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U 434

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Typ: VII C
Bauauftrag: 23.09.1939
Bauwerft: F. Schichau Werft GmbH, Danzig
Serie: U 431 - U 450
Baunummer: 1475
Kiellegung: 20.01.1940
Stapellauf: 15.03.1941
Indienststellung: 21.06.1941
Kommandant: Wolfgang Heyda
Feldpostnummer: M - 43 633

Kommandanten

21.06.1941 - 18.12.1941 Kapitänleutnant Wolfgang Heyda

Flottillen

22.06.1941 - 00.11.1941 Ausbildungsboot 7. U-Flottille Kiel - Klick hier → Ausbildung U 434
00.11.1941 - 18.12.1941 Frontboot 7. U-Flottille St. Nazaire

Unternehmungen

1. Unternehmung
26.10.1941 - Kiel → → → → → → 29.10.1941 - Arendal
29.10.1941 - Arendal → → → → → → 31.10.1941 - Kristiansand
02.11.1941 - Kristiansand → → → → → → 14.12.1941 - Vigo
15.12.1941 - Vigo → → → → → → 18.12.1941 - Verlust des Bootes
U 434, unter Kapitänleutnant Wolfgang Heyda, lief am 26.10.1941 von Kiel aus. Nach dem Marsch über die Ostsee, Warten auf ein Geleit in Arendal sowie Brennstoff-und Wasserergänzung in Kristiansand, operierte das Boot im Nordatlantik und westlich Gibraltar. Es wurde am 14.12.1941 im spanischen Vigo, vom deutschen Versorger BESSEL, mit Brennstoff und Proviant versorgt. U 434 gehörte auf dieser Unternehmung zu den U-Boot-Gruppen Steuben und Seeräuber. Nach 53 Tagen wurde U 434, nach Beschädigungen durch britische Kriegsschiffe, selbst versenkt.
U 434 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
Klick hier → Original KTB für die 1. Unternehmung (B.d.U.)

