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U 617: Unterschied zwischen den Versionen

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U 617 wurde am [[12.09.1943]] im [[Mittelmeer]] vor der spanisch-marokkanischen Küste bei [[Melilla]] zuerst durch die ''[[Vickers Wellington]]'' P des 179. britischen [[RAF]] Squadron mit [[Leigh-Light]] erfasst und mit sechs [[Wasserbombe|Wasserbomben]]  angegriffen. Danach griff die ''[[Vickers Wellington]]'' J des 179. britischen [[RAF]] Squadron das Boot mit weiteren sechs [[Wasserbombe|Wasserbomben]] an. Das Boot wurde trotz seines starken Abwehrfeuers schwer beschädigt. Kapitänleutnant [[Albrecht Brandi]] setzte das Boot an der nordafrikanischen Küste auf den Strand. Bei Tagesanbruch lag U 617 von seiner Besatzung verlassen und gesprengt mit leichter Backbordschlagseite an der Küste. Die Besatzung hatte mit ihren Schlauchbooten, zum Teil auch schwimmend das Land erreicht.
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U 617 wurde am [[12.09.1943]] im [[Mittelmeer]] vor der spanisch-marokkanischen Küste bei [[Melilla]] zuerst durch die ''[[Vickers Wellington|Wellington]]'' P des 179. britischen [[RAF]] Squadron mit [[Leigh-Light]] erfasst und mit sechs [[Wasserbombe|Wasserbomben]]  angegriffen. Danach griff die ''[[Vickers Wellington|Wellington]]'' J des 179. britischen [[RAF]] Squadron das Boot mit weiteren sechs [[Wasserbombe|Wasserbomben]] an. Das Boot wurde trotz seines starken Abwehrfeuers schwer beschädigt. Kapitänleutnant [[Albrecht Brandi]] setzte das Boot an der nordafrikanischen Küste auf den Strand. Bei Tagesanbruch lag U 617 von seiner Besatzung verlassen und gesprengt mit leichter Backbordschlagseite an der Küste. Die Besatzung hatte mit ihren Schlauchbooten, zum Teil auch schwimmend das Land erreicht.
  
Auf dem Kampfplatz erschienen nun ''[[Lockheed Hudson]]''s der britischen [[RAF]] Squadron 48 und 233 sowie je eine ''[[Fairey Swordfish]]'' der [[FAA]] Squadron 833 und des 886. Sie attakierten das Wrack mit Bordwaffen und ''[[Rakete|Raketen]]''. Dann kamen die britische Korvette ''[[HMS Hyacinth (K.84)]]'', der Trawler ''[[HMS Haarlem (FY.306)]]'' sowie der australische Minenräumer ''[[HMAS Woolongong (J.172)]]'' heran. Die drei Kriegsschiffe veranstalteten mit ihrer Artillerie ein Scheibenschießen auf das U-Boot, bis es vollkommen zerstört war. Die U-Boot-Fahrer wurden von den [[Spanien|Spaniern]] interniert und kamen später in die Heimat zurück.
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Auf dem Kampfplatz erschienen nun ''[[Lockheed Hudson|Hudson´s]]'' der britischen [[RAF]] Squadron 48 und 233 sowie je eine ''[[Fairey Swordfish|Swordfish]]'' der [[FAA]] Squadron 833 und des 886. Sie attakierten das Wrack mit Bordwaffen und [[Rakete|Raketen]]. Dann kamen die britische Korvette [[HMS]] ''[[Hyacinth (K.84)]]'', der Trawler [[HMS]] ''[[Haarlem (FY.306)]]'' sowie der australische Minenräumer [[HMAS]] ''[[Woolongong (J.172)]]'' heran. Die drei Kriegsschiffe veranstalteten mit ihrer Artillerie ein Scheibenschießen auf das U-Boot, bis es vollkommen zerstört war. Die U-Boot-Fahrer wurden von den [[Spanien|Spaniern]] interniert und kamen später in die Heimat zurück.
 
