KTB U 26 08.11.1939: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | 0303 - Aufgetaucht auf der Linie Algeciras - Ceuta, 5 sm südöstlich von Carnero. Ohne auszublasen über Wasser mit E-Maschinen Caranero angesteuert. Das Feuer Europa Point und die Molenfeuer von Gibraltar sind gelöscht. Die Stadt Gibraltar und die auf Reede liegenden Dampfer sind hell erleuchtet. Keine Verdunkelung. | ||
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+ | 0314 - Vor den Lichtern von Gibraltar-Reede hebt sich der Schatten eines Zerstörers scharf hervor, zunächst hat er gestoppt, dann setzt er sich in Bewegung mit südöstlichem Kurs. Stehe etwa 2,5 sm südliche von Europa Point. | ||
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+ | 0355 - Getaucht, da der Zerstörer uns zu nahe kommt. Bemerkt schein er uns nicht zu haben, denn er hält auf einen im SO in Sicht gekommenen Dampfer zu. | ||
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+ | 0400 - Gibraltar-Bucht - SO 0-1, glatte, See, helle Sternnacht, kein Mond, gute Sicht. Pta. Carnero unter Wasser herangegangen. Es ist inzwischen Stillwasser, sodass es mühelos gelingt. Mit Nord-Kurs dicht an der Spanischen Küste gehalten. Strom schiebt jetzt. Viele beleuchtete Fischer und manchmal auch S-Boote (?) zwingen uns häufig auf Tiefe zu gehen. | ||
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+ | 0730 - Windstille, glattes Wasser, sehr diesig, zeitweise Nebel, schlechte Sicht. Algeciras passiert. Abstand 1 sm. | ||
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+ | 0900 - S.O. 0-1, glattes Wasser, gute Sicht, heiter, zeitweise etwas dunstig. Boot bei der Bank "Bajillo del Tambor" auf 12 m auf Grund gelegt zur Beobachtung des Hafens von Gibraltar. Das glatte Wasser bedingt grösste Vorsicht. Der Sichtbereich ist daher beschränkt. Es sind dauernd 3-4 Zerstörer zur Bewachung der Strasse und der Bucht unterwegs. Sie stehen meistens auf der Linie Südmole Gibraltar - Pta. Carnero und östlich von Carnero. Einlaufend steuern sie meist die Südmole mit 30°-40° an und gehen kurz vor der Einfahrt auf Nordkurs. Beide Einfahrten werden benutzt. Auslaufend die umgekehrten Kurse. Im Hafen Innenkante Südmole liegen 3 Kreuzer mit je 3 Schornsteinen (10000 T). Davon einer mit Tarnbemalung. An der Mittelmole ein Mutterschiff. Auf Reede zwischen La Linea und Palmones liegen insgesammt etwa 30 Dampfer. Im Westteil überwiegend Italiener. Im übringen Engländer und Franzosen. Viele davon dunkelgrau gemalt. Bewaffnung ist bei einigen auszumachen. Wahrscheinlich sind es Hilfsschiffe od. Fallen. Auf vielen englischen und franz. Dampfern wird auf dem Vorschiff geschweisst. Anscheinend zur Anbringung von Armierung. | ||
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+ | 1100 - 1130 - 2 morderne Zerstörer laufen mit 3 Dampfern von W. kommend ein. | ||
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+ | 1145 - Windstille, bleiernde glatte See, heiter, gute Sicht. Läuft ein Transporter nach dem Mittelmeer aus. Er steuert folgende Kurse: Zunächst 200-210°, dann 180° und dreht zum Schluß auf 40°. Wegen der geringenen eingenen Augeshöhe sind die Drehpunkte nicht genau festzulegen. Die Sicherung besteht aus 2 Zerstörern. Vor der Mittelmole auserhalb des Hafen liegt ein großer italienischer Passagierdampfer vor Anker "Oceania"-Typ. 2 mal den Start eines 2 motorigen Wasser-Flugzeuges (Flugboot alter Typ) beobachtet. Dienst anscheinend zur Sicherung der Str. Bei tage befindet sich vor den beiden Einfahrten keine Netzsperre. Ob die westlich von der Mittelmole angenommene Netzsperre ausliegt, konnte nicht genau festgestellt werden. Aufällig ist, dass ein Handelsdampfer, der aus der Südeinfahrt kam und zunächst mit Südkurs, dan mit SW-Kurs ablief, nach einiger Zeit erst nach Norden drehte um auf die Reede zu gelangen. | ||
