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U 744: Unterschied zwischen den Versionen

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Am Morgen des 05.03.1944 gelang es ''U 744'' an den Konvoi HX-380 heranzukommen.
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Am Morgen des 05.03.1944 gelang es ''U 744'' an den Konvoi HX-380 heranzukommen.Etwa gegen 10:00 Uhr wurde es während des Heranschließens unter Wasser laufend, von dem kanadischen Zerstörer ''[[HMCS Gatineau (H.61)]]'' mit [[Asdic]] geortet. Der Zerstörer hatte sich wegen eines Defektes an der Trinkwasserdestillieranlage zur Reparatur vom Geleitzug abgesetzt und tastete routinemäßig seine Umgebung mit dem ''[[Asdic]]''-Gerät ab, als ein undeutliches Echo festgestellt wurde. Sofort wurde die Fregatte ''[[HMCS St.Catherines (K.325)]]'' verständigt und gemeinsam setzten beide zur Verfolgung des georteten U-Bootes an. Die ''[[HMCS Gatineau (H.61)]]'' überlief die Position des U-Bootes und warf die erste Wasserbombensalve. U 744 änderte, in großer Tiefe fahrend, scharf den Kurs, als die ''[[Wasserbombe|Wasserbomben]]'' fielen, drehte es in den Kreis des Zerstörers und versteckte sich in der Hecksee des Schiffes. Die ''[[HMCS St. Catherines (K.325)]]'' konnte aber U 744 wieder auffassen und lief zu einem neuen Wasserbombenangriff an, während die inzwischen vom Geleit zur U-Boot-Jagd abgestellten Korvetten ''[[HMCS Chilliwack (K.131)]]'' und ''[[HMCS Fennel (K.194)]]'' sowie der Zerstörer ''[[HMCS Chaudière (H.99)]]'' den verdächtigen Seeraum umkreisten um ein Ausbrechen des U-Bootes zu verhindern.
Etwa gegen 10:00 Uhr wurde es während des Heranschließens unter Wasser laufend, von dem kanadischen Zerstörer ''[[HMCS Gatineau (H.61)]]'' mit [[Asdic]] geortet. Der Zerstörer hatte sich wegen eines Defektes an der Trinkwasserdestillieranlage zur Reparatur vom Geleitzug abgesetzt und tastete routinemäßig seine Umgebung mit dem Asdic-Gerät ab, als ein undeutliches Echo festgestellt wurde. Sofort wurde die Fregatte ''[[HMCS St.Catherines (K.325)]]'' verständigt und gemeinsam setzten beide zur Verfolgung des georteten U-Bootes an. Die ''HMCS Gatineau'' überlief die Position des U-Bootes und warf die erste Wasserbombensalve. ''U 744'' änderte, in großer Tiefe fahrend, scharf den Kurs, als die Wasserbomben fielen, drehte es in den Kreis des Zerstörers und versteckte sich in der Hecksee des Schiffes. Die ''HMCS St. Catherines'' konnte aber ''U 744'' wieder auffassen und lief zu einem neuen Wasserbombenangriff an, während die inzwischen vom Geleit zur U-Boot-Jagd abgestellten Korvetten ''[[HMCS Chilliwack (K.131)]]'' und ''[[HMCS Fennel (K.194)]]'' sowie der Zerstörer ''[[HMCS Chaudière (H.99)]]'' den verdächtigen Seeraum umkreisten um ein Ausbrechen des U-Bootes zu verhindern.
 