Verlustursache

Boot: U 434
Datum: 18.12.1941
Letzter Kommandant: Wolfgang Heyda
Ort: Nordatlantik
Position: 36°15' Nord - 15°48' West
Planquadrat: CF 9651
Verlust durch: Selbstversenkung
Tote: 2
Überlebende: 42
Klick hier → Besatzungsliste U 434
U 434 wurde am 18.12.1941 im Nordatlantik nördlich der Insel Madeira, nach schweren Beschädigungen durch die britischen Zerstörern HMS BLANKNEY (L.30) (Lt.Comdr. Philip-Frederick Powlett) und HMS STANLEY (I.73) (Lt.Comdr. David-Byam Shaw), selbst versenkt.
Busch/Röll schreiben dazu:
Ich zitiere: Bericht des Obermaschinisten Walter Kloss:
Am 18.12.41 vormittags gegen 10:00 h wurden wir von zwei Zerstörern gesichtet und angegriffen. Nach 43 Wasserbomben wurden wir zum Auftauchen gezwungen. U 434 wurde von uns gesprengt und ging sofort unter. Der Zerstörer BLANKNEY fischte uns auf. Bei der Vollzähligkeitsmusterung fehlten der I. Wachoffizier Oberleutnant z.S. Wolfgang Frank und der Maschinengefreite Helmut Brandes. Nachdem der Zerstörer alles abgesucht hatte und nichts zu sehen war, ist anzunehmen, daß beide ertrunken sind. Alle anderen Besatzungsangehörigen sind gerettet worden.
Britische Schilderungen der Versenkung von U 434 im monatlichen englischen U-Boot-Abwehrbericht vom Januar 1942:
Am 18.12.41 um 09:06 h meldete STANLEY ein U-Boot sechs Meilen Backbord achteraus und BLANKNEY, DEPTFORD und EXMOOR wurden zur Jagd eingeteilt. Inzwischen wurde der Geleitzugkurs, der kurz vorher auf 310 Grad geändert worden war, auf 000 Grad festgelegt. STANLEY, deren >>Asdic<<-Gerät während der ganzen Fahrt außer Betrieb gewesen war, lief mit voller Fahrt auf das U-Boot zu, das wegtauchte, als der Zerstörer noch drei Meilen entfernt stand.
Eine Meile von der Tauchposition entfernt, wurden Ölspuren an Steuerbord gesichtet. STANLEY ging daher auf 12 Seemeilen Fahrt herunter und begann, auf der Position einzelne Wasserbomben in Form eines Quadrats zu werfen. Als BLANKNEY um 09:23 h eintraf, waren drei Seiten des Quadrats erledigt und 19 Wasserbomben geworfen worden. Um 09:29 h erzielte BLANKNEY eine feste Ortung und als die Reichweite 800 Yards betrug, wurde die Geschwindigkeit auf 18 Seemeilen erhöht. Das Echo wurde sehr laut und eine starke Geräuschpeilung war zu hören. BLANKNEY berichtet, daß das U-Boot heftige Ausweichmanöver durchführte und daß es an der Backbordseite ungefähr auf eine Entfernung von 50 Yards von vorn nach achtern passierte. Eine Serie von sechs Wasserbomben wurde um 09:34 h geworfen.
Die Ortung wurde sofort wiedergewonnen und Reichweite und Peilungen an STANLEY weitergegeben, die eine Serie von vierzehn Wasserbomben mit tiefer Einstellung warf. BLANKNEY stand mit langsamer Fahrt in 600 Yards Entfernung, als STANLEY sämtliche Wasserbomben geworfen hatte. Daher warf BLANKNEY eine Serie von sechs Wasserbomben mit mittlerer Tiefeneinstellung um 09:42 h. Sechs Minuten später, während die Wurfgeräte noch neu geladen wurden und die Asdic-Ortung noch vorhanden war, tauchte U 434 plötzlich auf. BLANKNEY schlierte an der Backbordseite des U-Bootes längs und beschädigte diese. Ein Boot wurde zu Wasser gelassen und der Versuch gemacht, U 434 zu entern, es sank jedoch zu schnell. Überlebende wurden aufgenommen. Zitat Ende.
Aus Busch/Röll - Die deutschen U-Bootverluste - S. 37 - 38.
Clay Blair schreibt dazu:
Ich zitiere: [...] , dem 18. Dezember , erblickte die Stanley kurz nach 9.00 Uhr in etwa 11 Kilometern Entfernung ein U-Boot an der Oberfläche. Die anderen beiden Zerstörer Blankney und Exmoor II und die Sloop Deptford schlossen sich der Stanley bei der Jagd an. Als die Stanley auf knapp sechs Kilometer aufgeschlossen hatte, tauchte das U-Boot, und weil ihr Sonar zeitweilig ausgefallen war, konnte die Stanley es nicht orten. Dennoch warf sie 19 einzelne Wasserbomben in einem quadratischen Muster über der vermuteten Position des U-Bootes ab. Die Blankney eilte zu Hilfe, bekam auf kurze Entfernung einen guten Sonarkontakt und warf sechs Wasserbomben. Sie teilte ihre Ortung der Stanley mit, und diese warf weitere 14 auf große Tiefe eingestellte Wasserbomben. Zur Abrundung warf die Blankney noch einmal sechs Wasserbomben mit Zündung auf mittlere Tiefe.
Das Opfer dieser 45 Wasserbomben war das in Deutschland ausgelaufene Typ-VII-Boot U 434 unter dem Kommando von Wolfgang Heyda auf seiner ersten Feindfahrt. Er hatte in Vigo nachgetankt und sollte ursprünglich ins Mittelmeer weiterfahren, war dann aber der Gruppe Seeräuber für den Angriff auf Home Gibraltar 76 zugeteilt worden. U 434 war in Danzig in einer neuen U-Boot-Werft gebaut worden und hatte zahlreiche Konstruktionsmängel. So waren etwa die Flutventile und Entlüftungen der Tauchzellen unzuverlässig. Einige Wasserbombe fielen nahe am Boot und bewirkten so schwere Schäden und Wassereinbrüche, daß Heyda auftauchen mußte.
Die Blankney war knapp zwei Kilometer entfernt, als U 434 die Oberfläche durchstieß. Sie ging auf äußerste Kraft, um das Boot zu rammen, und feuerte mit dem Hauptgeschütz. Als die Blankney näher kam, sprangen alle Deutschen außer dem Offizier am Maschinengewehr von Bord. In letzter Sekunde entschloß sich der Kommandant der Blankney, zu entern, statt zu rammen, doch der Entschluß kam zu spät. Die Blankney streifte U 434, was dem Boot nicht schadete, aber die Blankney beträchtlich beschädigte. Sie ließ ein Rettungsboot mit einem Enterkommando zu Wasser, doch Heyda hatte Sprengladungen angebracht. U 434 explodierte und versank, bevor das Rettungsboot es erreichte. Die Blankney rettete Heyda und 41 andere. Vier Deutsche, darunter der trotzige Offizier, der das Maschinengewehr bedient hatte, blieben verschollen. Die Versenkung wurde der Blankney und der Stanley gemeinsam gutgeschrieben. Zitat Ende.
Aus Clay Blair - Band 1 - Die Jäger - S. 488 - 489.

Literaturverweise

Blair - "Der U-Boot-Krieg - Die Jäger 1939 - 1942" - Heyne Verlag 1998 - S. 488, 489. → Amazon
Busch/Röll - "Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - Mittler Verlag 1996 - S. 100. → Amazon
Busch/Röll - "U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag 1997 - S. 48, 240. → Amazon
Busch/Röll - "Die deutschen U-Boot-Verluste" - Mittler Verlag 2008 - S. 37 – 38. → Amazon
Niestlé - "German U-Boot Losses During World War II" - Verlag Frontline Books 2022 - S. 63, 277, 278. → Amazon
Ritschel - "Kurzfassung KTB Deutscher U-Boote 1939 – 1945 - KTB U 375 - U 435" - Eigenverlag - S. 357 – 358. → Amazon

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