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HMS Zulu (F.18)

Aus U-Boot-Archiv Wiki

Die HMS ZULU (F.18/G.18/L.18) war ein Zerstörer der (zweiten) Tribal-Klasse der britischen Royal Navy.
Der Kiel des Zerstörers wurde am 10.08.1936 bei Alexander Stephen &. Sons in Glasgow gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 23.09.1937 und die Indienststellung am 07.09.1938.
Das Schiff hatte eine Verdrängung von 1.854 ts. Es war 114,90 m lang, 11,12 m breit und hatte einen Tiefgang von 2,75 m. 3 Admiralty-Dreitrommel-Dampfkessel und 2 Parsons-Getriebeturbinen erzeugten eine Leistung von 44.000 PS (32.362 kW). Diese konnten das Schiff auf bis zu 36 kn (67 km/h) beschleunigen. Die Besatzungsstärke betrug 190 - 217 Mann.
Bewaffnet war die Zulu mit: 4 x, ab 1940: 3 × 2 Mk XII-120-mm-L/45-Geschütze, 1 × 4 - 40-mm-2pdr-L/39-Flak, 2 × 4 - schwere Vickers-12,7-mm-Fla-MG, 1 × 4 - 533-mm-Torpedorohre, 2 Wabowerfer, 30 Wasserbomben, zuletzt 1 × 2 - Mk XVI-105-mm-L/45-Geschütz für 120-mm-Zwillings-Geschütz auf der X-Position, zusätzlich 1941: 2 einzelne 40-mm-2pdr-L/39-Flak.
Nach den Abnahmetests wurde die Zulu ins Mittelmeer abkommandiert und traf am 18.11.1938 in Malta ein, wo sie der 1. Tribal Zerstörer Flottille (ab April 1939 4. Zerstörer Flottille) zugeteilt wurde.
Nach dem Kriegsausbruch sicherte die Zulu mit ihren Schwesterschiffen den Schiffsverkehr der Alliierten im Mittelmeer, bis sie mit der 4. Zerstörer Flottille zur Home Fleet im Oktober 1939 versetzt wurde. Im Dezember 1939 und Januar 1940 fiel durch eine Turbinenreparatur aus, da auf ihr ähnliche Schäden wie bei fast allen Schwesterschiffen aufgetreten waren. Am 08.04.1940 ging die Zulu mit den Schwesterschiffen Afridi, Gurkha, Sikh, Mohawk und Cossack sowie den Schweren Kreuzern des 1. Kreuzergeschwaders in See, um sich an der Abwehr des deutschen Angriffs auf Norwegen zu beteiligen. Am 15.04.1940 erkundete die Zulu mit dem Flottillenführer Faulknor die Lage in Narvik und den naheliegenden Fjorden nach der Vernichtung der deutschen Zerstörer. Am 24.04.1940 beteiligte sie sich an der Beschießung der deutschen Stellungen in und bei Narvik durch das Schlachtschiff Warspite und die Kreuzer Effingham, Aurora und Enterprise. Am 12.05.1940 versenkte die Zulu den von den Deutschen beschlagnahmten norwegischen Dampfer Nord-Norge in Hemnesberget. Der vom Zerstörer und dem Kreuzer Calcutta gesuchte Postdampfer war als Transporter für Gebirgsjäger genutzt worden, um britische Truppen bei Mosjoen zu umgehen.
Neben den Einsätzen vor Norwegen übernahm der Zerstörer auch Sicherungsaufgaben auf den Zuwegen zu den britischen Inseln, so Ende Mai bei einem großen kanadischen Truppentransport und im August 1940 mit Punjabi und Tartar, als die Force H aus Gibraltar zur Home Fleet zurückverlegt wurde.
Im Mai 1941 war die Zulu Teil des Begleitschutzes des Konvois WS-8B. Die fünf Zerstörer Zulu, Cossack, Maori, Sikh und die polnische Piorun wurden am 26.05.1941 von dem Konvoi abgezogen, um das deutsche Schlachtschiff Bismarck aufzufinden. Sie fanden die Bismarck und fuhren in der Nacht Torpedoangriffe. Diese Angriffe waren erfolglos, zwangen aber die Besatzung des deutschen Schlachtschiffes, die Nacht hindurch in voller Gefechtsbereitschaft zu bleiben. Auch verringerten diese Angriffe den Munitionsbestand des deutschen Schiffes. Am 13.09.1941 sicherte die Zulu mit Gurkha, Legion, Lively, Lance, Foresight und Forester die Träger Ark Royal und Furious, die erneut Hurricane-Jäger zur Verstärkung nach Malta starteten.
Die im Januar in Malta bei Force K stationierte Zulu nahm am 18.01.1942 mit dem Kreuzer Penelope und den Zerstörern Sikh, Lance, Lively und Jaguar an der Aufnahme des aus Alexandria kommenden Konvois MW.8A/B teil, von dessen ursprünglich vier Transportern einer schon versenkt war und einer die Fahrt abgebrochen hatte. Die beiden verbliebenen Schiffe wurden am 19.01.1942 nach Malta gebracht. Beim Zusammentreffen der Force B aus Alexandria und der Force K wechselten Legion und Maori zur Force K nach Malta und die Jaguar kehrte nach Alexandria zurück.
