.1942 - 19.11.1943 Korvettenkapitän Heinrich Schäfer
20.11.1943 - 23.04.1945 Kapitänleutnant Fritz Schneewind

Flottillen

01.04.1942 - 30.09.1942 Ausbildungsboot 4. U-Flottille, Stettin
01.10.1942 - 30.09.1944 Frontboot 2. U-Flottille, Lorient
01.10.1944 - 23.04.1945 Frontboot 33. U-Flottille, Flensburg

AUSBILDUNG UND ERPROBUNGEN:

01.04.1942 - 28.04.1942 Bremen Ausbildung auf der Weser.
30.04.1942 - 16.05.1942 Kiel Erprobungen beim UAK.
18.05.1942 - 20.05.1942 Stettin Einräumen der Lasten.
22.05.1942 - 26.05.1942 Gotenhafen Erprobungen beim TEK.
26.05.1942 - 29.05.1942 Danzig Erprobungen bei der UAK.
30.05.1942 - 12.06.1942 Hela Seeausbildung bei der AGRU-Front.
14.06.1942 - 17.06.1942 Danzig Trockentaktische Übungen.
18.06.1942 - 27.06.1942 Pillau Torpedoschießen bei der 26. U-Flottille.
28.06.1942 - 30.06.1942 Danzig Überholungsarbeiten in der Holmwerft.
01.07.1942 - 10.07.1942 Gotenhafen Taktische Übungen und Ausbildung bei der 27. U-Flottille.
11.07.1942 - 12.07.1942 Rönne Abhorchen bei der UAG-Schall.
15.07.1942 - 31.08.1942 Stettin Restarbeiten bei den Oderwerken AG.
04.09.1942 - 18.09.1942 Kiel Ausrüstung zur 1. Unternehmung.

DIE UNTERNEHMUNGEN:

1. Unternehmung:

19.09.1942 - 07:05 Uhr aus Kiel → → → → 21.09.1942 - 04:00 Uhr in Kristiansand
21.09.1942 - 12:59 Uhr aus Kristiansand → → → → 22.09.1942 - 05:45 Uhr in Kristiansand
22.09.1942 - 09:30 Uhr aus Kristiansand → → → → 22.09.1942 - 18:13 Uhr in Egersund
23.09.1942 - 06:00 Uhr aus Egersund → → → → 23.09.1942 - 21:30 Uhr in Bergen
26.09.1942 - 18:29 Uhr aus Bergen → → → → 23.12.1942 - 10:29 Uhr in Lorient
  • Der Kommandant zur 1. Unternehmung: Auf dem Ausmarsch wurde nur selten Schußwetter angetroffen. Schwere Stürme waren abzureiten, die einige Seeschäden verursachten. Unter der Küste wurde Wind und See weniger. Hier stand das Boot zunächst in der Vollmondperiode. Stark wechselnde Sichtverhältnisse und oft sehr starkes Meeresleuchten erschwerten hier das Operieren.
  • Der Befehlshaber der U-Boote zur 1. Unternehmung: Erste Unternehmung von Kommandant und Boot. Es wurde in Anbetracht der Dauer und der gegebenen Möglichkeiten nur ein geringer Erfolg erzielt. Die Gründe liegen in noch mangelder Erfahrung des Kommandanten, zum großen Teil aber auch in ungeschicktem und wenig zähem Operieren auf erkannte Ziele. Die Unternehmung wurde nicht durch Wetter- und Sichtverhältnisse entscheidend beeinflußt, sondern durch Mangel an Entschlossenheit und Geschick um Erfolgsmöglichkeiten gebracht. Der Kommandant muß sich auf der nächsten Unternehmung mit mehr Zähigkeit und mehr Angriffsschwung wappnen.

