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U 235: Unterschied zwischen den Versionen

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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| || colspan="3" |  Daraufhin ließ Liermann alle an Bord befindlichen [[Wasserbombe|Wasserbomben]] werfen, die allerdings nicht alle detonierten. Eine der Wasserbomben traf das U-Boot jedoch voll, so dass nach der Detonation Öl und Holzstücke an die Wasseroberfläche kamen. Die Freude der Torpedobootsmänner über die angebliche Versenkung eines gegnerischen U-Bootes wandelte sich schnell in Bestürzung, als Teile von deutschen Unformen und ein deutsches Sparkassenbuch aufgefischt wurden und so die Gewißheit bestand, dass man ein deutsches U-Boot versenkt hatte. Eine spätere Untersuchung ergab, dass U 235 nichts von dem deutschen Geleit wusste, und auch die Kommandanten des Geleitzuges nicht über die deutschen U-Boote informiert waren, sondern nur vor britischen U-Boote gewarnt wurden, die im Kattegat und Skagerrak operieren sollten.
 
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| || colspan="3" | Ich zitiere: ''U 235 war auf dem Marsch nach Norwegen. Auf dieser Fahrt befand sich auch ein deutscher Geleitzug, bestehend aus dem Zerstörer [[Z 14 Friedrich Ihn (Zerstörer)|FRIEDRICH IHN]] der Dampffähre PREUSSEN und dem Torpedoboot "T 17" (KL Liermann). Die Zwangswege für U-Boote und für Geleite waren fünf Seemeilen voneinander entfernt. Trotzdem kreuzte sich der Kurs des U-Bootes mit dem des Geleitzuges. Kapitänleutnant Friedrich Huisgen, der Kommandant von U 235, erkannte wahrscheinlich zuerst, daß sein Boot direkt auf die deutschen Schiffe zulief, er ließ den Schnorchel einziehen und tauchte mit einer Kursänderung aus der Gefahrenzone. Doch die durch die Wasserwirbel des Schnorchels verursachten Blasenstrudel sichtete die im Geleit laufende PREUSSEN, die daraufhin eine Torpedoblasenbahn meldete. Sofort wurde "U-Boot-Alarm" gegeben. Die FRIEDRICH IHN entließ über Klappbuxsignale "T 17" zur U-Boot-Bekämpfung. Kapitänleutnant Liermann überzeugte sich gerade davon, daß in dem Seegebiet des Geleits kein deutsches U-Boot gemeldet war, da hatte der Horchraum bereits das U-Boot geortet. Liermann nahm sofort die U-Jagd auf, dennoch versuchte er noch, das U-Boot mit Unterwassertelegraphie zu einem Erkennungssignal aufzufordern. Plötzlich meldete ein Ausguck in 700 Metern Entfernung das Vorschiff eines auftauchenden U-Bootes, das aber sofort wieder abtauchte. Schnell wurde das U-Boot an der weggetauchten Stelle geortet.''
 
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| || [[Franke, Anton]] || [[Golde, Horst]] || [[Götze, Walter]]
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| || colspan="3" | ''Daraufhin ließ Liermann alle an Bord befindlichen [[Wasserbombe|Wasserbomben]] werfen, die allerdings nicht alle detonierten. Eine der Wasserbomben traf das U-Boot jedoch voll, so dass nach der Detonation Öl und Holzstücke an die Wasseroberfläche kamen. Die Freude der Torpedobootsmänner über die angebliche Versenkung eines gegnerischen U-Bootes wandelte sich schnell in Bestürzung, als Teile von deutschen Uniformen und ein deutsches Sparkassenbuch aufgefischt wurden und so die Gewißheit bestand, dass man ein deutsches U-Boot versenkt hatte. Eine spätere Untersuchung ergab, dass U 235 nichts von dem deutschen Geleit wusste, und auch die Kommandanten des Geleitzuges nicht über die deutschen U-Boote informiert waren, sondern nur vor britischen U-Boote gewarnt wurden, die im Kattegat und Skagerrak operieren sollten.'' Zitat Ende.
 
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| || [[Groth, Jens-Peter]] || [[Härth, Hilmar]] || [[Hartmann, Herbert]]
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| || [[Henke, Harro]] || [[Hillenbach, Karl]] || [[Friedrich Huisgen|Huisgen, Friedrich]]
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| || [[Itzek, Alfred]] || [[Jakmann, Arno]] || [[Jakobs, Anton]]
 
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| || [[Janson, Otto]] || [[Jurisch, Helmut]] || [[Kästner, Otto]]
 
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| || [[Krambs, Otto]] || [[Kuhn, Max-Christian]] || [[Lommerzheim, Hans]]
 
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| || [[Loos, Hermann]] || [[Moritz, Helmut]] || [[Müller, Herbert (U 235)|Müller, Herbert]]
 
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| || [[Neulinger, Herbert]] || [[Ott, Günter]] || [[Preuss, Heinz]]
 