Am 25.01.1942 lief Force K aus Malta mit dem Kreuzer Penelope, den Zerstörern Zulu, Lance, Legion, Lively und Maori aus. Sie begleitete die leeren Transporter Glengyle und Rowallan Castle. Am 26.01.1942 traf Force K den Konvoi für Malta mit dem Transporter Breconshire. Die Geleitzüge tauschten die Zerstörer Kingston und Lance sowie die Transporter aus und liefen entsprechend am 27.01.1942 Januar in Malta bzw. am 28.01.1942 in Alexandria ein. Versuchte Luftangriffe führten zu keinen Ergebnissen. Am 07. und 08.02.1942 versenken Lively und Zulu bei einem Vorstoß westlich Pantelleria die italienischen Einzelfahrer Grongo (316 BRT) und Aosta (494 BRT). Am 13.02.1942 lief die Force K mit dem Kreuzer Penelope und den Zerstörern Zulu, Sikh, Legion, Lively, Fortune und Decoy aus Malta mit vier geleerten Transportern aus, um drei neue Transporter aus Alexandria aufzunehmen, die aber alle durch Luftangriffe verloren gingen. Penelope, Legion und die wieder zugeteilte Lance kehrten nach Malta zurück. Die beim Untergang der Maori in Malta leicht beschädigte Decoy und Fortune verließen die Force K, Zulu, Sikh und Lively marschierten mit den Sicherungskräften des Westkonvoi auch nach Alexandria und sollten von dort nach Malta zurückkehren.
Auf die Falschmeldung von der Torpedierung eines italienischen Kreuzers lief Rear-Admiral Philip Vian am 09.03.1942 mit den Kreuzern Naiad, Dido, Euryalus und den Zerstörern Kipling, Kelvin, Lively, Sikh, Zulu, Hasty, Havock und Hero von Alexandria aus, um das Schiff abzufangen und zugleich die aus Malta kommenden Kreuzer Cleopatra und Zerstörer Kingston aufzunehmen. Italienische Torpedoflugzeuge und deutsche Bomber griffen den Verband erfolglos an. Am 11.03.1942 versenkte U 565 nördlich Sollum aus dem zurück marschierenden Verband das Flaggschiff Vians, Naiad. Die Besatzung wurde bis auf 82 Mann gerettet.
Am 20.03.1942 lief dann der nächste Konvoi mit vier Transportern aus Alexandria nach Malta aus. Die Sicherungskräfte der Royal Navy umfassten vier Leichte Kreuzer, einen Flakkreuzer und 18 Zerstörer. Im Falle eines Angriffs der italienischen Flotte sollten sich sechs Divisionen bilden, die einen Angriff aufhalten sollten und eine Nahsicherung aus fünf Geleitzerstörern der Hunt-Klasse mit dem Konvoi weiterlaufen und ggf. ausweichen. Tatsächlich erfolgte am 22.03.1942 ein Überwasserangriff der italienischen Flotte in zwei Gruppen von insgesamt einem Schlachtschiff, zwei Schweren Kreuzern, einem Leichten Kreuzer und zehn Zerstörern. Trotz der massiven Rauch- und Nebelverwendung der Briten und dem Fehlen einer Radarausrüstung konnten die italienischen Einheiten einige britische Schiffe erheblich beschädigen. Die Italiener brachen das Gefecht vor dem Einbruch der Dunkelheit ab. Die Zulu erlitt Schäden durch die See und einige Manöver bei hoher Geschwindigkeit. Die durch das Gefecht erzwungene Kursänderung des Geleits brachte dieses am folgenden Tag lange in die Reichweite der Luftwaffen der Achsenmächte und führte zum Verlust aller Transporter.
Am 04.08.1942 traf Zulu zusammen mit dem Schwesterschiff Sikh sowie den Geleitzerstörern HMS Croome und HMS Tetcott vor Haifa auf das deutsche U-Boot U 372, das sich kurz danach ohne Verluste selbst versenkte.
Am 13. und 14.09.1942 deckte sie zusammen mit Sikh einen Kommandoangriff auf Tobruk. Dabei wurde die Sikh durch Küstenbatterien schwer beschädigt. Beim Versuch, die Überlebenden der Sikh zu retten, wurde die Zulu ebenfalls getroffen. Auf dem Rückmarsch wurde der Sicherungskreuzer des Angriffs, der alte Flakkreuzer Coventry, durch deutsche Bomber vom Typ Junkers Ju 88 der I. Gruppe des Lehrgeschwaders 1 und von Junkers Ju 87 der 8. Staffel des Sturzkampfgeschwaders 3 mehrfach getroffen. Die Zulu musste den brennenden Kreuzer mit einem Torpedo versenken. Kurz darauf wurde sie selbst von einem italienischen Flugzeug durch einen Bombentreffer manövrierunfähig gemacht. Die Besatzung der HMS Zulu wurde zum größten Teil durch den Geleitzerstörer HMS Croome übernommen, bevor der schwerbeschädigte Zerstörer am 14.09.1942 bei 32° 00′ N - 28° 56′ O im Schlepp der HMS Hursley sank.
Aus Wikipedia/Deutschland → HMS Zulu (F.18)