  
Eine Wirkung dieses Angriffes auf ''U 744'' war nicht festzustellen, ebenso bei einen weiteren Angriff um 12:37 Uhr. Die ''HMCS St. Catherines'' stellte deshalb die Taktik auf Schleich-Angriff um und konnte sich so nach etwa einer Stunde angestrengten Suchens und Manövrierens hinter das U-Boot setzen. Als ''U 744'' nun einige Zeit auf dem gleichen Kurs abzulaufen versuchte, wies "HMCS St. Catherines" den Zerstörer ''HMCS Gatineau'' so ein, dass er auf den Kurs von U 744 vor dessen Bug eine Reihe von 24 einzelnen Wasserbomben werfen konnte.
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Eine Wirkung dieses Angriffes auf U 744 war nicht festzustellen, ebenso bei einen weiteren Angriff um 12:37 Uhr. Die ''[[HMCS St. Catherines (K.325)]]'' stellte deshalb die Taktik auf Schleich-Angriff um und konnte sich so nach etwa einer Stunde angestrengten Suchens und Manövrierens hinter das U-Boot setzen. Als U 744 nun einige Zeit auf dem gleichen Kurs abzulaufen versuchte, wies ''[[HMCS St. Catherines (K.325)]]'' den Zerstörer ''[[HMCS Gatineau (H.61)]]'' so ein, dass er auf den Kurs von U 744 vor dessen Bug eine Reihe von 24 einzelnen ''[[Wasserbombe|Wasserbomben]]'' werfen konnte. Die ''[[HMCS Chilliwack (K.131)]]'' folgte um 13:50 Uhr mit einer gleichen Wasserbombenreihe. In beiden Fällen gelang es U 744, den Wurf der ''[[Wasserbombe|Wasserbomben]]'' zu horchen und durch scharfe Kursänderung so weit abzudrehen, dass die Wasserbomben beim Erreichen der großen Tiefe, in der U 744 lief, bereits weit genug entfernt waren und das Boot nicht mehr ernstlich beschädigen konnten.
  
Die ''HMCS Chilliwack'' folgte um 13:50 Uhr mit einer gleichen Wasserbombenreihe.
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Inzwischen wurde der Zerstörer ''[[HMCS Gatineau (H.61)]]'' wegen aufgetretener Schäden nach Londonderry geschickt und der britische Zerstörer ''[[HMS Icarus (D.03)]]'' wurde als Ablösung auf U 744 angesetzt. Da der Geleitzug inzwischen weiter gelaufen war und von U 744 keine unmittelbare Gefahr mehr für den Geleitzug bestand, wurden die Zerstörer ''[[HMS Icarus (D.03)]]'' und ''[[HMCS Chaudière (H.61)]]'' zum Geleitzug zurückgerufen, da dort wieder neue U-Boot-Gefahr gemeldet worden war. Dafür trat um etwa 15:00 Uhr die britische Korvette ''[[HMS Kenilworth Castle (K.420)]]'' zur U-Jagd-Gruppe. Die Schleichangriffe der U-Jäger gegen U 744 wurden bis zum Einbruch der Dunkelheit ohne sichtbaren Erfolg fortgesetzt. Bei dem herrschenden Seegang und den schlechten Ortungsbedingungen gelang es nicht, das U-Boot entscheidend zu treffen. Immer wieder war es dem Boot möglich, den Wasserbombenserien rechtzeitig auszuweichen. Die ganze Nacht vom 05.03.1944 zum 06.03.1944 suchten die Fahrzeuge der U-Jagdgruppe mit ausgebrachten Geräuschbojen zur Ablenkung von eventuell von U 744 geschossenen T-5 ''[[Zaunkönig]]''-Torpedos nach dem U-Boot. Von Zeit zur Zeit wurde eine einzelne Wasserbombe geworfen, wenn man annahm, dass U 744 einen ''[[Zaunkönig]]'' geschossen haben könnte, um einen Treffer vorzutäuschen und dadurch das U-Boot zum Höhergehen oder gar zum Auftauchen zu veranlassen.
In beiden Fällen gelang es ''U 744'', den Wurf der Wasserbomben zu horchen und durch scharfe Kursänderung so weit abzudrehen, dass die Wasserbomben beim Erreichen der großen Tiefe, in der ''U 744'' lief, bereits weit genug entfernt waren und das Boot nicht mehr ernstlich beschädigen konnten.
 
