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U 489

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Typ: XIV
Bauauftrag: 17.07.1941
Bauwerft: Deutsche Werke AG, Kiel
Serie: U 487 - U 500
Baunummer: 314
Kiellegung: 28.01.1942
Stapellauf: 24.12.1942
Indienststellung: 08.03.1943
Kommandant: Adalbert Schmandt
Feldpostnummer: M - 50 390

Kommandanten

08.03.1943 - 04.08.1943 Oberleutnant zur See Adalbert Schmandt

Flottillen

08.03.1943 - 31.07.1943 Ausbildungsboot 4. U-Flottille Stettin - Klick hier → Ausbildung U 489
01.08.1943 - 04.08.1943 Frontboot 12. U-Flottille Bordeaux

Unternehmungen

1. Unternehmung
22.07.1943 - Kiel → → → → → → 24.07.1943 - Kristiansand
25.07.1943 - Kristiansand → → → → → → 04.08.1943 - Verlust des Bootes
U 489, unter Oberleutnant zur See Adalbert Schmandt, lief am 22.07.1943 von Kiel aus. Das Boot befand sich auf dem Weg in sein Einsatzgebiet, als es nach 13 Tagen, im Nordatlantik, südöstlich Island, von einem kanadischen Flugzeug schwer beschädigt und anschließend selbst versenkt wurde.
Klick hier → Original KTB für die 1. Unternehmung (B.d.U.)