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| || [[Rockstroh, Gerhard-Willi]] || [[Rotter, Helmut]] || [[Ruchotzke, Bruno]]
 
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| || [[Sahrhage, Walter]] || [[Schächinger, Alfred]] || [[Scherb, Otto]]
 
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| || [[Schilling, Günther]] || [[Schmitz, Günther]] || [[Schwenzfeier, Leo]]
 
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| || [[Steinborn, Erich]] || [[Stolzenau, Erhard]] || [[Surbach, Paul]]
 
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| || [[Thote, Paul]] || [[Winkler, Erich]]
 
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Zwischen Indienststellung und letzten Auslaufen zwischenzeitlich an Bord (13 Personen - unvollständig)
 
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| || [[Bechthold, Hans]] || [[Klaus Becker|Becker, Klaus]] || [[Bochold, Johann]]
 
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| || [[Brandt, Wilhelm]] || [[Hastenpflug, Josef]] || [[Hielscher, Erwin]]
 
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| || [[Kükel, Peter]] || [[Hans-Erich Kummetz|Kummetz, Hans-Erich]] || [[Kurth, Walter]]
 
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| || [[Maeding, Alexander]] || [[Rudolf Meinlschmidt|Meinlschmidt, Rudolf]] || [[Goske von Möllendorff|Möllendorff, Goske von]]
 
 
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| || [[Zink, Wilhelm]]
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| || colspan="3" | Schon am 14.05.1943 wurde U 235 in Kiel bei der Germaniawerft durch Fliegerbomben, eines Luftangriffes der 8. US-Air Force, versenkt. Bei diesem Angriff fielen zwei Mann der Besatzung. Das Boot wurde gehoben, am 31.05.1943 außer Dienst gestellt, repariert und am 29.10.1943 als Schulboot wieder in Dienst genommen.
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Einzelverluste (1 Person)
 
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| || colspan="3" | Blair - "Der U-Boot-Krieg - Die Gejagten 1942 - 1945" - Heyne Verlag 1999 - ISBN-978-3453160590 - Seite 381.
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| || colspan="3" | Busch/Röll - "Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - Mittler Verlag 1996 - S. 24, 108, 136, 162, 235.
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| || colspan="3" | Busch/Röll - "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - Mittler Verlag 1996 - ISBN-978-3813204902 - Seite 24, 108, 136, 162, 235.
 
 
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| || colspan="3" | Busch/Röll - "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag 1997- ISBN-978-3813205121 - Seite 97, 194.
+
| || colspan="3" | Busch/Röll - "U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag 1997- S. 97, 194.
 
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| || colspan="3" | Busch/Röll - "Der U-Boot Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Verluste von September 1939 bis Mai 1945" - Mittler Verlag 2008 - ISBN-978-3813205145 - Seite 332, 339, 340.
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| || colspan="3" | Busch/Röll - "Die deutschen U-Boot-Verluste" - Mittler Verlag 2008 - S. 339, 340.
 
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| || colspan="3" | Ritschel - "Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 – 1945 - KTB U 223 - U 300" - Eigenverlag ohne ISBN - Seite 67.
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| || colspan="3" | Ritschel - "Kurzfassung KTB Deutscher U-Boote 1939 – 1945 - KTB U 223 - U 300" - Eigenverlag - S. 67.
 
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Version vom 19. April 2023, 13:44 Uhr

U 234 ← U 235 → U 236

Typ: VII C
Bauauftrag: 20.01.1941
Bauwerft: Krupp Germaniawerft, Kiel
Baunummer: 665
Serie: U 233 - U 250
Kiellegung: 25.02.1942
Stapellauf: 04.11.1942
Indienststellung: 19.12.1942
Kommandant: Goske von Möllendorff
Feldpostnummer: M - 49 124

Kommandanten

19.12.1942 - 19.01.1943 Oberleutnant zur See Goske von Möllendorff
20.01.1943 - 20.05.1943 Oberleutnant zur See Klaus Becker
21.05.1943 - 28.10.1943 Außer Dienst -
29.10.1943 - 01.04.1945 Oberleutnant zur See Hans-Erich Kummetz
02.04.1945 - 14.04.1945 Kapitänleutnant Friedrich Huisgen

Flottillen

19.12.1942 - 20.05.1943 Ausbildungsboot 5. U-Flottille Kiel
21.05.1943 - 28.10.1943 Außer Dienst -
29.10.1943 - 01.04.1945 Schulboot 22. U-Flottille Gotenhafen/Wilhelmshaven
02.04.1945 - 14.04.1945 Frontboot 31. U-Flottille Hamburg

Unternehmungen

Verlegungsfahrt
28.01.1945 - Gotenhafen → → → → → → 02.02.1945 - Kiel
U 235, unter Oberleutnant zur See Hans-Erich Kummetz, lief am 28.01.1945 von Gotenhafen aus. Das Boot verlegte, bei herannahen der Roten Armee und der Räumung des Stützpunktes Gotenhafen, nach Kiel. Am 02.02.1945 lief U 235 in Kiel ein.
Verlegungsfahrt
10.04.1945 - Kiel → → → → → → 14.04.1945 - Verlust des Bootes
U 235, unter Kapitänleutnant Friedrich Huisgen, lief am 10.04.1945 von Kiel aus. Das Boot befand sich auf einer Verlegungsfahrt von Kiel nach Norwegen als es versehentlich von einem deutschen Torpedoboot versenkt wurde.

