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U 172 wurde am 13.12.1943 im Mittelatlantik westlich der Kanarischen Inseln durch die Grumman TBF Avenger T-13 der Squadron VC 19 des US-Geleitflugzeugträgers USS BOGUE (CVE-9) mit einem akustischem Zielsuchtorpedo Fido und Wasserbomben, sowie Wasserbomben der US-Geleitzerstörer USS GEORG E. BADGER (DD-196), USS OSMOND INGRAM (DD-255), USS CLEMSON (DD-186) und USS DUPONT (DD-152) der US-Taskgroup 21.13 schwer beschädigt zu Auftauchen gezwungen, anschließend vom Leitenden Ingenieur und dem Zentralemaaten selbst versenkt.
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U 172 konnte auf 6 Unternehmungen 26 Schiffe mit zusammen 152.080 BRT versenken.
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Busch/Röll schreiben dazu:
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Ich zitiere: Bericht über die Versenkung von U 172:
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Am 11.12.1943 traf U 172 in der Nacht auf den Versorger U 219. Es begann sofort die Brennstoff- (25 m³) Proviant- und Ersatzteilübernahme. Außerdem wurde der Leitende Ingenieur Oberleutnant (Ing.) Karl-Heinz Frohwein, der den neuen L.I. Leutnant (Ing.) Alfred Löffler bei dieser Feindfahrt einweisen sollte, von U 219 übernommen, das nach seinem Versorgungsauftrag den Rückmarsch antrat. Gegen 10.00 Uhr morgens, am 12.12.1943 stand U 172 südwestlich der Azoren, als es von zwei Trägerflugzeugen angegriffen wurde. Sofort setzte die volle Flakabwehr des U-Bootes ein. Die Flugzeuge warfen nur eine Wasserbombenmine und eine Sonarboje - ein Orientierungspunkt für die nachfolgenden Zerstörer.
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Schnell ging U 172 mit Alarmtuchen in die Tiefe. gegen 14.30 Uhr stand die US-Taskgroup 21.13 mit dem Geleitträger USS BOGUE und den Geleitzerstörern GEORG E. BADGER, OSMOND INGRAM, CLEMSON und DUPONT in der Nähe und suchten U 172 sowie den Versorger U 219, die sie bald fanden. Um 14.30 Uhr flogen drei Trägerflugzeuge U 172 an, das inzwischen wieder aufgetaucht an der Wasseroberfläche fuhr. Mit Alarmtauchen kam es gerade noch unter Wasser. Die Flugzeuge warfen erneut eine Sonarboje, um die Tauchstelle des Bootes zu markieren. Schon eine Stunde später waren die Zerstörer heran und warfen die ersten zwölf Wasserbomben, nachdem sie U 172 eingeortet hatten. Bis 22.00 Uhr ging das Bombardement weiter, dann trat völlige Ruhe ein.
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Am 12.12.1943 gegen 00:00 Uhr befahl der Kommandant, auf Sehrohrtiefe zu gehen. Nachdem nichts zu sehen war, wurde aufgetaucht. Doch als die Brückenwache und die Flakbedienungen den Turm erklommen hatten, sahen sie in 90 Grad einen Zerstörer in 2 000 Meter Entfernung, der auf gleichem Kurs wie U 172 lief, das Boot aber nicht sichtete, da er seine Artilleriewaffen nicht einsetzte. Auch von U 172 aus wurde nicht geschossen. Dafür versuchte der Kommandant, mit dem Heckrohr auf den Zerstörer einen Torpedo loszumachen.
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Als der Zerstörer nur noch 600 Meter entfernt war und man mit einem Feuerüberfall aus den Kanonen und Maschinenwaffen des Zerstörers rechnen musste, schoss der Kommandant nur einen Torpedo ab, da das zweite Torpedo-Heckrohr defekt war. Nach dem Torpedoabschuss, der vorbei lief, ging es mit Alarmtauchen auf 200 Meter Tiefe. Sofort setzte von oben die Ortung ein und der Gegner begann Wasserbomben zu Werfen, auch seine Hedgehog, die U 172 auf eine Wassertiefe von 280 Metern zwang. Als dann das Boot die 290 Meter erreichte und nicht mehr zu halten war, gab der Kommandant den Befehl zum Anblasen. Bei 220 Meter konnte U 172 noch einmal gestoppt werden. Inzwischen war der 13.12.1943 angebrochen. Um 09.07 Uhr tauchte U 172 etwa 200 Meter neben dem US Zerstörer OSMOND INGRAM auf. Der Kommandant Hermann Hoffmann war als erster auf den Turm und eröffnete mit dem MG das Feuer auf den Zerstörer.
