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Nettelbeck

Aus U-Boot-Archiv Wiki

Die NETTELBECK (ex M 138, ex ZIETEN, ex M 538) von der deutschen Kaiserlichen Marine als Minensuchboot gebaut, von der Reichsmarine als Fischereischutzschiff und von der Kriegsmarine als Räumbootbegleitschiff eingesetzt wurde.
Der Kiel des Bootes wurde 1918 bei der Werft Joh. C. Tecklenborg in Geestemünde gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 17.02.1919 und die Indienststellung am 21.03.1919.
Das Boot hatte eine Verdrängung von 548 t (max.). Es war 59,30 m lang, 7,40 m breit und hatte einen Tiefgang von 2,15 m. Zwei 3-Zylinder-Dreifach-Expansions-Dampfmaschinen erzeugten eine Leistung von 1.850. Diese konnten das Boot auf bis zu 16 kn (30 km/h) beschleunigen. Die Besatzungsstärke betrug 51 Mann.
Bewaffnet war die Nettelbeck mit: 1 × Sk 10,5 cm L/45 (150 Schuss) - 2 × Flak 2,0 cm (2.000 Schuss) - 30 Minen
Einsatzgeschichte
In der Reichsmarine diente das Schiff, am 01.09.1921 umbenannt in ZIETEN, zunächst als Tender beim Befehlshaber der Sicherung der Nordsee. Da die Reichsmarine jedoch dringend ein Schiff für den Fischereischutz benötigte, ließ sie das Schiff 1923/24 zum Fischereischutzschiff umbauen, und am 11.09.1924 nahm die ZIETEN als solches ihren Dienst auf. Sie trat damit die Nachfolge des Fischereischutzkreuzers SMS ZIETEN an, der vor dem Ersten Weltkrieg diesen Dienst versehen hatte. Die Aufgaben reichten vom allgemeinen Schutz deutscher Fischereifahrzeuge und ihrer Fangrechte über ärztliche und technische Hilfeleistung bis zu Abschleppdiensten für havarierte oder fest gekommene Fischereifahrzeuge und dem Verhindern illegalen Fischens in deutschen Hoheitsgewässern. Von August 1927 bis August 1929 war der spätere Leiter des Marinesonderdienstes, Kapitänleutnant Werner Stoephasius, Kommandant des Schiffes. Nachdem im Jahre 1932 die beiden speziell für diese Aufgabe gebauten Fischereischutzschiffe ELBE und WWESER ihren Dienst aufgenommen hatten, wurde die ZIETEN am 02.09.1932 aus diesem Dienst genommen und am 04.10.1932 als Stationstender der Marinestation der Nordsee zugeteilt.
Mit dem Aufrüsten der Kriegsmarine ab 1935 und der Aufstellung von Minenräumbootflottillen wurde es notwendig, diesen Flottillen entsprechend ausgerüstete Begleitschiffe beizugeben, die den Bootsbesatzungen als Unterkunft und den Booten als Kraftstoff-, Munitions-, Frischwasser- und Verpflegungsdepot dienten. Nach entsprechenden Modifikationen wurde die ZIETEN daher ab 05.03.1936 als Räumbootbegleitschiff eingesetzt. Bei der Aufstellung der 1. Räumbootsflottille im Herbst 1937 (mit den Booten R 17–R 24) in der Ostsee wurde die ZIETEN Begleitschiff dieser Flottille. In den Jahren 1938/39 wurde sie bei der Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven von Kohle- auf Dieselfeuerung umgestellt. Nach diesem Umbau erhielt das Schiff am 10.05.1939 den Namen NETTELBECK. Den Beginn des Kriegs erlebte das Schiff in der Ostsee, wo die 1. Räumbootsflottille zunächst Minenräumdienst in der Danziger Bucht und danach allgemeinen Sicherungsdienst durchführte. Die Flottille verlegte dann in die Nordsee, und im April 1940 nahm die NETTELBECK mit ihrer Flottille bei der Besetzung Norwegens als Teil der Kriegsschiffgruppe 5 an der Eroberung von Horten teil. Anschließend wurde die Flottille vor der holländischen Küste und im Ärmelkanal eingesetzt. Am 01.10.1940 wurde das Schiff erneut zum Minensuchboot umklassifiziert, mit einem 10.5 cm Seezielgeschütz und zwei 20-mm-Fla-Geschützen bewaffnet und umbenannt in M 538.
Das Schiff wurde am 21.06.1944 bei einem sowjetischen Luftangriff in Reval versenkt, dann aber gehoben und zur Reparatur nach Königsberg geschleppt. Als das noch immer nicht fertige Schiff am 16.01.1945 von M 801 nach Gotenhafen geschleppt wurde, riss im Sturm das Schlepptau und das Schiff wurde bei 54° 38,6' Nord - 18° 48,54' Ost auf den Strand von Hela geworfen. Am 03.02.1945 wurde es aus der Schiffsliste gestrichen.
Aus Wikipedia/Deutschland | Nettelbeck / Ziethen