Verlustursache

Boot: U 235
Datum: 14.04.1945
Letzter Kommandant: Friedrich Huisgen
Ort: Kattegat
Position: 57°44' Nord - 10°39' Ost
Planquadrat: AO 4456
Verlust durch: Wasserbomben
Tote: 48
Überlebende: 0
Klick hier → Besatzungsliste U 235
U 235 wurde am 14.04.1945 im Kattegat nordwestlich von Skagens Horn durch Wasserbomben des deutschen Torpedobootes T 17 versenkt.
Busch/Röll schreiben dazu:
Ich zitiere: U 235 war auf dem Marsch nach Norwegen. Auf dieser Fahrt befand sich auch ein deutscher Geleitzug, bestehend aus dem Zerstörer FRIEDRICH IHN der Dampffähre PREUSSEN und dem Torpedoboot "T 17" (KL Liermann). Die Zwangswege für U-Boote und für Geleite waren fünf Seemeilen voneinander entfernt. Trotzdem kreuzte sich der Kurs des U-Bootes mit dem des Geleitzuges. Kapitänleutnant Friedrich Huisgen, der Kommandant von U 235, erkannte wahrscheinlich zuerst, daß sein Boot direkt auf die deutschen Schiffe zulief, er ließ den Schnorchel einziehen und tauchte mit einer Kursänderung aus der Gefahrenzone. Doch die durch die Wasserwirbel des Schnorchels verursachten Blasenstrudel sichtete die im Geleit laufende PREUSSEN, die daraufhin eine Torpedoblasenbahn meldete. Sofort wurde "U-Boot-Alarm" gegeben. Die FRIEDRICH IHN entließ über Klappbuxsignale "T 17" zur U-Boot-Bekämpfung. Kapitänleutnant Liermann überzeugte sich gerade davon, daß in dem Seegebiet des Geleits kein deutsches U-Boot gemeldet war, da hatte der Horchraum bereits das U-Boot geortet. Liermann nahm sofort die U-Jagd auf, dennoch versuchte er noch, das U-Boot mit Unterwassertelegraphie zu einem Erkennungssignal aufzufordern. Plötzlich meldete ein Ausguck in 700 Metern Entfernung das Vorschiff eines auftauchenden U-Bootes, das aber sofort wieder abtauchte. Schnell wurde das U-Boot an der weggetauchten Stelle geortet.
Daraufhin ließ Liermann alle an Bord befindlichen Wasserbomben werfen, die allerdings nicht alle detonierten. Eine der Wasserbomben traf das U-Boot jedoch voll, so dass nach der Detonation Öl und Holzstücke an die Wasseroberfläche kamen. Die Freude der Torpedobootsmänner über die angebliche Versenkung eines gegnerischen U-Bootes wandelte sich schnell in Bestürzung, als Teile von deutschen Uniformen und ein deutsches Sparkassenbuch aufgefischt wurden und so die Gewißheit bestand, dass man ein deutsches U-Boot versenkt hatte. Eine spätere Untersuchung ergab, dass U 235 nichts von dem deutschen Geleit wusste, und auch die Kommandanten des Geleitzuges nicht über die deutschen U-Boote informiert waren, sondern nur vor britischen U-Boote gewarnt wurden, die im Kattegat und Skagerrak operieren sollten. Zitat Ende.
Aus Busch/Röll - Die deutschen U-Bootverluste - S. 339 - 340.
Schon am 14.05.1943 wurde U 235 in Kiel bei der Germaniawerft durch Fliegerbomben, eines Luftangriffes der 8. US-Air Force, versenkt. Bei diesem Angriff fielen zwei Mann der Besatzung. Das Boot wurde gehoben, am 31.05.1943 außer Dienst gestellt, repariert und am 29.10.1943 als Schulboot wieder in Dienst genommen.

Literaturverweise

Busch/Röll - "Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - Mittler Verlag 1996 - S. 24, 108, 136, 162, 235.
Busch/Röll - "U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag 1997- S. 97, 194.
Busch/Röll - "Die deutschen U-Boot-Verluste" - Mittler Verlag 2008 - S. 339, 340.
Ritschel - "Kurzfassung KTB Deutscher U-Boote 1939 – 1945 - KTB U 223 - U 300" - Eigenverlag - S. 67.

Anmerkungen

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