  
Inzwischen wurde der Zerstörer ''HMCS Gatineau'' wegen aufgetretener Schäden nach Londonderry geschickt und der britische Zerstörer ''HMS Icarus'' wurde als Ablösung auf ''U 744'' angesetzt.
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Am 06.03.1944 etwa gegen 05:00 Uhr kehrten ''[[HMS Icarus (D.03)]]'' und ''[[HMCS Chaudière (H.61)]]'' zur U-Jagd zurück, während die ''[[HMS Kenilworth Castle (K.420)]]'' nach Ausfall ihrer ''[[Asdic]]''-Anlage zum Geleitzug zurücklief. Die Wasserbomben-Angriffe wurden etwa gegen 08:00 Uhr wieder aufgenommen und ohne Erfolg bis Mittag fortgesetzt. Auf den Zerstörern nahm man an, dass U 744 bei Nacht versuchen würde, über Wasser zu entkommen und setzte die Angriffe mit Ausnahme einiger einzelner ''[[Wasserbombe|Wasserbomben]]'', bis gegen 16:00 Uhr aus.
  
Da der Geleitzug inzwischen weiter gelaufen war und von ''U 744'' keine unmittelbare Gefahr mehr für den Konvoi bestand, wurden die Zerstörer ''HMS Icarus'' und ''HMCS Chaudière'' zum Geleitzug zurückgerufen, da dort wieder neue U-Boot-Gefahr gemeldet worden war. Dafür trat um etwa 15:00 Uhr die britische Korvette ''HMS Kenilworth Castle (K.420)]]'' zur U-Jagd-Gruppe. Die Schleichangriffe der U-Jäger gegen ''U 744'' wurden bis zum Einbruch der Dunkelheit ohne sichtbaren Erfolg fortgesetzt. Bei dem herrschenden Seegang und den schlechten Ortungsbedingungen gelang es nicht, das U-Boot entscheidend zu treffen. Immer wieder war es dem Boot möglich, den Wasserbombenserien rechtzeitig auszuweichen. Die ganze Nacht vom 05.03.1944 zum 06.03.1944 suchten die Fahrzeuge der U-Jagdgruppe mit ausgebrachten Geräuschbojen zur Ablenkung von eventuell von ''U 744'' geschossenen T-5 Zaunkönig-Torpedos nach dem U-Boot. Von Zeit zur Zeit wurde eine einzelne Wasserbombe geworfen, wenn man annahm, dass ''U 744'' einen Zaunkönig geschossen haben könnte, um einen Treffer vorzutäuschen und dadurch das U-Boot zum Höhergehen oder gar zum Auftauchen zu veranlassen.
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Auf U 744 war die Lage kritisch, denn der Druckkörper war beschädigt, die Bodenplatten der Diesel und die Zylinderköpfe waren gebrochen. Außerdem war die Besatzung völlig erschöpft, denn nach über 24 Stunden unter Wasser war die Lust wegen des hohen Dioxidgehalts kaum noch erträglich Um 15:30 Uhr tauchte U 744, gezwungen durch den Sauerstoffmangel und fast leere Batterien plötzlich auf und fand vor sich der ''[[HMCS Chilliwack (K.131)]]'' wieder, von wo zuerst mit 2 cm Flak, dann mit 4 cm und 10.5 cm Geschützen das Feuer auf das U-Boot eröffnet wurde. Die Gegenwehr des U-Bootes war unregelmäßig und aussichtslos. Durch das Feuer der ''[[HMCS Chilliwack (K.131)]]'' wurde die Bedienungsmannschaft der 2 cm Flak des U-Bootes außer Gefecht gesetzt und der Kommandant, Oberleutnant zur See Blischke, im Turm stehend tödlich verletzt. Die Männer auf dem Turm versuchten nur, in Feuerlee das Boot zu verlassen. Die ''[[HMCS Chilliwack (K.131)]]'' gab die Absicht, das U-Boot zu rammen auf, als die Wirkung des Artilleriefeuers erkannt wurde, und stellte das Feuer ein, als das U-Boot Schlagseite zeigte. Dann drehte die Korvette bei und setzte ein Boot aus, das gleiche Manöver führte auch die ''[[HMCS St. Catherines (K.325)]]'' aus.
  