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+ | Windstille, bleierne glatte See, heiter, gute Sicht. Das Minenfeld östlich der Europa-Bucht scheint auszuliegen. Die Kurse der ein- und auslaufenden Fahrzeuge geben zu der Vermutung Anlass. | ||
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+ | 2140 - Windstille, bleierne glatte See, gute Sicht. Durch die Lichter von Algiciras und Gibraltar-Buch thell erleuchtet, Sternnacht, kein Mond. Aufgetaucht und auf der Stelle liegegeblieben zum Durchlüften des Bootes, Aufpumpen von Luft und Lenzen der Bilgen. Das Boot liegt vor einem dunkelen Teil der Bucht und ist wahrscheinlich nicht zu sehen. Durchführung der Minenunternehmens erscheint aussichtslos. Bei dem glatten, ruhigen Wasser muss jede Annäherung sofort gehorcht werden. Wegen der Wassertiefen müssten die T.M.B´s in ungefähr 100 bis 200 m Abstand von der Mole geworfen werden. Dort kann aber das Sehrohr auch bei Nacht nur äusserst sparsam benutzt werden, da die erleuchtete Stadt einen hellen Schein auf das Wasser wirft. Eine laufende Festlegung des Schiffsortes durch Peilung ist nachts durch das Sehrohr nicht möglich, da der ganze Hafen von 1000 Lichtern strahlt, die Molenfeuer aber nicht brennen. Wegen des dort laufenden Stromes ist aber die Schiffsortbestimmung durch Kopplung nicht ausreichend. | ||
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+ | 2200 - Windstille, bleierne glatte See, gute Sicht, Sternenhimmel, kein Mond. Durch die Lichter an Land ist die Bucht gut erleuchtet. Auf Grund des F.T. 1806/6/62 verzichte ich auf die Durchführung der Verseuchung. Ich beabsichtige , die Bucht unter Wasser wieder zu verlassen um durchzubrechen in das Mittelmeer. | ||
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+ | 2230 - Windstille, bleierne glatte See, gute Sicht, Sternenhimmel, kein Mond. Wieder getaucht. Mit Südkurs dicht an der spanischen Seite gehalten. Algeciras passiert. Im Turm wird plötzlich ein regelmäßiges, sehr hohes Ziepsen gehört. Die Zeit zwischen den einzelnen Tönen ist 7 Sek. Der Ton ist sehr hochund erinnert an den des deutschen S-Gerätes. Er ist im Horchgerät nicht zu hören. Auch manche Besatzungsmitglieder vermögen ihn nicht zu hören. Man hat deutlich den Eindruck eines Einpeilens, da die Töne von vorne kommen und über Bb.-Seite nach achtern laufen, und dann wieder zurückkommen. Zur gleichen Zeit sehe ich im Sehrohr an Bb.-Seite (260° Schiffspeilung) ein Fahrzeug mit einer Topplaterne und grüner Seiten Lampe. Die Seitenlaterne steht sehr tief und achterlich als die Topplaterne. Diese Anordnung haben wir schon in der vorgehenden Nacht bei Bewachungszerstörern gesehen die anscheinend damit Fischerfahrzeuge vortäuschen wollen. Das Fahrzeug hält sich dauernd in gleicher Peilung und Entfernung. Etwa alle 5-10 Min. ertönt eine Gruppe von Peiltönen, sodass es unzweifelhaft erscheint, dass wir geortet sind. Der Zerstörer an Bb. stoppt zwischendurch und geht wieder an, sodass er sich immer Bb.querab hält. Ich drehe deshal nach Stb.in die Ensenanda de Getares hinein, in der es von beleuchteten Fischern wimmelt, und lasse das Boot zwischen ihnen auf 29 m Grund fallen. Abstand von der Küste ungefähr eine sm. Der Grund ist Felsig. | ||
