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Douglas A-20A Havoc

Aus U-Boot-Archiv Wiki

Die Douglas A-20 (Werksbezeichnung DB-7) war ein zweimotoriges Kampfflugzeug des US-amerikanischen Herstellers Douglas Aircraft Company aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.
Sie wurde vorwiegend als leichter Bomber von mehreren alliierten Luftstreitkräften eingesetzt und hieß beispielsweise bei der Royal Air Force Boston, die Varianten für Nachteinsätze Havoc. Beim US Army Air Corps erhielt der Bomber die Bezeichnung A-20 Havoc, der daraus entwickelte Nachtjäger bekam die Bezeichnung P-70 Havoc.
Die Entwicklung begann 1937, der Prototyp hatte seinen Erstflug am 26. Oktober 1938. Trotz der Erfüllung der Spezifikationen für einen leichten zweimotorigen Bomber schien das US Army Air Corps kein Interesse am Kauf dieses Flugzeugs zu haben.
Der erste Kunde war im Februar 1939 Frankreich mit einer Bestellung über 100 Maschinen DB-7A; nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde die Bestellung im Oktober 1939 um 170 weitere Maschinen ergänzt. Auch Belgien bestellte ein Los von 16 Maschinen dieses Typs. Zum Zeitpunkt des deutschen Angriffs im Westen waren erst etwa 70 Maschinen an die Armée de l’air ausgeliefert und wurden gegen die deutschen Truppen eingesetzt. Einige Maschinen gingen im Kampf verloren. Der Rest floh nach Großbritannien oder wurde Teil der Vichy-Luftstreitkräfte.
Der Großteil des 270 Flugzeuge umfassenden französischen Auftrags wurde in den USA einbehalten oder ging – inklusive der belgischen Bestellung – an die Royal Air Force, die dringend einen leichten Bomber/Nachtjäger brauchte. Dort erhielten die Maschinen die Bezeichnung Boston Mk.I. Vor seiner Kapitulation bestellte Frankreich noch einen großen Produktionsauftrag über 480 Maschinen der Version DB-73, bei der es sich im Wesentlichen um die etwa 15 cm längere und leicht verbesserte Variante DB-7B mit französischen Bordinstrumenten handelte. Diese Flugzeuge gelangten niemals zur Auslieferung an Frankreich und wurden stattdessen nach einer Umrüstung an die Royal Air Force geliefert. Großbritannien orderte später noch 300 weitere DB-7B, die dort als Boston Mk.III bezeichnet wurde.
3125 Maschinen wurden an die UdSSR im Rahmen des Leih- und Pachtvertrages geliefert, davon erreichten 2908 ihre Bestimmungsorte und wurden bei den sowjetischen Luftstreitkräften sowie den Seefliegerkräften, wo sie teilweise zu Torpedobombern umgerüstet wurden, eingesetzt.[1] Am 16. Juli 1944 versenkten A-20 des 51. Minen- und Torpedofliegerregiments das deutsche Flakschiff Niobe.[2] Die UdSSR hatte mehr A-20 als die US Army Air Forces, die fast 2000 Maschinen erhielten. Die Flugzeuge wurden über die Alaska-Sibirien-Route und durch den Persischen Korridor in die Sowjetunion geliefert. Zum Einsatz kamen sie ab Juni 1942. Die Sowjetstreitkräfte waren mit den vier .30-Browning-Maschinengewehren wegen deren Kadenz von 600 Schuss pro Minute nicht zufrieden und tauschten sie gegen 7,62-mm-SchKAS mit dreifacher Feuergeschwindigkeit. Im Sommer 1942 flogen A-20 Einsätze gegen flakgeschützte deutsche Konvois. Die Flak versuchte man im Tiefflug bis auf 10 m zu unterfliegen. Es gab schwere Verluste. Bis Mitte 1943 war der Ausbildungsstand der sowjetischen Piloten gestiegen und sie schätzten die A-20B und A-20C wegen ihres leistungsstarken Antriebs und der sich daraus ergebenden Schnelligkeit und Wendigkeit. Sie konnten enge Kurven über bis zu 65° fliegen und das Dreibeinfahrwerk hatte sich bewährt. Die Anforderungen an die Pilotenausbildung waren gering. Die Motoren erwiesen sich als zuverlässig, bis auf Schwächen bei niedrigen Temperaturen. Sowjetische Ingenieure entwickelten deshalb Abdeckungen, um die Propellernaben vor dem Einfrieren zu bewahren. Einige wurden mit festen Kanonen ausgerüstet und erfolgreich im Erdkampf verwendet.[3][4]
Insgesamt wurden 7478 A-20 produziert.
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