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Version vom 12. Mai 2013, 08:33 Uhr

Testbild.jpg

DEUTSCHES UNTERSEEBOOT "U 617"


DAS BOOT:

Typ: VII C
Bauauftrag: 15.08.1940
Bauwerft: Blohm & Voss, Hamburg
Baunummer: 117
Serie: U 551 - U 650
Kiellegung: 31.05.1941
Stapellauf: 14.02.1942
Indienststellung: 09.04.1942
Indienststellungskommandant: Kapitänleutnant Albrecht Brandi
Feldpostnummer: M - 46 554

Kommandanten

09.04.1942 - 12.09.1943 Kapitänleutnant Albrecht Brandi

Flottillen

09.04.1942 - 31.08.1942 Ausbildungsboot 5. U-Flottille, Kiel
01.09.1942 - 30.11.1942 Frontboot 7. U-Flottille, St. Nazaire
01.12.1942 - 12.09.1943 Frontboot 29. U-Flottille, La Spezia

AUSBILDUNG UND ERPROBUNGEN:

10.04.1942 - 24.04.1942 Hamburg Ausbildung und Probefahrten.
26.04.1942 - 14.05.1942 Kiel Erprobungen beim UAK.
15.05.1942 - 19.05.1942 Rönne Abhorchen bei der UAG-Schall.
20.05.1942 - 31.05.1942 Danzig Erprobungen beim UAK.
01.06.1942 - 04.06.1942 Gotenhafen Erprobungen bei der TVA.
05.06.1942 - 25.06.1942 Hela Seeausbildung und Ausbildung von L.I.-Schülern bei der AGRU-Front.
27.06.1942 - 02.07.1942 Danzig Schießausbildung bei der 25. U-Flottille.
04.07.1942 - 11.07.1942 Danzig Reserveboot und Ausbildung.
12.07.1942 - 31.07.1942 Gotenhafen Taktische Ausbildung bei der 27. U-Flottille.
03.08.1942 - 20.08.1942 Hamburg Restarbeiten bei Blohm & Voss.
21.08.1942 - 26.08.1942 Hamburg Probefahrten und Ausrüstung zur 1. Unternehmung.
27.08.1942 - 28.08.1942 Kiel Restausrüstung.

DIE UNTERNEHMUNGEN:

1. Unternehmung:

29.08.1942 - 07:00 Uhr aus Kiel → → → → 30.08.1942 - 18:10 Uhr in Kristiansand
31.08.1942 - 08:00 Uhr aus Kristiansand → → → → 07.10.1942 - 17:38 Uhr in St. Nazaire

Die Fahrt: U 617, unter Kapitänleutnant Albrecht Brandi, war 38 Tage, 22 Stunden und 48 Minuten auf See und legte dabei 6.339,3 sm zurück. Am 30.08.1942 wurde in Kristiansand nochmals Brennstoff und Wasser ergänzt. Anschließend operierte das Boot im Nordatlantik, östlich der Neufundlandbank. Es gehörte zu den U-Boot-Gruppen Pfeil, Blitz und Tiger. U 617 konnte auf dieser Unternehmung 4 Schiffe mit zusammen 15.079 BRT versenken.

Versenkt wurden: 07.09.1942 - fä - Tor II - 292 BRT23.09.1942 - br - Athelsultan - 8.882 BRT23.09.1942 - br - Tennessee - 2.342 BRT24.09.1943 - be - Roumanie - 3.563 BRT.

Der Befehlshaber der U-Boote zur 1. Unternehmung: Sehr gut durchgeführte, erste Unternehmung des Kommandanten, mit einem neuen oot. Die gebotenen Erfolgschancen wurden überlegt und geschickt ausgenutzt. Ein schöner Anfangserfolg.

2. Unternehmung:

02.11.1942 - 14:30 Uhr aus St. Nazaire → → → → 28.11.1942 - 15:22 Uhr in La Spezia

Die Fahrt: U 617, unter Kapitänleutnant Albrecht Brandi, war 26 Tage und 52 Minuten auf See und legte dabei 6.339,3 sm zurück. Das Boot operierte, nach dem Durchbruch durch die Straße von Gibraltar am 08.11.1942, im westlichen Mittelmeer. Es gehörte zur U-Boot-Gruppen Delphin und Wal. U 617 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.

