Hans Hellmann: Unterschied zwischen den Versionen
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− | '''Todesursache nach einem Brief an den Vater, der mir zur Verfügung gestellt wurde:''' | + | '''Todesursache nach einem Brief von Ulrich Freyhoff an den Vater von Hans Hellmann, der mir zur Verfügung gestellt wurde:''' |
Sehr geehrter Herr Hellmann! | Sehr geehrter Herr Hellmann! | ||
− | Seien Sie mir bitte nicht böse, wenn ich erst jetzt von mir hören lasse. Eine längere Reise, sowie widrige Umstände verhinderten, früher zu schreiben. Außerdem hoffte ich, immer nochernmal nach Wesermünde zu kommen, um, mich um die Sachen lhres Sohnes zu kümmern. lch hoffe, dass es in aller nächster Zeit der Fall sein wird. Haben Sie geehrter Herr Hellmann, sowie lhre werte Gemahlin recht herzlichen Dank für lhre Briefe. lch kann lhnen auch nur das mitteilen, was mir damals vom Kriegsgericht über den für uns alle an Bord so schmerzlichen Tod unseres Kommandanten mitgeteilt worden ist: Wir lagen in der Werft in Wesermunde. Oberleutnant Hellmann war an einem Sonnabend Abend (03 03 1945) zu seinem Kammeraden Oberlt.Giesewetter eingeladen worden, der mit seiner Frau in einem Wesermünder Hotel wohnte. Als er fortging befahl er nur noch, dass ich für den kommenden Tag für 11 Uhr eine Kommandanten Musterung ansetzen solle. lhr Sohn hatte also die Absicht am Sonntag - wie das in der Regel jeden zweiten Sonntag geschah, -zu sprechen-. Am kommenden Morgen wunderten wir uns, dass lhr Sohn nicht an Bord war. Kurz nach 9 Uhr kam Oblt. Giesewetter und bat mich zu sich. Er war aschfahl und stark erschüttert, als er mir von dem Unfallberichtete. lhr Sohn war mit ihm und seiner Frau bis spät abends zusammen gewesen. Er wollte gegen 1 Uhr zurück an Bord gehen. Sein Kammerad Gresewetter wollte ihn aber nicht gehenlassen, da es sehr dunkel war und der Weg in die Werft lang und von Trümmern der zerbombten Häuser ubersät war. So blieb er bei ihm. Gegen 4 Uhr sei er aufgewacht und habe das Fenster öffnen wollen. Dabei sei er hinausgestürzt. Die Fensterbank war verhältnismäßig niedrig und lag im 2. Stock. Es lag offenkundig ein ganz tragischer Unglücksfall vor. lch persönlich bin von diesem Ereignis damals schwer erschüttert worden, um so mehr als mir lhr Sohn als Freund und als Vorgesetzter von Herzen verbunden war. Noch jetzt fragen Bootskammeraden, wenn sie an mich schreiben, oft nach ihrem alten Kommandanten und allen muss ich diesen tragischen Tod mitteilen. lch will versuchen, sehr geehrter Herr Hellmann, noch einige Bilder ihres Sohnes zu besorgen, die ich lhnen dann zuschicken werde. Seien Sie verehrter Herr Hellmann, sowie ihre werte Frau Gemahlin herzlichst gegrüßt von lhrem Ulrich Freyhoff. | + | Seien Sie mir bitte nicht böse, wenn ich erst jetzt von mir hören lasse. Eine längere Reise, sowie widrige Umstände verhinderten, früher zu schreiben. Außerdem hoffte ich, immer nochernmal nach Wesermünde zu kommen, um, mich um die Sachen lhres Sohnes zu kümmern. lch hoffe, dass es in aller nächster Zeit der Fall sein wird. Haben Sie geehrter Herr Hellmann, sowie lhre werte Gemahlin recht herzlichen Dank für lhre Briefe. lch kann lhnen auch nur das mitteilen, was mir damals vom Kriegsgericht über den für uns alle an Bord so schmerzlichen Tod unseres Kommandanten mitgeteilt worden ist: Wir lagen in der Werft in Wesermunde. Oberleutnant Hellmann war an einem Sonnabend Abend (03.03.1945) zu seinem Kammeraden Oberlt.Giesewetter eingeladen worden, der mit seiner Frau in einem Wesermünder Hotel wohnte. Als er fortging befahl er nur noch, dass ich für den kommenden Tag für 11 Uhr eine Kommandanten Musterung