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KTB U 25 - 2. Unternehmung Seite 24

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12.02.1940
11.18 - Qu. 1146 AN (Besteck ungenau), geringe Winde aus N, ruhige See, sehr gute Sicht. Angriff aufgegeben, da E zu groß. Weitermarsch Kurs 60°, 9 sm.
16.30 - Qu. 1134 AN, N Wind 2, leichter Seegang, teils sehr gute Sicht, teils Schauer Böen. (Seit 3 Tagen keine Besteckkontrolle). Ein Dreimastdampfer in Sicht, anscheinend Tanker Kurs 70°. Herangestaffelt unter Ausnutzung der Regenböen.
18.13 - Qu. 1212 AN. NO 1-2, mittl. Sicht. Das Sternbesteck ist ungenau und gibt eine etwa 10 sm nördl. Versetzung. Unter dem Schutz der Dunkelheit zum Angriff angesetzt. Hoheitsabzeichen sind nicht zu erkennen.
20.10-20.29 - Qu. 1227 AN. Auf Kurs Heckangriff. Überwasserschuß mit TUZA, Fehlschuß. Lage 90, Fahrt 8 sm anschließend aufgedreht zum Bugschuß. Über die Säge losgemacht. Ungefähr 1400 m, Lage 110°. Treffer achtern. Wirkung ist nach erfolgter starker Detonation, hoher Wassersäule und hellem Schein. Dampfer setzt trotzdem Marsch fort.
13.02.1940
Westl. Shetlands
0000 - Qu. 1232 AN, leichte NO Brise, mittl. Sicht, dunkel. Mit um Ost wechselnden Kursen setzt sich U 25 vor den Tankdampfer, um im Morgengrauen etwa 5000 m davorzustehen.
0500 - Qu. 2131 AN, aufklarend, leichte Prise, Sicht besser werdend. Aufgedreht zum Anhalten des Gegners, der als Däne ausgemacht wird.
0716 - Qu. 2211 AN, gutes Wetter. Schuß vor den Bug und Morsespruch. Aufforderung zum Senden der Papiere, wird erst nach zweifacher Wiederholung des Schusses ausgeführt. Boot kommt längsseits. Dampfer "Chastine Maersk" (5177 to.) auf der Fahrt von Sufi (Franz. Marokko) nach Kalundborg, mit Phosphorladung.
Der Kapitän hatte außer der Besatzungsliste, dem Commessement und dem Manifest keine Papiere mitgebracht, bot aber an, sie nachzuholen. Es mußte der Eindruck einer beabsichtigten Verzögerung erweckt werden. Während der Durchsicht der Papiere ging die gesamte Besatzung des Dampfers unaufgefordert von Bord und in die Boote. Der Kapitän äußerte ferner, daß er im laufenden Vertrag für die Office Chirifien des Phosphates, einer französischen Firma, führe. Ich habe mich zur Versenkung entschlossen.
1.) Weil Dampfer Zone A durchlaufen hat, und dabei bereits einen Torpedotreffer ohne tödliche Wirkung erhielt. Eine nach dieser Maßnahme endgültige Vernichtung hielt ich für geboten.
2.) Weil ich in einem, für das U-Boot gefährdeten Gebiet stand und eine anscheinend gewollte Verzögerung verursacht wurde.
3.) Weil der Dampfer nach Aussage des Kapitäns laufend im Auftrag (also in Charter) einer französisch-marokkanischen Firma fährt.
4.) Im Verfolg. der Ziffer 226 c aus "Praxis des Völkerrechts" (Vanslow) im Zusammenhang mit den in England im Dezember 1939 erlassenen Bestimmungen über Einsicht der aus Deutschland exportierten Waren.
5.) Der Dampfer wird, da kein Torpedo zur Verfügung stand (sonst wäre gegebenfalls warnungslose Versenkung erfolgt) mit Artillerie versenkt, nachdem 3 Boote, die nach Angaben des Kapitäns gut ausgerüstet und mit allen Besatzungsangehörigen genügend weggepullt waren.
0836 - Beginn des Wirkungsfeuers auf etwa 500 m (28 Schuß).
0854 - Dampfer sinkt.
0900 - Gutes Wetter, gute Sicht. Weitermarsch 90°. Marschfahrt.

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