Am 06.03.1944 etwa gegen 05:00 Uhr kehrten ''HMS Icarus'' und ''HMCS Chaudière'' zur U-Jagd zurück, während die ''HMS Kenilworth Castle'' nach Ausfall ihrer Asdic-Anlage zum Geleitzug zurücklief. Die Wasserbomben-Angriffe wurden etwa gegen 08:00 Uhr wieder aufgenommen und ohne Erfolg bis Mittag fortgesetzt.
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Der Kutter der ''[[HMCS Chilliwack (K.131)]]'' war zuerst bei U 744, das noch immer mit Steuerbord-Ruder lief. Der Signalgast J.R. Starr, der als erster auf U 744 geschossen hatte, betrat nun auch als erster das Deck von U 744 trotz des herrschenden Seeganges und brachte eine britische Flagge am Boot an. Lt. Atherton und Lt. Hearn zusammen mit dem Maaten Longbottom, zwangen einen U-Boot-Mann, mit ihnen in das Boot einzusteigen. Aus dem Funkraum holten sie Funkunterlagen und Codebücher, und noch einige ihnen wichtig erscheinende Geräte.
Auf den Zerstörern nahm man an, dass ''U 744'' bei Nacht versuchen würde, über Wasser zu entkommen und setzte die Angriffe mit Ausnahme einiger einzelner Wasserbomben, bis gegen 16:00 Uhr aus.
 
 
 
Auf ''U 744'' war die Lage kritisch, denn der Druckkörper war beschädigt, die Bodenplatten der Diesel und die Zylinderköpfe waren gebrochen. Außerdem war die Besatzung völlig erschöpft, denn nach über 24 Stunden unter Wasser war die Lust wegen des hohen Dioxidgehalts kaum noch erträglich
 
 
 
Um 15:30 Uhr tauchte ''U 744'', gezwungen durch den Sauerstoffmangel und fast leere Batterien plötzlich auf und fand vor sich der ''HMCS Chilliwack'' wieder, von wo zuerst mit 2 cm Flak, dann mit 4 cm und 10.5 cm Geschützen das Feuer auf das U-Boot eröffnet wurde. Die Gegenwehr des U-Bootes war unregelmäßig und aussichtslos. Durch das Feuer der ''HMCS Chilliwack'' wurde die Bedienungsmannschaft der 2 cm Flak des U-Bootes außer Gefecht gesetzt und der Kommandant, Oberleutnant zur See Blischke, im Turm stehend tödlich verletzt. Die Männer auf dem Turm versuchten nur, in Feuerlee das Boot zu verlassen.
 
Die ''HMCS Chilliwack'' gab die Absicht, das U-Boot zu rammen auf, als die Wirkung des Artilleriefeuers erkannt wurde, und stellte das Feuer ein, als das U-Boot Schlagseite zeigte. Dann drehte die Korvette bei und setzte ein Boot aus, das gleiche Manöver führte auch die ''HMCS St. Catherines'' aus.
 
 
 
Der Kutter der ''HMCS Chilliwack'' war zuerst bei ''U 744'', das noch immer mit Steuerbord-Ruder lief.
 
Der Signalgast J.R. Starr, der als erster auf ''U 744'' geschossen hatte, betrat nun auch als erster das Deck von ''U 744'' trotz des herrschenden Seeganges und brachte eine britische Flagge am Boot an.
 
Lt. Atherton und Lt. Hearn zusammen mit dem Maaten Longbottom, zwangen einen U-Boot-Mann, mit ihnen in das Boot einzusteigen. Aus dem Funkraum holten sie Funkunterlagen und Codebücher, und noch einige ihnen wichtig erscheinende Geräte.
 