ansetzen solle. lhr Sohn hatte also die Absicht am Sonntag - wie das in der Regel jeden zweiten Sonntag geschah, -zu sprechen-. Am kommenden Morgen wunderten wir uns, dass lhr Sohn nicht an Bord war. Kurz nach 9 Uhr kam Oblt. Giesewetter und bat mich zu sich. Er war aschfahl und stark erschüttert, als er mir von dem Unfallberichtete. lhr Sohn war mit ihm und seiner Frau bis spät abends zusammen gewesen. Er wollte gegen 1 Uhr zurück an Bord gehen. Sein Kammerad Gresewetter wollte ihn aber nicht gehenlassen, da es sehr dunkel war und der Weg in die Werft lang und von Trümmern der zerbombten Häuser ubersät war. So blieb er bei ihm. Gegen 4 Uhr sei er aufgewacht und habe das Fenster öffnen wollen. Dabei sei er hinausgestürzt. Die Fensterbank war verhältnismäßig niedrig und lag im 2. Stock. Es lag offenkundig ein ganz tragischer Unglücksfall vor. lch persönlich bin von diesem Ereignis damals schwer erschüttert worden, um so mehr als mir lhr Sohn als Freund und als Vorgesetzter von Herzen verbunden war. Noch jetzt fragen Bootskammeraden, wenn sie an mich schreiben, oft nach ihrem alten Kommandanten und allen muss ich diesen tragischen Tod mitteilen. lch will versuchen, sehr geehrter Herr Hellmann, noch einige Bilder ihres Sohnes zu besorgen, die ich lhnen dann zuschicken werde. Seien Sie verehrter Herr Hellmann, sowie ihre werte Frau Gemahlin herzlichst gegrüßt von lhrem Ulrich Freyhoff. |
Dies ist wohl die wahrscheinlichste Ursache für den Tod von Hans Hellmann. Ulrich Freyhoff war Wachoffizier auf U 733 . Die zweite Variante ist nicht auszuschließen, daher habe ich beide Varianten hier aufgeführt. Leider kann ich nicht beurteilen welche der beiden Varianten die richtige ist. | Dies ist wohl die wahrscheinlichste Ursache für den Tod von Hans Hellmann. Ulrich Freyhoff war Wachoffizier auf U 733 . Die zweite Variante ist nicht auszuschließen, daher habe ich beide Varianten hier aufgeführt. Leider kann ich nicht beurteilen welche der beiden Varianten die richtige ist. |
Version vom 8. November 2020, 07:05 Uhr
Wolfgang Heller - - Hans Hellmann - - Hans-Jürgen Hellriegel - - - - Kommandanten - - H - - Hauptseite
LEBENSDATEN
Geburtsdatum: | 08.03.1921 | ||
Geburtsort: | Primkenau (Schlesien) | ||
Todesdatum: | 03.03.1945 | ||
Todesort: | Wesermünde | ||
MARINE-OFFIZIERSJAHRGANG bzw. EINTRITT IN DIE MARINE
Marine-Offiziersjahrgang | Crew X/39 | ||
DIENSTGRADE
01.02.1940 | Seekadett | ||
01.07.1940 | Fähnrich zur See | ||
01.07.1941 | Oberfähnrich zur See | ||
01.03.1942 | Leutnant zur See | ||
01.10.1943 | Oberleutnant zur See | ||
ORDEN UND AUSZEICHNUNGEN
16.09.1943 | Dienstauszeichnung IV. Klasse | ||
WERDEGANG
16.09.1939 | Eintritt in die Kriegsmarine als Offiziersanwärter. | ||
16.09.1939 - 00.08.1941 | Grund- und Bordausbildung, Fähnrichslehrgänge. U-Bootsausbildung. | ||
00.09.1941 - 00.03.1942 | Wachoffizier-Ausbildung in der 26. U-Flottille, Pillau. | ||
00.03.1942 - 14.04.1942 | Baubelehrung für U 262 bei der 6. Kriegsschiffbaulehrabteilung, Bremen. | ||
15.04.1942 - 00.06.1943 | 1. Wachoffizier auf U 262. | ||
00.06.1943 - 03.09.1943 | Kommandanten-Lehrgang in der 24. U-Flottille, Memel. Baubelehrung für U 903 bei der | ||
3. Kriegsschiffbaulehrabteilung, Lübeck. | |||
04.09.1943 - 14.12.1943 | Kommandant von U 903. | ||
15.12.1943 - 03.03.1945 | Kommandant von U 733. | ||
03.03.1945 | Tödlich verunglückt. | ||
