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HMS Hesperus (H.57)

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Die HMS HESPERUS (H.57) war ein Zerstörer der H-Klasse der britischen Royal Navy. Ursprünglich für die brasilianischen Marine als >>Juruena<< gebaut.
Der Kiel des Zerstörers wurde am 06.07.1938 bei Thornycroft in Woolston gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 01.08.1939 und die Indienststellung am 15.01.1940.
Das Schiff hatte eine Verdrängung von 1.400 ts. Es war 98,50 m lang, 10,10 m breit und hatte einen Tiefgang von 3,89 m. 3 Admiralty-3-Trommel-Dampfkessel mit 2 Parsons-Turbinen mit Einfachgetriebe erzeugten eine Leistung von 34.000 PS (25.007 kW). Diese konnten das Schiff auf bis zu 36 kn (67 km/h) beschleunigen. Die Besatzungsstärke betrug 145 Mann.
Bewaffnet war die Hesperus mit: 2 – 120-mm-L/45-Mk.IX/XVIII-Geschütze, 1 – 76-mm-L/45-Mk.II-Flak, 4 – 20-mm-L/70-Oerlikon-Kanonen, 4 Wabowerfer, 2 Waboablaufgestelle, 110 Wasserbomben, 1 × Hedgehog-Werfer. Außerdem besaß das Schiff ein Sonar Typ 128, Huff-Duff.
Einsatzgeschichte
Das Schiff wurde als Teil einer Klasse von sechs Zerstörern für die brasilianische Marine bei Thornycroft in Woolston, Southampton, unter dem Namen Juruena gebaut. Am 04.09.1939, also unmittelbar nach Kriegsbeginn, erwarb Großbritannien den Zerstörer, der zunächst in HMS Hearty, am 27.02.1940 dann in HMS Hesperus umbenannt wurde.
Der Zerstörer wurde gemeinsam mit seinen früher brasilianischen Schwesterschiffen der 9. Zerstörerflottille zugewiesen und fungierte als deren Flottillenführer. Die ersten Kriegseinsätze des Schiffes erfolgten bei den Operationen im Zusammenhang mit den letztlich erfolglosen Versuchen der alliierten Truppen, die gelandeten deutschen Truppen (Unternehmen Weserübung) aus Norwegen zurückzuwerfen. Dabei wurde HMS Hesperus im Mai 1940 vor Mo durch deutsche Stukas schwer beschädigt.
Nach der Reparatur wurde Hesperus im Mai 1941 bei einem stark gesicherten Geleitzug im Mittelmeer eingesetzt, der der Versorgung der belagerten Insel Malta diente. HMS Hesperus diente danach als Führungsschiff einer der neu gebildeten Geleitgruppen, die aus wenigen, meist älteren Zerstörern und mehreren Korvetten, später dann auch teilweise einer Fregatte, bestanden. Die U-Boot-Abwehr- und Flugabwehr-Bewaffnung wurde dafür im Laufe der Zeit zulasten der Hauptgeschütze und eines Torpedorohrsatzes verstärkt.
Erste Erfolge gelangen Hesperus noch während der Zeit, als er mit der Force H in Gibraltar stationiert war. Gemeinsam mit Harvester konnte am 01.12.1941 westlich von Gibraltar U 208 versenkt werden, das auf dem Marsch ins Mittelmeer war. Am 15.01.1942 erzielte das Schiff mit der Versenkung von U 93, das ein Gibraltar-Geleit angreifen wollte, einen weiteren Erfolg.
Im Juni 1942 übernahm einer der erfolgreichsten Führer von U-Jagd-Gruppen, Commander Donald MacIntyre, das Kommando über die Geleitgruppe, die von Hesperus geführt und nun schwerpunktmäßig auf der Nordatlantik-Route eingesetzt wurde. Die nächste Versenkung erfolgte jedoch erst am 20.12.1942, als nordwestlich von Irland in Zusammenarbeit mit dem Zerstörer Vanessa durch Rammstoß U 357 versenkt werden konnte. Mit dem inzwischen eingebauten Hedgehog-Werfer versenkte der Zerstörer am 23.04.1943 sein nächstes Opfer, U 191, südöstlich von Kap Farewell. Bereits etwa drei Wochen später kam es dann nördlich der Azoren zunächst zu einem epischen Duell zwischen Hesperus und U 223, in dessen Verlauf das U-Boot insgesamt fünf Torpedos auf den Zerstörer schoss, der sich seinerseits mit Rammversuchen, Artillerie und Wasserbomben wehrte. Das U-Boot konnte jedoch beschädigt seinen Heimathafen erreichen. Noch am selben Tag, dem 12.05.1943, konnte aber U 186 zunächst mittels Huff-Duff eingepeilt, dann nach einem Tauchmanöver mit Asdic geortet und schließlich durch Wasserbomben versenkt werden.
In der Zeit von Herbst 1943 bis Frühjahr 1944 war die von Hesperus geführte Geleitgruppe auf der Route zwischen Großbritannien und Gibraltar eingesetzt. Im Juli 1944 wurde dem Zerstörer aufgrund seiner herausragenden Erfolge die Ehre zu Teil, die sterblichen Überreste des erfolgreichsten U-Boot-Jägers der Briten, von Captain Frederic John Walker, zur Seebestattung an Bord nehmen zu dürfen. Nach weiteren Nordatlantik-Konvois, das Kommando der Geleitgruppe hatte inzwischen gewechselt, folgte schließlich im Jahre 1945 eine Zeit, in der die Gruppe zur freien U-Jagd im Ärmelkanal und in der Biskaya eingeteilt war.
Nach dem Ende der Kampfhandlungen wurde Hesperus im November 1946 zum Abwracken verkauft.
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