Verlustursache

Boot: U 489
Datum: 04.08.1943
Letzter Kommandant: Adalbert Schmandt
Ort: Nordatlantik
Position: 61°11' Nord - 14°38' West
Planquadrat: AE 8873
Verlust durch: Selbstversenkung
Tote: 1
Überlebende: 53 + 3 Flieger
Klick hier → Besatzungsliste U 489
U 489 wurde am 04.08.1943 im Nordatlantik südöstlich Island durch sechs Wasserbomben der Short Sunderland G (Albert-Alton Bishop) der kanadischen RCAF Squadron 423 so schwer beschädigt, dass es bei der Annäherung britischer Zerstörer, selbst versenkt werden mußte. Die Maschine wurde bei diesem Angriff abgeschossen.
Busch/Röll schreiben dazu:
Ich zitiere: Bericht über die Versenkung von U 489:
Wir standen südlich von Island. als wir das Glück hatten, drei deutsche Flieger einer abgeschossenen Heinkel He 111 zu bergen. Zwei Mann der Flugzeugbesatzung fanden beim Absturz den Tod. Mittlerweile standen wir südlich von Island und die Verfolgung durch den Feind wurde immer stärker. Um abermals die Batterien aufzuladen, mußten wir auftauchen. Nach einer zunächst ruhigen Überwasserfahrt kam über den Bordlautsprecher die Meldung: >>Feindliche Zerstörer in Sich<<. Gleichzeitig griff ein kanadisches Flugboot an und warf Wasserbomben. Unserer Flakbedienung gelang es, die angreifende Maschine abzuschießen. Sechs Mann dieses >>Sunderland<<- Flugbootes wurden gerettet, drei Mann fanden den Tod. Zur gleichen Zeit schlugen bereits achtern von vorn Granaten ins Wasser ein. Es war der 04.08.43 morgens gegen 09:00 h. Für uns gab es kein Entrinnen mehr. Wir mußten unser Boot aufgeben. Sofort wurden Vorbereitungen getroffen, das Boot selbst zu versenken. Schlauchboote wurden ausgesetzt. Danach wurden alle Lüftungsklappen geöffnet. Die gesamte Besatzung stieg aus, und der Leitende Ingenieur Hans Muder zündete die Sprengladungen. U 489 sank mit wehender Flagge, und als die Wogen über den Boot zusammenschlugen, brachte die im Wasser schwimmende Besatzung ein dreifaches Hurra aus.
Wir waren im Wasser, um unser Leben ringend, von den beiden britischen Zerstörern CASTLETON und ORWELL umgeben und wurden aufgefordert, uns in zwei Gruppen zu teilen. Ich befand mich in der Gruppe, in der auch der Leitende Ingenieur Hans Muder schwamm. Er war bei der Sprengung von U 489 verletzt worden und erlitt einen Blutsturz. An Bord des Zerstörers wurden wir von den Seeleuten korrekt behandelt. Man nahm uns sofort die Schwimmwesten ab, und wird wurden auch neu eingekleidet, bis unsere eigenen Sachen getrocknet waren. Trotz aller Anstrengungen um das Überleben unseres L.I. Muder, verstarb dieser und erhielt auf hoher See ein Seemannsgrab. Uns brachte man nach Island. Zitat Ende.
Aus Busch/Röll - Die deutschen U-Bootverluste - S. 130 - 131.
Clay Blair schreibt dazu:
Ich zitiere: Der neue U-Tanker U 489 vom Typ XIV unter Adalbert Schmandt, 33 Jahre alt, lief am 22. Juli gemeinsam mit dem neuen VII-Boot U 647 unter Willi Hertin, 29 Jahre alt, aus Kiel aus. Am 29. Juli wies die U-Boot-Führung Schmandt und Hertin vor Norwegen an, nach einer deutschen Fliegerbesatzung zu suchen, die nach einem Luftkampf mit einer Beaufighter der kanadischen Squadron 404 gewassert hatte. Schmandt entdeckte die drei Deutschen, fischte sie aus dem Wasser und nahm wieder Kurs auf den Atlantik, immer noch gemeinsam mit U 647.
Am 3. August sichtete eine von E.L.J. Brame geflogene Hudson der britischen Squadron 269 den Tanker U 489 auf einer Position südlich von Island und flog trotz der 2-cm-Vierlingsflak und anderer Flak auf dem U-Boot zwei Angriffe mit 50-Kilogramm-ASW-Bomben. Die erste Bombe verfehlte ihr Ziel, aber die zweite fiel nahe. Als zwei weitere Flugzeuge erschienen (eine B-17 und eine Catalina), tauchte Schmandt tief (197 Meter) und entkam. Der eine Bombentreffer hatte jedoch das eindringen von Salzwasser in den achteren Batterieraum verursacht, es bestand die Gefahr, daß sich Chlorgas bildete. Schmandt tauchte auf und teilte der U-Boot-Führung dieses Mißgeschick über Funk mit und erbat Befehle. Damit zig er >>mehrere Zerstörer<< auf sich, die ihn wieder unter Wasser drückten. Schmandts Männer konnten das Leck abdichten, aber die Kriegsschiffe jagten U 489 hartnäckig und warfen eine Vielzahl Wabos. Keine einzige fiel nahe, aber die Zerstörer hielten U 489 so lange unter Wasser, bis die Batterien leer waren und das Boot am folgenden Morgen auftauchen mußte.
Als U 489 am 4. August an die Oberfläche kam, sichtete eine von A.A. Bishop geflogene kanadische Sunderland 432 das U-Boot wenig später und informierte die Zerstörer und andere Kräfte. Der Pilot Bishop, Sohn eines Fliegerasses aus dem Ersten Weltkrieg, griff U 489 vom Heck aus an und flog direkt in das Feuer der Vierlingsflak, die das Flugzeug in Brand schoß. Bishop war sechs gute gezielte, auf geringe Tiefe eingestellte Wasserbomben und machte dann eine Notwasserung. Sechs Mann der elfköpfigen Besatzung überlebten, auch Bishop.
Als die Castleton ( die ehemalige USS Aaron Warr), die Orwell und ein dritter britischer Zerstörer am Schauplatz erschienen, wies Schmandt seine Besatzung an, das Boot zu verlassen und zu versenken. Während es sank, kam es zu einer unerklärlichen, aber >>fürchterlichen<< Explosion im Heckraum, bei der der Leitende Ingenieur tödlich verwundet wurde. Etwa zwanzig Minuten später fischte die Castleton Schmandt und die übrigen 53 Besatzungsmitglieder aus dem Wasser, auch den Leitenden Ingenieur, der aber an Bord der Castleton starb, sowie die drei deutschen Flieger, die von U 489 gerettet worden waren. Die Castleton nahm dann auch Bishop und fünf Mann seiner Besatzung auf, die keine 100 Meter entfernt im Wasser trieben. Obwohl an der Versenkung von U 489 zahlreiche Flugzeuge und Schiffe beteiligt gewesen waren, sprach der Bewertungsausschuß der Admiralität das Verdienst allein Bishop und seiner kanadischen Besatzung zu. Bishop erhielt ein DFC (Distinguished Flying Cross) für die Versenkung dieses wertvollen deutschen U-Tankers. Zitat Ende.
Aus Clay Blair - Band 2 - Die Gejagten - S. 465 - 466.

Literaturverweise

Blair - "Der U-Boot-Krieg - Die Gejagten 1942 - 1945" - Heyne Verlag 1999 - S. 465, 466. → Amazon
Busch/Röll - "Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - Mittler Verlag 1996 - S. 209. → Amazon
Busch/Röll - "U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag 1997 - S. 105, 190. → Amazon
Busch/Röll - "Die deutschen U-Boot-Verluste" - Mittler Verlag 2008 - S. 130 - 131, 145. → Amazon
Niestlé - "German U-Boot Losses During World War II" - Verlag Frontline Books 2022 - S. 144, 266. → Amazon
Ritschel - "Kurzfassung KTB Deutscher U-Boote 1939 - 1945 - KTB U 436 - U 500" - Eigenverlag - S. 342. → Amazon

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