Todesursache nach einem Brief von Ulrich Freyhoff an den Vater von Hans Hellmann, der mir zur Verfügung gestellt wurde: Sehr geehrter Herr Hellmann! Seien Sie mir bitte nicht böse, wenn ich erst jetzt von mir hören lasse. Eine längere Reise, sowie widrige Umstände verhinderten, früher zu schreiben. Außerdem hoffte ich, immer nochernmal nach Wesermünde zu kommen, um, mich um die Sachen lhres Sohnes zu kümmern. lch hoffe, dass es in aller nächster Zeit der Fall sein wird. Haben Sie geehrter Herr Hellmann, sowie lhre werte Gemahlin recht herzlichen Dank für lhre Briefe. lch kann lhnen auch nur das mitteilen, was mir damals vom Kriegsgericht über den für uns alle an Bord so schmerzlichen Tod unseres Kommandanten mitgeteilt worden ist: Wir lagen in der Werft in Wesermunde. Oberleutnant Hellmann war an einem Sonnabend Abend (03.03.1945) zu seinem Kammeraden Oberlt.Giesewetter eingeladen worden, der mit seiner Frau in einem Wesermünder Hotel wohnte. Als er fortging befahl er nur noch, dass ich für den kommenden Tag für 11 Uhr eine Kommandanten Musterung ansetzen solle. lhr Sohn hatte also die Absicht am Sonntag - wie das in der Regel jeden zweiten Sonntag geschah, -zu sprechen-. Am kommenden Morgen wunderten wir uns, dass lhr Sohn nicht an Bord war. Kurz nach 9 Uhr kam Oblt. Giesewetter und bat mich zu sich. Er war aschfahl und stark erschüttert, als er mir von dem Unfallberichtete. lhr Sohn war mit ihm und seiner Frau bis spät abends zusammen gewesen. Er wollte gegen 1 Uhr zurück an Bord gehen. Sein Kammerad Gresewetter wollte ihn aber nicht gehenlassen, da es sehr dunkel war und der Weg in die Werft lang und von Trümmern der zerbombten Häuser ubersät war. So blieb er bei ihm. Gegen 4 Uhr sei er aufgewacht und habe das Fenster öffnen wollen. Dabei sei er hinausgestürzt. Die Fensterbank war verhältnismäßig niedrig und lag im 2. Stock. Es lag offenkundig ein ganz tragischer Unglücksfall vor. lch persönlich bin von diesem Ereignis damals schwer erschüttert worden, um so mehr als mir lhr Sohn als Freund und als Vorgesetzter von Herzen verbunden war. Noch jetzt fragen Bootskammeraden, wenn sie an mich schreiben, oft nach ihrem alten Kommandanten und allen muss ich diesen tragischen Tod mitteilen. lch will versuchen, sehr geehrter Herr Hellmann, noch einige Bilder ihres Sohnes zu besorgen, die ich lhnen dann zuschicken werde. Seien Sie verehrter Herr Hellmann, sowie ihre werte Frau Gemahlin herzlichst gegrüßt von lhrem Ulrich Freyhoff. Dies ist wohl die wahrscheinlichste Ursache für den Tod von Hans Hellmann. Ulrich Freyhoff war Wachoffizier auf U 733 . Die zweite Variante ist nicht auszuschließen, daher habe ich beide Varianten hier aufgeführt. Leider kann ich nicht beurteilen welche der beiden Varianten die richtige ist. Auf Anfrage in einem Internetforum, bekam ich folgende Antwort zum Tod von Hans Hellmann: Zu Hellmann gibt es einen Vermerk von ehemaligen Besatzungsangehörigen. Hans Hellmann lernte während der Werftliegezeit eine Frau kennen, die sich ihm gegenüber als nicht gebunden ausgab. Als eine Woche später der Ehemann, ein Landser, auf Urlaub nach Hause kam, sah er beide in einem Café und forderte Hellmann auf, nach draußen zu kommen. Hier wurde Hellmann von diesen erstochen. Laut ehemaliger Besatzungsmitglieder wurde offiziell daraus die Unfallversion. Eine Bestätigung dieser Version war mir damals nicht möglich. Hinweis des Amtes damals. Heimatadresse der Familie war 1945 Leipheimerstrasse 211 in Gernsheim/Hessen. | |||
LITERATURVERWEISE
Rainer Busch/Hans J. Röll | Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Kommandanten | ||
1996 - Mittler Verlag - ISBN-978-3813204902 | |||
Seite 96. | |||
Walter Lohmann/Hans H. Hildebrand | Die deutsche Kriegsmarine 1939 - 1945 | ||
1956 - Podzun Verlag - ohne ISBN | |||
Band 3 - Abschnitt 293 - Seite 28. | |||
ANMERKUNGEN
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