 
Da das Wasser aber im Boot immer höher stieg und damit die Gefahr des Sinkens, aber auch die einer eventuellen Sprengung immer größer wurde, verließen sie das Innere des U-Bootes wieder.
 
Da das Wasser aber im Boot immer höher stieg und damit die Gefahr des Sinkens, aber auch die einer eventuellen Sprengung immer größer wurde, verließen sie das Innere des U-Bootes wieder.
  
In der Zwischenzeit war aber auch der Kutter von der ''HMCS St. Catherines'' eingetroffen, schlug aber gegen das U-Boot und kenterte. Kanadier und Deutsche trieben in der hochgehenden See oder befanden sich auf dem Deck des mit Schlagseite treibenden U-Bootes.
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In der Zwischenzeit war aber auch der Kutter von der ''[[HMCS St. Catherines (K.325)]]'' eingetroffen, schlug aber gegen das U-Boot und kenterte. Kanadier und Deutsche trieben in der hochgehenden See oder befanden sich auf dem Deck des mit Schlagseite treibenden U-Bootes. Die ''[[HMCS Fennel (K.194)]]'' und die ''[[HMCS Chaudière (H.61)]]'' eilten nun ebenfalls zur Bergung der Männer zu Hilfe und nach einer Stunde harter Arbeit waren alle Männer der beiden Kutter (der Kutter von ''[[HMCS Chilliwack (K.131)]]'' war mit den Geheimsachen von U 744 ebenfalls gekentert) und die insgesamt 40 Überlebenden von U 744 geborgen.
 
 
Die ''HMCS Fennel'' und die ''HMCS Chaudière'' eilten nun ebenfalls zur Bergung der Männer zu Hilfe und nach einer Stunde harter Arbeit waren alle Männer der beiden Kutter (der Kutter von ''HMCS Chilliwack'' war mit den Geheimsachen von ''U 744'' ebenfalls gekentert) und die insgesamt 40 Überlebenden von ''U 744'' geborgen.
 
 
 
Da ein Abschleppen von ''U 744'', das trotz Anschlagens von Sprengpatronen noch immer schwamm, nicht möglich war, wurde es um 18:30 Uhr durch einen Torpedo von der ''HMS Icarus'' versenkt.
 
  
Während der Wasserbombenverfolgung hatte ''U 744'' durch die erfolgreiche Manövrierfähigkeit des Kommandanten 24 Angriffe mit insgesamt 291 [[Wasserbombe|Wasserbomben]], eine fehlerhafte Mark-X Tiefenbombe, 3 [[Squid]] und 6 [[Hedgehog]] abgewehrt.
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Da ein Abschleppen von U 744, das trotz Anschlagens von Sprengpatronen noch immer schwamm, nicht möglich war, wurde es um 18:30 Uhr durch einen Torpedo von der ''[[HMS Icarus (D.03)]]'' versenkt. Während der Wasserbombenverfolgung hatte U 744 durch die erfolgreiche Manövrierfähigkeit des Kommandanten 24 Angriffe mit insgesamt 291 [[Wasserbombe|Wasserbomben]], eine fehlerhafte Mark-X Tiefenbombe, 3 ''[[Squid]]'' und 6 ''[[Hedgehog]]'' abgewehrt. Auf das aufgetauchte U-Boot feuerte allein die ''[[HMCS Chilliwack (K.131)]]'' 10 Schuss mit dem 10.5 cm Geschütz, 97 Salven mit dem 4 cm Geschütz und 480 Schuss mit der 2 cm Oerlikon-Kanone und 450 Schuss mit anderen Schusswaffen. Aber U 744 schwamm immer noch. Erst der Torpedo der ''[[HMS Icarus (D.03)]]'' brachte es zum Sinken.
Auf das aufgetauchte U-Boot feuerte allein die ''HMCS Chilliwack'' 10 Schuss mit dem 10.5 cm Geschütz, 97 Salven mit dem 4 cm Geschütz und 480 Schuss mit der 2 cm Oerlikon-Kanone und 450 Schuss mit anderen Schusswaffen. Aber U 744 schwamm immer noch. Erst der Torpedo der ''HMS Icarus'' brachte es zum Sinken.
 