2. Feindfahrt:

30.01.1943 - 15:35 Uhr aus Lorient → → → → 13.05.1943 - 15:40 Uhr in Lorient
  • Der Kommandant zur 2. Unternehmung: Eine ziemliche Belastung für die Besatzung war das anhaltende Unterwasserstehen bei einer Raumtemperatur von 29 - 30°C und einer hohen Luftfeuchtigkeit im Boot.
  • Der Befehlshaber der U-Boote zur 2. Unternehmung: Die Unternehmung brachte trotz langer Dauer leider nur einen Trosterfolg. Die Schweirigkeiten, die der Aufenthalt in der Karibik bot, werden nicht unterschätzt, sondern voll gewürdigt. Dennoch hätte aus der Unternehmung vielleicht mehr herausgeholt werden können.

3. Unternehmung:

03.07.1943 - 20:30 Uhr aus Lorient → → → → 30.10.1943 - 06:19 Uhr in Penang

Verlegungsfahrt:

10.11.1943 - //:// Uhr aus Penang → → → → 11.11.1943 - //:// Uhr in Shonan

Verlegungsfahrt:

28.01.1944 - //:// Uhr aus Shonan → → → → 30.01.1944 - //:// Uhr in Penang

4. Unternehmung:

10.02.1944 - 09:10 Uhr aus Penang → → → → 21.03.1944 - //:// Uhr in Penang

5. Feindfahrt:

03.05.1944 - //:// Uhr aus Penang → → → → 05.05.1944 - //:// Uhr in Penang

6. Feindfahrt:

17.05.1944 - //:// Uhr aus Penang → → → → 07.07.1944 - //:// Uhr in Penang

Verlegungsfahrt:

00.08.1944 - //:// Uhr aus Penang → → → → 00.08.1944 - //:// Uhr in Shonan

Verlegungsfahrt:

16.10.1944 - //:// Uhr aus Shonan → → → → 30.10.1944 - //:// Uhr in Kobe

Verlegungsfahrt:

22.02.1945 - //:// Uhr aus Kobe → → → → 09.03.1945 - //:// Uhr in Batavia

7. Unternehmung:

21.04.1945 - //:// Uhr aus Batavia → → → → 23.04.1945 - 14:29 Uhr Verlust des Bootes

DAS SCHICKSAL:

Datum: 23.04.1945
Letzter Kommandant: Kapitänleutnant Fritz Schneewind
Ort: Java See
Position: 04°57' S - 112°52' O
Planquadrat: LS 7632
Versenkt durch: USSub. Besugo (SS-321)
Tote: 54
Überlebende: 1

Detailangaben zum Schicksal:

U 183 wurde am 23.04.1945 in der Java See südlich der Insel Borneo durch Torpedo des US-Unterseebootes USSub. Besugo (SS-321) versenkt.

Bericht des einzigen Überlebenden Obersteuermann Karl Wiesniefsky:

Am 21.04.1945 verließ U 183 in der Abenddämmerung unauffällig den Hafen von Batavia . Der Turm war zum Schutz gegen japanische Schiffe beiderseitig mit den japanischen Landesfarben gekennzeichnet. Am 23.04.1945 gegen 13:20 Uhr verließ der Kommandant den Turm. Seine letzten Anordnungen waren: "Normaler Ausguck" und "Tauchen nach Ortung". Der Steuermann, der mit sechs erfahrenen Ausguckposten die Brückenwache übernommen hatte, suchte gleich darauf den achterlichen Luftraum nach Flugzeugen ab. Als er das Glas absetzte und einen kurzen Blick zu den Ausguckposten warf, ereignete sich eine gewaltige Explosion. Eine etwa fünf Meter hohe Stichflamme schoss an der Backbordseite des Turmes hoch. Ein schwerer Schlag erschütterte das Boot. Mit schmerzverzerrten Gesichtern sackte die Brückenwache in sich zusammen. Aus dem Boot drang ein einziger Schrei, und schon strömte das Wasser durch das Turmluk. Noch in voller Fahrt schnitt das Boot unter, alles mit sich reißend. Binnen weniger Sekunden war U 183 verschwunden. Nur der Obersteuermann konnte die Oberfläche wieder erreichen. Inmitten des sich gebildeten Ölflecks, wartete er darauf, dass noch einige seiner Kameraden auftauchen. Doch keiner konnte sich mehr retten. Dafür tauchte nach etwa zehn Minuten ein U-Boot an der Oberfläche auf, nahm Fahrt auf und steuerte schließlich auf die Untergangsstelle zu, wo es den einzigen Überlebenden von U 183 aufnahm. Anschließend suchte das U-Boot noch etwa eine Stunde nach Überlebenden, doch es war niemand zu finden. Das Wasser hatte sich über dem auf 65 Meter liegenden U 183 für immer geschlossen.