Der Führer der U-Boote Italien zur 2. Unternehmung: 1.) Eine vorbildliche, energisch und umsichtig geführte Unternehmung, die auch gute Erfolge erbrachte. 2.) Zum Durchbruch durch die Gibraltarstraße ist nichts zu bemerken. 3.) Hervorzuheben ist der Schneid, mit dem die Anläufe gefahren worden sind, sowie das gute Trefferergebnis. 4.) Das Nichtauftreten betriebsstörender Ausfälle zeigt, daß die Besatzung vom Geiste strenger Pflichterfüllung beseelt ist. 5.) Anerkannt werden: 1 Kreuzer, Amerikaner oder Franzose und 1 Zerstörer versenkt, 2 Frachter torpediert, Sinken wahrscheinlich. Für die erste Beschädigung eines Schlachtschiffes liegen aus dem späteren Verhalten der Schiffe keine Anhaltspunkte vor. Es ist möglich, daß die vom Boot wahrgenommenen Detonationen von auf einem Zerstörer erzielten Treffer stammen.

3. Unternehmung:

21.12.1942 - 17:10 Uhr aus La Spezia → → → → 23.12.1942 - 11:30 Uhr in Messina
24.12.1942 - 10:11 Uhr aus Messina → → → → 02.01.1943 - 08:52 Uhr in Salamis
05.01.1943 - 13:23 Uhr aus Salamis → → → → 06.01.1943 - 08:56 Uhr in Salamis
07.01.1943 - 20:24 Uhr aus Salamis → → → → 17.01.1943 - 08:45 Uhr in Salamis

Die Fahrt: U 617, unter Kapitänleutnant Albrecht Brandi, war 21 Tage und 55 Minuten auf See und legte dabei 3.501,8 sm zurück. Am 23.12.1942 lief das Boot, zur Besichtigung durch den italienischen Kronprinzen in Messina ein. Am 02.01.1943 wurde es in Salamis eingedockt und Torpedos übernommen, am 08.01.1943 wurde das Fu.M.B ausgewechselt. U 617 operierte im Mittelmeer und vor der Cyrenaika-Küste. Das Boot konnte auf dieser Unternehmung 2 Schiffe mit zusammen 6.186 BRT und 1 Kriegsschiff mit 810 ts versenken.

Versenkt wurde: 28.12.1942 - br - HMS St. Issey (W.25) - 810 ts15.01.1943 - gr - Annitsa - 4.324 BRT15.01.1943 - nw - Harboe Jensen - 1.862 BRT.

Der Führer der U-Boote Italien zur 3. Unternehmung: 1.) Die Unternehmung ist mit vorbildlichem Schneid und ausgezeichnetem Erfolg durchgeführt. Hervorzuheben sind gleichermaßen der Angriffsgeist, die kaltblütige und richtige Einschätzung des Gegners durch den Kommandanten, sein taktisches Können, seine Schußfertigkeit sowie der hohe Ausbildungsstand der Besatzung, der Versager nicht aufkommen läßt. 2.) Die Durchführung der Angriffe ist beispielgebend. Vor allem gefällt die Vernichtung des Schleppzuges und Zerstörers am 28.12., die unbeirrt durch Landortungen und gesichtet werden, in dreimaligen Anpacken des Gegners erzwungen wird. Ein Schulbeispiel kühnen, zähen aber überlegten Draufgängertums. 3.) Anerkannt werden nach den mündlichen Ergänzungen durch den Kommandanten als versenkt: a) am 28.12.: 1 Zerstörer, 1 Schlepper von 1000 BRT, ein großer Leichter unbekannter Tonnage. b) am 30.12.: 3 Dampfer mit zusammen 22000 BRT. c) am 13.01.: 2 Dampfer mit zusammen 5000 BRT. d) am 15.01.: 2 Frachter mit zusammen 13000 BRT.

Der Befehlshaber der U-Boote zur 3. Unternehmung: Ausgezeichnet durchgeführte Unternehmung. Anerkannte Erfolge: 8 Schiffe - 41000 BRT und 1 Zerstörer versenkt.