  
  

Version vom 29. Juli 2009, 13:51 Uhr


Allgemeine Daten
Typ: VIIC
Bauauftrag: 05.06.1941
Bauwerft: F. Schichau Werft GmbH Danzig
Baunummer: 1547
Serie: U 731 - U 750
Kiellegung: 05.06.1942
Stapellauf: 11.03.1943
Indienststellung: 05.06.1943
Indienststellungskommandant: Oblt.z.S. Heinz Blischke
Feldpostnummer: M-51 807

Kommandanten
05.06.1943- 06.03.1944 Oblt.z.S. Heinz Blischke

Flotillen
05.06.1943 - 30.11.1943 A 8. U-Flottille Danzig
01.12.1943- 06.03.1944 F 9. U-Flottille Brest

Feindfahrten
Anzahl Feindfahrten: 2
Versenkte Schiffe: 1 +1
Versenkte Tonnage: 7.359 BRT + 3.250 t
Beschädigte Schiffe: 0
Beschädigte Tonnage: 0 BRT

1. Feindfahrt: 02.12.1943 - 15.01.1944
Unter Oblt.z.S. Heinz Blischke
02.12.1943 aus Kiel ausgelaufen
Operationsgebiet: Nordatlantik, westlich Irland
03.01.1944- 03:52 Uhr britischesMotorschiff Empire Housman mit 7.359 BRT versenkt
15.01.1944 in Brest eingelaufen

2. Feindfahrt: 24.02.1944 - 06.03.1944
Unter Oblt.z.S. Heinz Blischke
24.02.1944 aus Brest ausgelaufen
Operationsgebiet: Nordatlantik, südwestlich Irland
02.03.1944 britisches Panzer-Landungsschiff LST-362 mit 1.625 t versenkt
02.03.1944 britisches Panzer-Landungsschiff LST-324 mit 1.625 t versenkt
06.03.1944 Verlust des Bootes


Schicksal
Datum: 06.03.1944 - 18:30 Uhr
Letzter Kommandant: Oblt.z.S. Heinz Blischke
Ort: mittlerer Nordatlantik
Position: 52°01'N - 22°37'W
Planquadrat: AL 8486
Versenkt durch: Torpedo des britischen Zerstörers HMS Icarus (D.03)
Tote: 12
Überlebende: 40

Detailangaben zum Schicksal
Bericht über die Versenkung von U 744:

Am Morgen des 05.03.1944 gelang es U 744 an den Konvoi HX-380 heranzukommen.Etwa gegen 10:00 Uhr wurde es während des Heranschließens unter Wasser laufend, von dem kanadischen Zerstörer HMCS Gatineau (H.61) mit Asdic geortet. Der Zerstörer hatte sich wegen eines Defektes an der Trinkwasserdestillieranlage zur Reparatur vom Geleitzug abgesetzt und tastete routinemäßig seine Umgebung mit dem Asdic-Gerät ab, als ein undeutliches Echo festgestellt wurde. Sofort wurde die Fregatte HMCS St.Catherines (K.325) verständigt und gemeinsam setzten beide zur Verfolgung des georteten U-Bootes an. Die HMCS Gatineau (H.61) überlief die Position des U-Bootes und warf die erste Wasserbombensalve. U 744 änderte, in großer Tiefe fahrend, scharf den Kurs, als die Wasserbomben fielen, drehte es in den Kreis des Zerstörers und versteckte sich in der Hecksee des Schiffes. Die HMCS St. Catherines (K.325) konnte aber U 744 wieder auffassen und lief zu einem neuen Wasserbombenangriff an, während die inzwischen vom Geleit zur U-Boot-Jagd abgestellten Korvetten HMCS Chilliwack (K.131) und HMCS Fennel (K.194) sowie der Zerstörer HMCS Chaudière (H.99) den verdächtigen Seeraum umkreisten um ein Ausbrechen des U-Bootes zu verhindern.