Amerikanischer Bericht über die Versenkung von U 183:

Das aufgetauchte U-Boot war amerikanischer Nationalität und stand unter dem Kommando des Kommandanten Capt. Miller. Es hatte an diesem Vormittag wegen Prüfungstauchen in der Gegend 80 Seemeilen westlich der Boef-Inseln unter Wasser gestanden. Vor dem Auftauchen wurde das Sehrohr weit ausgefahren und Rundblick gehalten. Dabei entdeckte man am Horizont ein Fahrzeug, welches für einen Segler gehalten wurde. Gleich darauf wurden durch die Hochgeräte Schraubengeräusche empfangen. In der folgenden Zeit wurde dann der vermeintliche Segler als U-Boot erkannt, dessen Brücke man aus der weiten Entfernung für ein Segel gehalten hatte. Da das Boot sich näherte, hatte man nichts weiter zu tun als zu warten. Der Kommandant ließ die USSub. Besugo (SS-321) in eine günstige Position bringen und schoss um 14:27 Uhr einen Sechserfächer, von denen um 14:29 Uhr ein Torpedo genau mittschiffs U 183 traf. Danach setzte die USSub. Besugo (SS-321) seine Operation ungehindert fort.


DIE BESATZUNG:

Am 23.04.1945 kamen ums Leben : (54)

Aljanic, WalterAltenburger, ErichBaader, HubertBender, HansBermann, HelmutBösel, Günter-Gustav-ErnstDeutsch, Ernst-AugustDörner, HansFritz, KurtGrässer, LudwigGreimel, AugustGünther, OttoHagedorn, GünterHäusler, KurtHeber, HansHill, ErichHoffmann, HeinrichHogrebe, HansHojenski, JosefHudzik, RichardIdeler, JohannIngelbach, HeinzJandeleit, FranzJenss, ErichKirschnick, HelmutMaier, WalterMartini, HansMelzig, KurtMeyer, WilhelmMohrhäner, HerbertMünzberg, ViktorRandloff, KlausRausch, AdolfReinhardt, FritzDr. Schad, ErwinSchlüter, OttoSchneewind, FritzSchneider, FritzSchultz, Karl-HeinzSchwenkenbecher, ArminSeilwinder, HeinzSpieth, WalterSteinert, KlausStensch, HerbertTeubner, ErnstTholer, KarlThomas, JohannesTolle, GüntherWarnke, HenryWarschun, ErnstWengert, HelmutWohlmuth, AloisWunderlich, HeinzZopf, Herbert

Überlebende des 23.04.1945: (1)

Wisniewski, Karl

Vor dem 21.04.1945: (7)

Fuchs, WilhelmGrade, Friedrich-WilhelmLüders, BernhardMeier, AlfredMüller-Koelbl, HarroSchäfer, HeinrichSchrein, Herbert

Einzelverluste: (2)

Adelsheimer, ErichDannat, Wilhelm


LITERATUR:

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "Die deutschen U-Boot-Kommandanten"

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "U-Boot-Bau auf deutschen Werften"

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "Die deutschen U-Boot-Verluste"

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "Die deutschen U-Boot-Erfolge"

Herbert Ritschel - Band 5 - "Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 - 1945 / U 171 - U 222"


ANMERKUNGEN:

① Hier wird immer der letzte Dienstgrad des Kommandanten genannt den er auf dem Boot inne hatte. Für näheres, siehe Kommandanten.

② Hier sind Besatzungsmitglieder aufgeführt die zwischen der Indienststellung und dem letzten auslaufen auf dem Boot, zeitweise, gedient haben. Die Angaben sind unvollständig.

U 182U 183U 184

Liste aller U-Boote