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U 187

Aus U-Boot-Archiv Wiki

U 186 ← U 187 → U 188

Typ: IX C/40
Bauauftrag: 15.08.1940
Bauwerft: Deschimag AG Weser, Bremen
Baunummer: 1027
Serie: U 183 - U 194
Kiellegung: 06.08.1941
Stapellauf: 16.03.1942
Indienststellung: 23.07.1942
Kommandant: Ralph Münnich
Feldpostnummer: M - 09 265

DIE KOMMANDANTEN

23.07.1942 - 04.02.1943 Kapitänleutnant Ralph Münnich

FLOTTILLEN

23.07.1942 - 31.12.1942 Ausbildungsboot 4. U-Flottille
01.01.1943 - 04.02.1943 Frontboot 10. U-Flottille

ERPROBUNG UND AUSBILDUNG

23.07.1942 Bremen Indienststellung.
24.07.1942 - 26.07.1942 Bremen Trimmversuche und Übungsfahrten auf der Weser.
27.07.1942 - 29.07.1942 Bremen Marsch nach Kiel.
30.07.1942 - 11.08.1942 Kiel Erprobungen beim UAK. (NEK und Ölspurtauchen).
12.08.1942 - 13.08.1942 Kiel Marsch über Swinemünde nach Stettin.
14.08.1942 - 17.08.1942 Stettin Bootslast eingeräumt.
18.08.1942 - 21.08.1942 Stettin Marsch über Danzig nach Gotenhafen.
22.08.1942 - 25.08.1942 Gotenhafen Erprobungen beim TEK.
26.08.1942 - 28.08.1942 Danzig Einzelausbildung bei der UAG I.
29.08.1942 Danzig Marsch nach Hela.
30.08.1942 - 14.09.1942 Hela Seeausbildung bei der AGRU-Front.
15.09.1942 Hela Marsch über Gotenhafen nach Danzig.
16.09.1942 - 30.09.1942 Danzig Schießausbildung bei der 25. U-Flottille.
01.10.1942 Danzig Marsch nach Gotenhafen.
02.10.1942 - 14.10.1942 Gotenhafen Taktische Übungen und Ausbildung bei der 27. U-Flottille.
14.10.1942 Gotenhafen Marsch nach Danzig.
15.10.1942 - 27.10.1942 Danzig Torpedoschießen bei der 25. U-Flottille.
28.10.1942 - 29.10.1942 Danzig Marsch über Swinemünde nach Stettin.
30.10.1942 - 27.11.1942 Stettin Restarbeiten bei den Oderwerken AG.
03.12.1942 - 04.12.1942 Stettin Marsch über Swinemünde nach Hela.
05.12.1942 - 18.12.1942 Hela Einzelausbildung bei der AGRU-Front.
19.12.1942 - 20.12.1942 Rönne Marsch nach Rönne.
20.12.1942 Rönne Abhorchen bei der UAG-Schall.
21.12.1942 - 22.12.1942 Rönne Marsch über Swinemünde nach Stettin.
22.12.1942 - 01.01.1943 Stettin Werftliegezeit.
02.01.1943 Stettin Proviant- und Torpedoübernahme.
02.01.1943 - 04.01.1943 Stettin Proviantübernahme.
05.01.1943 Stettin Entmagnetisieren.
06.01.1943 Stettin Schlußtrimmversuch. Marsch nach Swinemünde.
07.01.1943 Swinemünde Flakschießen. Marsch nach Kiel.
08.01.1943 Kiel Einbau des Fu.M.B.-Gerätes.
09.01.1943 Kiel Kompensieren und Funkbeschickung.

DIE UNTERNEHMUNGEN

1. UNTERNEHMUNG
12.01.1943 - Kiel → → → → → → → → → 14.01.1943 - Kristiansand
15.01.1943 - Kristiansand → → → → → → → → → 04.02.1943 - Verlust des Bootes

U 187, unter Kapitänleutnant Ralph Münnich, lief am 12.01.1943 von Kiel aus. Nach dem Marsch über die Ostsee sowie Brennstoff- und Wasserergänzung in Kristiansand, operierte das Boot im Nordatlantik, westlich von Irland und östlich von Neufundland. Es gehörte zu den U-Boot-Gruppen Landsknecht und Pfeil. Das Boot konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen. Nach 23 Tagen wurde U 187, nach Beschädigungen durch britische Kriegsschiffe, selbst versenkt.