Eine Wirkung dieses Angriffes auf U 744 war nicht festzustellen, ebenso bei einen weiteren Angriff um 12:37 Uhr. Die HMCS St. Catherines (K.325) stellte deshalb die Taktik auf Schleich-Angriff um und konnte sich so nach etwa einer Stunde angestrengten Suchens und Manövrierens hinter das U-Boot setzen. Als U 744 nun einige Zeit auf dem gleichen Kurs abzulaufen versuchte, wies HMCS St. Catherines (K.325) den Zerstörer HMCS Gatineau (H.61) so ein, dass er auf den Kurs von U 744 vor dessen Bug eine Reihe von 24 einzelnen Wasserbomben werfen konnte. Die HMCS Chilliwack (K.131) folgte um 13:50 Uhr mit einer gleichen Wasserbombenreihe. In beiden Fällen gelang es U 744, den Wurf der Wasserbomben zu horchen und durch scharfe Kursänderung so weit abzudrehen, dass die Wasserbomben beim Erreichen der großen Tiefe, in der U 744 lief, bereits weit genug entfernt waren und das Boot nicht mehr ernstlich beschädigen konnten.

Inzwischen wurde der Zerstörer HMCS Gatineau (H.61) wegen aufgetretener Schäden nach Londonderry geschickt und der britische Zerstörer HMS Icarus (D.03) wurde als Ablösung auf U 744 angesetzt. Da der Geleitzug inzwischen weiter gelaufen war und von U 744 keine unmittelbare Gefahr mehr für den Geleitzug bestand, wurden die Zerstörer HMS Icarus (D.03) und HMCS Chaudière (H.61) zum Geleitzug zurückgerufen, da dort wieder neue U-Boot-Gefahr gemeldet worden war. Dafür trat um etwa 15:00 Uhr die britische Korvette HMS Kenilworth Castle (K.420) zur U-Jagd-Gruppe. Die Schleichangriffe der U-Jäger gegen U 744 wurden bis zum Einbruch der Dunkelheit ohne sichtbaren Erfolg fortgesetzt. Bei dem herrschenden Seegang und den schlechten Ortungsbedingungen gelang es nicht, das U-Boot entscheidend zu treffen. Immer wieder war es dem Boot möglich, den Wasserbombenserien rechtzeitig auszuweichen. Die ganze Nacht vom 05.03.1944 zum 06.03.1944 suchten die Fahrzeuge der U-Jagdgruppe mit ausgebrachten Geräuschbojen zur Ablenkung von eventuell von U 744 geschossenen T-5 Zaunkönig-Torpedos nach dem U-Boot. Von Zeit zur Zeit wurde eine einzelne Wasserbombe geworfen, wenn man annahm, dass U 744 einen Zaunkönig geschossen haben könnte, um einen Treffer vorzutäuschen und dadurch das U-Boot zum Höhergehen oder gar zum Auftauchen zu veranlassen.

Am 06.03.1944 etwa gegen 05:00 Uhr kehrten HMS Icarus (D.03) und HMCS Chaudière (H.61) zur U-Jagd zurück, während die HMS Kenilworth Castle (K.420) nach Ausfall ihrer Asdic-Anlage zum Geleitzug zurücklief. Die Wasserbomben-Angriffe wurden etwa gegen 08:00 Uhr wieder aufgenommen und ohne Erfolg bis Mittag fortgesetzt. Auf den Zerstörern nahm man an, dass U 744 bei Nacht versuchen würde, über Wasser zu entkommen und setzte die Angriffe mit Ausnahme einiger einzelner Wasserbomben, bis gegen 16:00 Uhr aus.