4. Unternehmung:

27.01.1943 - 18:32 Uhr aus Salamis → → → → 07.02.1943 - 08:45 Uhr in Salamis
08.02.1943 - 08:24 Uhr aus Salamis → → → → 08.02.1943 - 16:40 Uhr in Patras
11.02.1943 - 13:58 Uhr aus Patras → → → → 13.02.1943 - 15:55 Uhr in Pola

Die Fahrt: U , unter Kapitänleutnant Albrecht Brandi, war 12 Tage, 22 Stunden und 26 Minuten auf See und legte dabei 2.318,2 sm zurück. Das Boot operierte im Mittelmeer und vor der Cyrenaika-Küste. Am 07.02.1943 wurde, zur Reparatur von Waboschäden, in Salamis eingelaufen. Hier konnte die Schäden jedoch nicht behoben werden. Am 08.02.1943 wurde in Patras festgemacht, da die Italiener U-Jagd machten und anschließend ging es nach Pola. U 617 konnte auf dieser Unternehmung 2 Schiffe mit zusammen 4.614 BRT und 1 Kriegsschiff mit 2.650 ts versenken.

Versenkt wurden: 01.02.1943 - br - HMS Welshman (M.84) - 2.650 ts05.02.1943 - nw - Henrik - 1.350 BRT05.02.1943 - nw - Corona - 3.264 BRT.

Der Führer der U-Boote Italien zur 4. Unternehmung: 1.) Auch auf dieser Unternehmung hat der Kommandant sein hervorragendes Können und seinen bewährten Angriffsgeist erneut bewiesen. Der Erfolg ist nicht ausgeblieben. Die Unternehmung mußte infolge Waboschäden nach dem Angriff am 05.02. vorzeitig abgebrochen werden. 2.) Zu beiden Angriffen ist zu bemerken: a) Am 01.02.: Gut geschätzte Schußunterlagen. Nach der mündlichen Berichterstattung des Kommandanten und den Ergebnissen aus dem B-Dienst ist die Versenkung des Kreuzers als sicher anzusehen. In der Schußmeldung, ebenso wie in der vom 05.02. sind Fehler beim Ablesen der Schußwinkel bzw. Errechnung der Torpedokurse unterlaufen, da den angegebenen Schußwinkeln bezogen auf die Bootskurse fir gemeldeten Torpedokurse nicht entsprechen. b) Am 05.02.: Auf Grund der Beobachtung des Kommandanten (hohe Sprengsäule, starkes deutliches Schottenbrechen und Sinkgeräusche) ist mit der Versenkung der beiden Frachter zu rechnen. Die beiden Fehlschüsse müssen als ungeklärt angesehen werden, da aus den Angaben der Schußmeldung die wirkliche Entfernung der Ziele nicht zu ersehen ist und daher nicht geprüft werden kann, ob ein Untersteuern infolge zu geringer Entfernung möglich ist. 3.) Anerkannt werden: Als versenkt: 1 Kreuzer der "Dido-Klasse", je ein Frachter zu 3000 und 4000 BRT.

Der Befehlshaber der U-Boote zur 4. Unternehmung: Sehr gut durchgeführte Unternehmung. Anerkannter Erfolg: 1 Kreuzer "Dido-Klasse" versenkt. 2 Schiffe 7000 BRT versenkt.

5. Unternehmung:

25.03.1943 - 14:00 Uhr aus Pola → → → → 17.04.1943 - 10:30 Uhr in Toulon

Die Fahrt: U 617, unter Kapitänleutnant Albrecht Brandi, war 22 Tage, 20 Stunden und 30 Minuten auf See und legte dabei 2.318,2 sm zurück. Das Boot operierte im Mittelmeer, vor Alboran. Es konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.

Der Führer der U-Boote Italien zur 5. Unternehmung: 1.) Auch auf dieser Unternehmung hat der Kommandant sein hohes Können und seinen Schneid bewiesen. Von dem zahlreich erfaßten Verkehr wurden mehrere Angriffsabsichten durch Abwehr oder zu große Schußentfernung vereitelt. 2.) Zum Torpedoeinsatz wird bemerkt: a) Am 10.04.: Die Versenkung des Kreuzers und des Zerstörers sind auf Grund der Treffer, der Sinkgeräusche und nach mündlicher Berichterstattung des Kommandanten als sicher anzunehmen. b) Am 13.04.: Die Versenkung des Transporters nach 3 Treffern ist anzunehmen. 3.) Im K.T.B. fehlt eine Darstellung der Schäden, die zur Begrenzung der Tauchtiefe auf A+20 und damit zum Rückruf des Bootes führten. Auch der Rückruf-Befehl selbst ist nicht aufgenommen. 4.) Die Feststellung, daß Flugzeuge tonlos suchen und zur Kontrolle kurz auf tönend schalten, wahrnehmbar als Knacken beim Umschalten verdient Beachtung. Der Grund für ein Umschalten von tonlos auf tönend leuchtet nicht ein. Der Kommandant hat mit Erfolg dicht unter der Küste im Ortungsschatten der an Land aufgestellten Ortungsgeräte die Batterie aufgeladen. 5.) Anerkannt werden als versenkt: 1 Kreuzer der "Fiji-Klasse", 1 Zerstörer der "Tribal-Klasse", 1 Truppentransporter vom Typ "Orcades" 23456 BRT.