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Aktuelle Version vom 10. März 2019, 17:11 Uhr
07.11.1939 - - 08.11.1939 - - 09.11.1939 - - U 26 - - Hauptseite
AUS DEM KRIEGSTAGEBUCH - 2. UNTERNEHMUNG VOM 22.10.1939 - 05.12.1939
MITTWOCH - 08.11.1939 | |||
Gibraltar-Strasse 0300 - SO 0-1, glatte See, helle Sternnacht, kein Mond, gute Sicht. Auf Sehrohrtiefe gegangen. Nach Kopplung müsste sich das Boot noch westlich von Punta Carnero befinden. In Wirklichkeit hatte uns der Strom schon vorbeigesetzt. 0303 - Aufgetaucht auf der Linie Algeciras - Ceuta, 5 sm südöstlich von Carnero. Ohne auszublasen über Wasser mit E-Maschinen Caranero angesteuert. Das Feuer Europa Point und die Molenfeuer von Gibraltar sind gelöscht. Die Stadt Gibraltar und die auf Reede liegenden Dampfer sind hell erleuchtet. Keine Verdunkelung. 0314 - Vor den Lichtern von Gibraltar-Reede hebt sich der Schatten eines Zerstörers scharf hervor, zunächst hat er gestoppt, dann setzt er sich in Bewegung mit südöstlichem Kurs. Stehe etwa 2,5 sm südliche von Europa Point. 0355 - Getaucht, da der Zerstörer uns zu nahe kommt. Bemerkt schein er uns nicht zu haben, denn er hält auf einen im SO in Sicht gekommenen Dampfer zu. 0400 - Gibraltar-Bucht - SO 0-1, glatte, See, helle Sternnacht, kein Mond, gute Sicht. Pta. Carnero unter Wasser herangegangen. Es ist inzwischen Stillwasser, sodass es mühelos gelingt. Mit Nord-Kurs dicht an der Spanischen Küste gehalten. Strom schiebt jetzt. Viele beleuchtete Fischer und manchmal auch S-Boote (?) zwingen uns häufig auf Tiefe zu gehen. 0730 - Windstille, glattes Wasser, sehr diesig, zeitweise Nebel, schlechte Sicht. Algeciras passiert. Abstand 1 sm. 0900 - S.O. 0-1, glattes Wasser, gute Sicht, heiter, zeitweise etwas dunstig. Boot bei der Bank "Bajillo del Tambor" auf 12 m auf Grund gelegt zur Beobachtung des Hafens von Gibraltar. Das glatte Wasser bedingt grösste Vorsicht. Der Sichtbereich ist daher beschränkt. Es sind dauernd 3-4 Zerstörer zur Bewachung der Strasse und der Bucht unterwegs. Sie stehen meistens auf der Linie Südmole Gibraltar - Pta. Carnero und östlich von Carnero. Einlaufend steuern sie meist die Südmole mit 30°-40° an und gehen kurz vor der Einfahrt auf Nordkurs. Beide Einfahrten werden benutzt. Auslaufend die umgekehrten Kurse. Im Hafen Innenkante Südmole liegen 3 Kreuzer mit je 3 Schornsteinen (10000 T). Davon einer mit Tarnbemalung. An der Mittelmole ein Mutterschiff. Auf Reede zwischen La Linea und Palmones liegen insgesammt etwa 30 Dampfer. Im Westteil überwiegend Italiener. Im übringen Engländer und Franzosen. Viele davon dunkelgrau gemalt. Bewaffnung ist bei einigen auszumachen. Wahrscheinlich sind es Hilfsschiffe od. Fallen. Auf vielen englischen und franz. Dampfern wird auf dem Vorschiff geschweisst. Anscheinend zur Anbringung von Armierung. 1100 - 1130 - 2 morderne Zerstörer laufen mit 3 Dampfern von W. kommend ein. 1145 - Windstille, bleiernde glatte See, heiter, gute Sicht. Läuft ein Transporter nach dem Mittelmeer aus. Er steuert folgende Kurse: Zunächst 200-210°, dann 180° und dreht zum Schluß auf 40°. Wegen der geringenen eingenen Augeshöhe sind die Drehpunkte nicht genau festzulegen. Die Sicherung besteht aus 2 Zerstörern. Vor der Mittelmole auserhalb des Hafen liegt ein großer italienischer Passagierdampfer vor Anker "Oceania"-Typ. 2 mal den Start eines 2 motorigen Wasser-Flugzeuges (Flugboot alter Typ) beobachtet. Dienst anscheinend zur Sicherung der Str. Bei tage befindet sich vor den beiden Einfahrten keine Netzsperre. Ob die westlich von der Mittelmole angenommene Netzsperre ausliegt, konnte nicht genau festgestellt werden. Aufällig ist, dass ein Handelsdampfer, der aus der Südeinfahrt kam und zunächst mit Südkurs, dan mit SW-Kurs ablief, nach einiger Zeit erst nach Norden drehte um auf die Reede zu gelangen. Windstille, bleierne glatte See, heiter, gute Sicht. Das Minenfeld östlich der Europa-Bucht scheint auszuliegen. Die Kurse der ein- und auslaufenden Fahrzeuge geben zu der Vermutung Anlass. 