Auf U 744 war die Lage kritisch, denn der Druckkörper war beschädigt, die Bodenplatten der Diesel und die Zylinderköpfe waren gebrochen. Außerdem war die Besatzung völlig erschöpft, denn nach über 24 Stunden unter Wasser war die Lust wegen des hohen Dioxidgehalts kaum noch erträglich Um 15:30 Uhr tauchte U 744, gezwungen durch den Sauerstoffmangel und fast leere Batterien plötzlich auf und fand vor sich der HMCS Chilliwack (K.131) wieder, von wo zuerst mit 2 cm Flak, dann mit 4 cm und 10.5 cm Geschützen das Feuer auf das U-Boot eröffnet wurde. Die Gegenwehr des U-Bootes war unregelmäßig und aussichtslos. Durch das Feuer der HMCS Chilliwack (K.131) wurde die Bedienungsmannschaft der 2 cm Flak des U-Bootes außer Gefecht gesetzt und der Kommandant, Oberleutnant zur See Blischke, im Turm stehend tödlich verletzt. Die Männer auf dem Turm versuchten nur, in Feuerlee das Boot zu verlassen. Die HMCS Chilliwack (K.131) gab die Absicht, das U-Boot zu rammen auf, als die Wirkung des Artilleriefeuers erkannt wurde, und stellte das Feuer ein, als das U-Boot Schlagseite zeigte. Dann drehte die Korvette bei und setzte ein Boot aus, das gleiche Manöver führte auch die HMCS St. Catherines (K.325) aus.

Der Kutter der HMCS Chilliwack (K.131) war zuerst bei U 744, das noch immer mit Steuerbord-Ruder lief. Der Signalgast J.R. Starr, der als erster auf U 744 geschossen hatte, betrat nun auch als erster das Deck von U 744 trotz des herrschenden Seeganges und brachte eine britische Flagge am Boot an. Lt. Atherton und Lt. Hearn zusammen mit dem Maaten Longbottom, zwangen einen U-Boot-Mann, mit ihnen in das Boot einzusteigen. Aus dem Funkraum holten sie Funkunterlagen und Codebücher, und noch einige ihnen wichtig erscheinende Geräte. Da das Wasser aber im Boot immer höher stieg und damit die Gefahr des Sinkens, aber auch die einer eventuellen Sprengung immer größer wurde, verließen sie das Innere des U-Bootes wieder.

In der Zwischenzeit war aber auch der Kutter von der HMCS St. Catherines (K.325) eingetroffen, schlug aber gegen das U-Boot und kenterte. Kanadier und Deutsche trieben in der hochgehenden See oder befanden sich auf dem Deck des mit Schlagseite treibenden U-Bootes. Die HMCS Fennel (K.194) und die HMCS Chaudière (H.61) eilten nun ebenfalls zur Bergung der Männer zu Hilfe und nach einer Stunde harter Arbeit waren alle Männer der beiden Kutter (der Kutter von HMCS Chilliwack (K.131) war mit den Geheimsachen von U 744 ebenfalls gekentert) und die insgesamt 40 Überlebenden von U 744 geborgen.

Da ein Abschleppen von U 744, das trotz Anschlagens von Sprengpatronen noch immer schwamm, nicht möglich war, wurde es um 18:30 Uhr durch einen Torpedo von der HMS Icarus (D.03) versenkt. Während der Wasserbombenverfolgung hatte U 744 durch die erfolgreiche Manövrierfähigkeit des Kommandanten 24 Angriffe mit insgesamt 291 Wasserbomben, eine fehlerhafte Mark-X Tiefenbombe, 3 Squid und 6 Hedgehog abgewehrt. Auf das aufgetauchte U-Boot feuerte allein die HMCS Chilliwack (K.131) 10 Schuss mit dem 10.5 cm Geschütz, 97 Salven mit dem 4 cm Geschütz und 480 Schuss mit der 2 cm Oerlikon-Kanone und 450 Schuss mit anderen Schusswaffen. Aber U 744 schwamm immer noch. Erst der Torpedo der HMS Icarus (D.03) brachte es zum Sinken.


U 743U 744U 745