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Außerdem kamen die beiden Seemännischen Maate mit ihrem Mpi-Feuer dem Kommandanten zur Hilfe. Die Amerikaner kamen nicht an ihre Geschütze und Flakwaffen heran, deshalb lief der Zerstörer mit hoher Fahrt ab, denn die OSMOND INGRAM hatte durch das deutsche MG- und Mpi-Feuer einen Toten und acht Verwundete zu beklagen. Doch dann war U 172 von den Zerstörern und dem Flugzeugträger eingekreist. Konzentrisch griffen sechs Trägerflugzeuge an. Außer-dem setzte starkes Artilleriefeuer ein. Die Besatzung von U 172 ging nun schnell von Bord. Sie schwammen auf die Zerstörer zu, die aber weiter schossen und nichts zur Rettung der Besatzung unternehmen. Immer wieder erfolgten Fliegerangriffe auf das Boot und auf die im Wasser schwimmenden Männer.
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Um 10.16 Uhr, nachdem der Leitende Ingenieur Alfred Löffler zusammen mit dem Zentralemaaten Arno Markgraf die Entlüftungen im Boot aufgerissen hatten und beide noch rechtzeitig über Bord gehen konnten, sank U 172 westlich der Kanarischen Inseln. Nach zwei Stunden kamen die Zerstörer zurück und fischten die Überlebenden aus dem Meer. Zwölf Mann waren gefallen. Außerdem blieb der II. Zentralemaat an Bord von U 172, als dieses unterging. Er konnte nicht zum Ausstieg überredet werden.
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Aus Busch/Röll - Die Deutschen U-Bootverluste - S. 174 - 175.
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Clay Blair schreibt dazu:
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Ich zitiere: Nach einer gründlichen Überholung und einer Verbesserung der Flak-Bewaffnung stach das IXC-Boot U 172 am 22. November unter dem neuen Kommandanten Hermann Hoffmann von Frankreich aus mit Kurs auf Penang in See. Der ehemalige Zweite und Erste Wachoffizier des U-Bootes war erst 22 Jahre alt und der jüngste Offizier der Atlantikflottillen, der zum Kommandanten befördert wurde. Beim Ausmarsch entdeckte ein nicht identifizierter landgestützter Bomber des Coastal Command U 172 am Abend des 3. Dezember in der Biskaya, warf sechs Wasserbomben und bestrich das Boot mit den Maschinengewehren. Doch U 172 entkam.
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Hoffmann traf sich um den 10. Dezember mit dem XB-Minenleger U 219, der als Hilfs-Versorger Dienst tat, und füllte die Treibstofftanks von U 172 auf. Als alliierte Codeknacker im voraus zuverlässige Informationen über dieses Treffen vorlegten, verließ eine U-Jagdgruppe um den Geleitträger Bogue den Konvoi GUS 23 und lief eilig den Raum an. Die Flugzeuge konnten die U-Boote nicht während des Treffens erfassen, aber kurz nach Sonnenaufgang am 12. Dezember entdeckte der Avenger-Pilot Elisha C. Gaylord U 172 an der Oberfläche und drückte es unter Wasser. Er forderte über Funk Hilfe an und warf einen Fido, der augenscheinlich fehlging. Hoffmann ging auf Tiefe.
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Der Kommandant der Bogue, Joseph B. Dunn, gab Befehl, "Bis zum Umfallen zu jagen". In den folgenden 27 Stunden jagten die Flugzeuge der Bogue sowie ihre Sicherung, die Glattdeck-Zerstörer Georg E. Badger, Clemson, Du Pont, und Osmond Ingram, U 172 und nahmen es mit Bomben, Wasserbomben, Hedgehog und Fidos unter Beschuß. Gegen 10 Uhr morgens am 13. Dezember tauchte das übel zugerichtete Boot endlich auf und stellte sich dem Kampf. Hoffmann bemannte ein Maschinengewehr, tötete einen Amerikaner und verwundete sechs weitere auf der 'Osmond Ingram. Im Gegenzug bestrich die Badger, die Clemson, die Du Pont und die Osmond Ingram U 172 mit Feuer aus allen Rohren, tötete 13 Deutsche und zwangen die Überlebenden, auch Hoffmann, ins Meer zu springen. Die Zerstörer fischten Hoffmann und 45 andere Deutsche aus dem Wasser und brachten sie nach Norfolk. Zitat Ende.
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Aus Clay Blair - Band 2 Die Gejagten - S. 550.
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