6. Unternehmung:

31.05.1943 - 20:00 Uhr aus Toulon → → → → 01.06.1943 - 01:11 Uhr in Toulon
19.06.1943 - 21:45 Uhr aus Toulon → → → → 20.07.1943 - 11:15 Uhr in Toulon

Die Fahrt: U 617, unter Kapitänleutnant Albrecht Brandi, war 30 Tage, 18 Stunden und 41 Minuten auf See und legte dabei 2.153 sm über und 917,8 sm unter Wasser zurück. Am 01.06.1943 mußte das Boot, wegen defekter Steuerbordwelle, zurück nach Toulon. Anschließend operierte es im westliches Mittelmeer, östlich Gibraltar. U 617 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.

Der Führer der U-Boote Italien zur 6. Unternehmung: 1.) Das Boot hatte die Aufgabe, feindliche Kriegsschiffseinheiten bis einschließlich zum Kreuzer sowie Truppentransporter und große Tanker hart ostwärts Gibraltar zu bekämpfen. Diese Aufgabe lagen die Meldungen von Agenten zu Grunde, nach denen die in Gibraltar liegenden Schlachtschiffe und Flugzeugträger des Gegners periodisch Schießübungen im Seegebiet abhielten. Diese Angaben haben sich als richtig erwiesen ebenso wie die daraus gezogenen Folgerungen. Der Einsatz von 1 - 2 U-Booten für die gedachte Aufgabe ist gerechtfertigt. Die Schwierigkeiten werden von einem erfahrenen Kommandanten gemeistert. Es haben sich folgende wertvolle Erfahrungen ergeben: a) Sehr starker Strom aus der Straße, der im allgemeinen nördlich einer durch die Achse der Straße laufenden Linie nach Nordosten, südlich dieser Linie nach Südosten setzt. Große Vorsicht ist jedoch geboten. b) Möglichkeiten zum Aufladen sind an der afrikanischen Küste besser als an der spanischen, da hier sehr viel stärkere Luftüberwachung. c) Abwehr hart ostwärts Gibraltar nicht stärker als im übrigen Operationsgebiet. 2.) Der Kommandant hat seine Aufgabe vorbildlich durchgeführt und sich dabei längere Zeit in unmittelbarer Nähe Gibraltars aufgehalten. Bei etwas mehr Glück wäre dem Boot möglicherweise ein großer Erfolg beschieden gewesen. 4.) Die Versenkung des Zerstörers bei der hohen Fahrt und verhältnismäßig großen Entfernung beweist erneut die Erfahrung und das Können des stets bewährten Kommandanten. 5.) Anerkannt werden als versenkt: 1 Zerstörer der "H-Klasse".

7. Unternehmung:

28.08.1943 - 21:00 Uhr aus Toulon → → → → 12.09.1943 - Verlust des Bootes

Die Fahrt: U 617, unter Kapitänleutnant Albrecht Brandi, war 15 Tage auf See. Das Boot operierte im westlichen Mittelmeer, östlich Gibraltar, vor der Küste von Marokkos sowie vor Melilla. Es konnte 1 Kriegsschiff mit 1.050 ts versenken. U 617 selbst, wurde nach schweren Flieboschäden, selbst gesprengt.

Versenkt wurde: 06.09.1943 - br - HMS Puckeridge (L.108) - 1.050 ts.


