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Afrika

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Nationalität: Großbritannien
Typ: Motorfrachtschiff
Baujahr: 1920
Bauwerft: Burmeister & Wain´s Maskin &. Skibsbyggeri Aktieselskab, Kopenhagen
Reederei: United Baltic Company, London (MOWT)
Heimathafen: London
Kapitän: Emanuel Boholm Jensen

Schiffsmaße

Tonnage: 8.597 BRT
Tragfähigkeit: 13.275 t
Länge: 140.94 m
Breite: 18.38 m
Tiefgang: 9.70 m
Geschwindigkeit: 12 kn
Bewaffnung: Ja

Route &. Fracht

Route: Halifax (Kanada) - Liverpool (Großbritannien)
Fracht: 5.000 t Stahl, 6.457 t Militär- und Stückgut sowie 2 Passagiere
Geleitzug: SC-118

Der Angriff erfolgte durch

U-Boot: U 402
Kommandant: Siegfried Freiherr von Forstner
Datum: 07.02.1943
Ort: Nordatlantik, südöstlich von Kap Farewell (Grönland)
Position: 55°16' Nord - 26°31' West
Planquadrat: AL 4441
Waffe: Torpedo
Tote: 23
Überlebende: 37
U 402 sichtete am 07.02.1943 um 01:55 Uhr den Geleitzug SC-118 und lief zum Angriff vor. Um 06:36 Uhr schoß von Forstner einen Torpedo auf eines der Schiffe im Geleitzug. Dieser traf die AFRIKA. Der Dampfer bekam Schlagseite, die Besatzung ging in die Rettungsboote, und das Schiff sank auf ebenen Kiel. Der Kapitän, 18 Besatzungsmitglieder und 4 Artilleristen kamen ums Leben. 29 Besatzungsmitglieder, 6 Artilleristen und die beiden Passagiere wurden von den britischen Korvetten HMS CAMPANULA (K.18) und HMS MIGNONETTE (K.38) gerettet und in Liverpool (Großbritannien) an Land gesetzt.
Aus dem Kriegstagebuch U 402:
07.02.1943
0155 - AK 6659. Geleit in Sicht. Auf 90 Grad gegangen.
0201 - AK 6659. Torpedodetonation gehört.
0203 - AK 6659. Verschiedene Kurse und Fahrtstufen zum Angriff und Ausweichen gesteuert.
0217 - AK 6659. Zum Angriff auf vordersten großen Frachter angesetzt.
0225 - AK 6667. Kurzsignal abgesetzt: Geleitzug in Sicht Qu. AK 6661. U 402.
Signal wird von Leitung nicht gehört, erneute Abgabe nach Wellenänderung wird gehört, doch nicht einwandfrei aufgenommen.
Peilzeichen werden fälschlicherweise erst nach quittierter Abgabe gesendet (bis 0845 Uhr).
0300 - AK 6668. Bin nach verschiedenen Ausweichmanövern in Schußposition, doch wohl zu nahe. Dampfer dreht auf mich zu, abgelaufen mit AK, hinter dem Dampfer kommt ein Zerstörer.
0302 - AK 6668. Zerstörer kommt mit spitzer Lage schnell heran. Alarm. Mit HF unter Wasser abgelaufen, breites Band achteraus im Hochgerät.
0313 - AK 6668. Aufgetaucht. Nachgestoßen.
0325 - AK 6668. Kurzsignal abgesetzt: Sende Peilzeichen . . . . . Wird wieder nicht von Leitung gehört. Erst um 0413 Uhr nach erneuter Abgabe quittiert.
Stehe Stb. Seite des Geleits, das in langer Formation mit sehr unregelmäßigen Abständen fährt. Genauen Kurs beim Passieren Kielwassers von Dampfern laufend festgestellt.
0330 - AK 6668. Angriff auf 2 dicht hintereinanderfahrende große Dampfer angesetzt, scheinen fast in Kiellinie zu fahren, dahinter ein Frachter. Absicht: Verbundene Einzelschüsse, 2 auf den Tanker, dann einen auf den Frachter. Beim langsam drehen wandert Tanker durch. Glas des T.O. bespritzt und beschlagen. Schußwinkel wird zu groß, befehle erst auf Frachter abzukommen, beim Zurückdrehen dann auf Tanker.
0347 - AK 6668. Einzelschuß aus Rohr I: Tiefe 3, Torpedogeschwindigkeit 30, Bug rechts, Lage 90, 8 sm, E = 1000.
Ziel ist ein etwa 6000 Brt. großer Frachter Typ nicht erkannt, paßt nicht ins Glas beim Schuß. Entfernung stark unterschätzt, nach 135 sec. - 2075 m Treffer Mitte. Frachter fängt an zu brennen, schießt Rakete, Besatzung geht von Bord, 0400 Uhr gesunken. (das war die TOWARD).
0349 - AK 6668. Mehrfachschuß Rohr II und III: Tiefe 4, Torp.-Geschw. 30, Bug rechts, Lage 100, Fahrt 8, E = 1000 m.