2140 - Windstille, bleierne glatte See, gute Sicht. Durch die Lichter von Algiciras und Gibraltar-Buch thell erleuchtet, Sternnacht, kein Mond. Aufgetaucht und auf der Stelle liegegeblieben zum Durchlüften des Bootes, Aufpumpen von Luft und Lenzen der Bilgen. Das Boot liegt vor einem dunkelen Teil der Bucht und ist wahrscheinlich nicht zu sehen. Durchführung der Minenunternehmens erscheint aussichtslos. Bei dem glatten, ruhigen Wasser muss jede Annäherung sofort gehorcht werden. Wegen der Wassertiefen müssten die T.M.B´s in ungefähr 100 bis 200 m Abstand von der Mole geworfen werden. Dort kann aber das Sehrohr auch bei Nacht nur äusserst sparsam benutzt werden, da die erleuchtete Stadt einen hellen Schein auf das Wasser wirft. Eine laufende Festlegung des Schiffsortes durch Peilung ist nachts durch das Sehrohr nicht möglich, da der ganze Hafen von 1000 Lichtern strahlt, die Molenfeuer aber nicht brennen. Wegen des dort laufenden Stromes ist aber die Schiffsortbestimmung durch Kopplung nicht ausreichend. 2200 - Windstille, bleierne glatte See, gute Sicht, Sternenhimmel, kein Mond. Durch die Lichter an Land ist die Bucht gut erleuchtet. Auf Grund des F.T. 1806/6/62 verzichte ich auf die Durchführung der Verseuchung. Ich beabsichtige , die Bucht unter Wasser wieder zu verlassen um durchzubrechen in das Mittelmeer. 2230 - Windstille, bleierne glatte See, gute Sicht, Sternenhimmel, kein Mond. Wieder getaucht. Mit Südkurs dicht an der spanischen Seite gehalten. Algeciras passiert. Im Turm wird plötzlich ein regelmäßiges, sehr hohes Ziepsen gehört. Die Zeit zwischen den einzelnen Tönen ist 7 Sek. Der Ton ist sehr hochund erinnert an den des deutschen S-Gerätes. Er ist im Horchgerät nicht zu hören. Auch manche Besatzungsmitglieder vermögen ihn nicht zu hören. Man hat deutlich den Eindruck eines Einpeilens, da die Töne von vorne kommen und über Bb.-Seite nach achtern laufen, und dann wieder zurückkommen. Zur gleichen Zeit sehe ich im Sehrohr an Bb.-Seite (260° Schiffspeilung) ein Fahrzeug mit einer Topplaterne und grüner Seiten Lampe. Die Seitenlaterne steht sehr tief und achterlich als die Topplaterne. Diese Anordnung haben wir schon in der vorgehenden Nacht bei Bewachungszerstörern gesehen die anscheinend damit Fischerfahrzeuge vortäuschen wollen. Das Fahrzeug hält sich dauernd in gleicher Peilung und Entfernung. Etwa alle 5-10 Min. ertönt eine Gruppe von Peiltönen, sodass es unzweifelhaft erscheint, dass wir geortet sind. Der Zerstörer an Bb. stoppt zwischendurch und geht wieder an, sodass er sich immer Bb.querab hält. Ich drehe deshal nach Stb.in die Ensenanda de Getares hinein, in der es von beleuchteten Fischern wimmelt, und lasse das Boot zwischen ihnen auf 29 m Grund fallen. Abstand von der Küste ungefähr eine sm. Der Grund ist Felsig. | |||
ANMERKUNGEN
Kriegstagebuch von U 26, für diese Unternehmung, im Original vorhanden. Die Einträge im KTB wurden so abgeschrieben wie sie dort verzeichnet sind. Die tabellarische Form habe ich leider nicht beibehalten können, da mir dazu die Vorlage nicht zur Verfügung steht. |
IN EIGENER SACHE
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