DAS SCHICKSAL:

Datum: 12.09.1943
Letzter Kommandant: Kapitänleutnant Albrecht Brandi
Ort: Mittelmeer
Position: 35°38'N - 03°27'W
Planquadrat: CH 7765
Versenkt durch: Selbstsprengung
Tote: 0
Überlebende: 49

Detailangaben zum Schicksal:

U 617 wurde am 12.09.1943 im Mittelmeer vor der spanisch-marokkanischen Küste bei Melilla zuerst durch die Wellington P des 179. britischen RAF Squadron mit Leigh-Light erfasst und mit sechs Wasserbomben angegriffen. Danach griff die Wellington J des 179. britischen RAF Squadron das Boot mit weiteren sechs Wasserbomben an. Das Boot wurde trotz seines starken Abwehrfeuers schwer beschädigt. Kapitänleutnant Albrecht Brandi setzte das Boot an der nordafrikanischen Küste auf den Strand. Bei Tagesanbruch lag U 617 von seiner Besatzung verlassen und gesprengt mit leichter Backbordschlagseite an der Küste. Die Besatzung hatte mit ihren Schlauchbooten, zum Teil auch schwimmend das Land erreicht.

Auf dem Kampfplatz erschienen nun Hudson´s der britischen RAF Squadron 48 und 233 sowie je eine Swordfish der FAA Squadron 833 und des 886. Sie attakierten das Wrack mit Bordwaffen und Raketen. Dann kamen die britische Korvette HMS Hyacinth (K.84), der Trawler HMS Haarlem (FY.306) sowie der australische Minenräumer HMAS Woolongong (J.172) heran. Die drei Kriegsschiffe veranstalteten mit ihrer Artillerie ein Scheibenschießen auf das U-Boot, bis es vollkommen zerstört war. Die U-Boot-Fahrer wurden von den Spaniern interniert und kamen später in die Heimat zurück.


DIE BESATZUNG:

Überlebende des 12.09.1943: (6)

Beck, HelmutBrandi, AlbrechtHerget, FritzLüning, Ernst-August-HeinzSchulz, GerhardSchellenberger, Walter

Vor dem 28.08.1943: (51)

Appelt, HeinzArco, Ferdinand Graf vonBayer, WilliBöck, SiegfriedDiederichs, WilhelmDuschek, OthmarEngelhardt, WalterFunk, PaulGautier, GeorgGnorski, GüntherGünter, EdmundHaremsa, AlfredHoffmann, GünterHöller, JosefHundt, WernerJalke, WilhelmKlemz, Karl-GüntherKnoop, WalterKratzmeier, AloisKrause, Karl-HeinzKrausse, MartinKusch, HelmutKuzborsky, WilliLiebig, KurtLindner, KarlMeier, EdmundMohr, ErnstMüller, KarlNeumann, HelmutNiester, ErichPatzelt, HansPfaffelmayer, WalterPlumacher, ArturPlümper, PaulRehtanz, WernerRingleb, WilliRother, RudiRudolph, AlfredSchaufuhs, HansSchmidt, WilliScholz, JosefSchönbeck, HerbertSkusa, KurtStoll, WalterStorck, KarlTalke, WilhelmWarnecke, HeinzWeidermann, WilhelmWittwer, WalterZerge, WernerZygar, Erich

Einzelverluste (1)

Wick, Heinz


LITERATUR:

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "Die deutschen U-Boot-Kommandanten"

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "U-Boot-Bau auf deutschen Werften"

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "Die deutschen U-Boot-Verluste"

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "Die deutschen U-Boot-Erfolge"

Herbert Ritschel - Band 12 - "Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 - 1945 / U 600 - U 660


ANMERKUNGEN:

① Hier wird immer der letzte Dienstgrad des Kommandanten genannt den er auf dem Boot inne hatte. Für näheres, siehe Kommandanten.

② Liste der Überlebenden unvollständig. Nicht ermittelt.

③ Hier sind Besatzungsmitglieder aufgeführt die zwischen der Indienststellung und dem letzten auslaufen auf dem Boot, zeitweise, gedient haben. Die Angaben sind unvollständig. Es ist durchaus möglich das sich in dieser Liste auch Namen von Überlebenden der Selbstversenkung befinden, diese konnte ich jedoch aus Mangel an Informationen nicht zuordnen.

U 616U 617U 618

Liste aller U-Boote