Ziel ist ein etwa 10000 Brt. großer Tanker; Typ W.B. Walker (10468 Brt.) Fehlschuß. Tanker hat wahrscheinlich gezackt nach dem Treffer auf den Frachter, hatte beim nächsten Angriff anderen Kurs. Auch stellte sich heraus, daß Tanker nicht vor dem Frachter fuhr, sondern noch weiter ab war als dieser mit 2075 m. Rohr III war Rohrläufer. Nach nochmaligen Spannen des Abzugsgestänges verließ der Torpedo das Rohr. Operiere auf Heckschuß.
0352 - AK 6668. Einzelschuß Rohr V: Tiefe 3, Torp.-Geschw. 30, Bug rechts, Lage 90, Fahrt 8, E = 1000 m.
Ziel der gleiche Tanker. Nach 140 sec. - 2075 m Treffer hinten 10 mit etwa 30 m hohen Sprengsäule. Tanker setzt ein rotes Licht und schießt Rakete nach Stb.-Seite. Da sinken nicht sicher ist, entschließe ich mich zum Fangschuß.
0402 - AK 6668, W 3, Sg. 2, c, 1022. Einzelschuß Rohr IV (Fangschuß). Tiefe 3. Torp.-Geschw. 30, Bug rechts, Fahrt 0.
Nach 130 sec. - 2000 m Treffer Maschine. Hohe Sprengsäule, rotes Licht erlischt, Tanker sackt achtern sofort weg. Nach 20 Min. gesunken. Zerstörer kommt zum Tanker zur Anbordnahme der Besatzung, die Schiff schon nach ersten Treffer verlassen hat. (das war die ROBERT E. Hopkins).
0409 - AL 6669. Mit 45 Grad dem Geleit nachgestoßen.
0423 - AK 6666. Einzelschuß Rohr II: Tiefe 4, Torp.-Geschw. 30, Bug rechts, Lage 90, Fahrt 8, E = 1000 m.
Ziel ist ein sehr großer Tanker mit etwa 12000 Brt. vom Typ Viktor Ross (11200 Brt.) Treffer nach 90 sec. - 1400 m, wurde im Boot gehört. Tanker paßte beim Schuß nicht ins Glas.
0439 - AK 6666. Vor Zerstörer an Stb. voraus auf Gegenkurs getaucht. Erste eine Wabo, dann Torpedodetonation gehört.
0456 - AK 6666. Aufgetaucht. Tanker liegt gestoppt mit der Back im Wasser, Zerstörer ist bei ihm und nimmt Besatzung auf. Entschliesse mich zum Fangschuß.
0512 - Einzelschuß Rohr I (Fangschuß). Tiefe 3, Torp.-Geschw. 30, Bug links, Fahrt 0, E = 2000 m. Fehlschuß, wahrscheinlich Abkommfehler. In Nähe des Tankers geblieben.
0524 - AK 6666. Tanker liegt jetzt bis zur Brücke im Wasser, bin überzeugt, daß er auch ohne weiteren Torpedo sinken wird. Starker Ölgeruch. Dem Geleit nachgestoßen. (dies war die DAGHILD, die nicht sank).
0540 - AK 6663. L.G.s und Leuchtspurgeschosse an BB.
0545 - Mehrere Detonationen in gleicher Richtung.
0550 - AK 6663. Torpedodetonation an Stb. gesehen, auf 80 Grad gegangen, darauf zugehalten.
0625 - FT abgesetzt: Fühlung verloren, letzter Geleitstandort 0512 Uhr Qu. AL 4447, versenkt: ein Frachter, einen großen Tanker, sinkend verlassen einen großen Tanker. 39 cbm, 5 + 2 Aale. U 402.
0627 - AL 4441. Angriff auf großen Frachter angesetzt.
0636 - AL 4441. Einzelschuß Rohr IV. Tiefe 3, Torp.-Geschw. 30, Bug rechts, Lage 90, Fahrt 8, E = 1200 m.
Ziel ein etwa 8000 Brt. großer Frachter mit glattem Deck und auffallend langen Aufbauten. Brücke ist abgesetzt von den Aufbauten, breiter Schornstein, Typ nicht gefunden.
Nach 90 sec. - 1400 m Treffer etwa Mitte, mit dunkler Sprengwolke. Frachter bekommt schnell Schlagseite nach Stb., schiesst weisse Raketen, Besatzung geht von Bord. Frachter beginnt auf ebenen Kiel zu sinken.
0649 - AL 4441. Bis zur Reeling im Wasser, sinkend verlassen. Angriff auf nächsten Frachter. (dies war die AFRIKA).

Literaturverweise

Busch/Röll - "Deutsche U-Boot-Erfolge" - Mittler Verlag 2008 - S. 187. → Amazon
Gröner - "Die Handelsflotten der Welt 1942 und Nachtrag 1944" - J.F. Lehmanns Verlag 1976 - S. 14, 531. → Amazon
Jordan - "The Worlds Merchant Fleets 1939" - US-Naval Inst.PR Verlag 1998 - S. 18, 446. → Amazon
Ritschel - "Kurzfassung KTB Deutscher U-Boote 1939 - 1945 - KTB U 375 - U 435" - Eigenverlag - S 152. → Amazon
Rohwer - "Axis Submarine Successes of World War Two 1939 - 1945" - Greenhill Books Verlag 1998 - S. 148. → Amazon
Tennent - "British and Commonwealth Merchant Ship Losses to Axis Submarines 1939 - 1945" - The History Press Verlag 2001 - S. 297. → Amazon
"Kriegstagebuch U 402 - 21.11.1942 - 23.02.1943" - S. 13 - 14.

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