Chronik 12.01.1943 – 04.02.1943: (Die Chronikfunktion ist für U 187 noch nicht verfügbar)

12.01.1943 - 13.01.1943 - 14.01.1943 - 15.01.1943 - 16.01.1943 - 17.01.1943 - 18.01.1943 - 19.01.1943 - 20.01.1943 - 21.01.1943 - 22.01.1943 - 23.01.1943 - 24.01.1943 - 25.01.1943 - 26.01.1943 - 27.01.1943 - 28.01.1943 - 29.01.1943 - 30.01.1943 - 31.01.1943 - 01.02.1943 - 02.02.1943 - 03.02.1943 - 04.02.1943

DIE VERLUSTURSACHE

Boot: U 187
Datum: 04.02.1943
Letzter Kommandant: Ralph Münnich
Ort: Nordatlantik
Position: 50°12' Nord - 36°34' West
Planquadrat: BD 1276
Verlust durch: Selbstversenkung
Tote: 9
Überlebende: 45

U 187 wurde am 04.02.1943 im Nordatlantik südlich von Grönland, durch Wasserbomben und Hedgehog des britischen Zerstörers HMS VIMY (D.33) zum Auftauchen gezwungen und anschließend selbst versenkt.

Nach dem Einpeilen von Funksprüchen durch Huff-Duff um 11:59 Uhr, sichtete die HMS BEVERLY (H.64) U 187 im Aufgetauchten zustand. Nach dem das U-Boot abgetaucht war, lief die HMS VIMY an und warf, um 13:41 Uhr, fünf Wasserbomben vom Typ Mk-VII. Um 14:00 Uhr wurden Hedgehog und um 14:10 Uhr 13 und um 14:37 nochmals zwölf Mk-III Wasserbomben geworfen. Diese Angriffe zwangen U 187 zum Auftauchen. Nach dem Auftauchen wurde U 187 von den beiden Zerstörern mit Artillerie beschossen. Darauf stieg die Besatzung des U-Bootes aus und versenkte das Boot.

Bericht des 2. Wachoffiziers Leutnant Hans Georg Buschmann:

Als der Geleitzug SC-118 gesichtet wurde, befand ich mich auf der Brücke. Nach Sichtung und Meldung des Schiffsverbandes lief uns kurz darauf ein Zerstörer im spitzen Winkel an, und schließlich befahl der Kommandant zu tauchen. Gleich von Anbeginn der Jagd wurden wir mit Wasserbomben eingedeckt. Absolute Ruhe im Boot. Aus der Achterbord-Toilette wurden irreführende Geräuschbojen ausgestoßen. Es dauerte jedoch nicht lange, als wir wieder und wieder das entnervende Asdic hörten, dann das erneute Anlaufen des Zerstörers und unvermittelt darauf den Wasserbomben-Segen. so zog sich die Verfolgung hin. Währenddessen zeigte die gesamte Besatzung eine vorbildliche Ruhe.

Dann jedoch trafen und verschiedene Wasserbomben erheblich, und wir erhielten Wasser- sowie Öleinbruch in der Zentrale, wo ich mich aufhielt. Auch aus den anderen Räumen trafen nach und nach Schadensmeldungen ein. Der Leitende Ingenieur tat mit seinen Männern alles, um die Einbrüche abzudichten. Durch den anhaltenden Wassereinbruch wurde das Boot kopflastig und sackte immer weiter durch. Ich konnte beobachten, dass der Zeiger des Tiefenmanometers am Ende der Skala stand ( > 280 Meter ). Die Spannungsgeräusche der Bootsverstrebungen wurden unüberhörbar, dazu erfolgte wiederum ein Wasserbomben-Angriff des Zerstörers. In diesen Sekunden sagte der Leitenden Ingenieur wörtlich und für uns alle, die in der Zentrale standen, unvergessen: "An Kommandant, ich kann das Boot nicht mehr halten!"

Darauf der Kommandant: "Auftauchen und klar bei Schwimmwesten!". Sehr dramatisch verlief das Anblasen, denn erst die letzte Druckluft-Gruppe reagierte, während alle anderen Leitungen bereits zerstört waren. Der Kommandant öffnete das Turmluk. Vollkommen ruhig und ohne Panik erfolgte das Aussteigen der Besatzung, die sofort ins Wasser sprang. Mein letzter Anblick vom L.I. war, dass dieser Öl überspült und in der Sicht behindert, trotzdem in der Zentral alles versuchte, das Boot über Wasser zu halten, damit alle Männer aussteigen konnten. Als ich nach oben kam, sah ich beigedreht den Zerstörer, der mit allen Waffen auf das Boot und die schon im Wasser treibenden Besatzungsangehörigen schoss. Wie viele Männer nun aus dem Boot kommen konnten und wie viele im Wasser durch Beschuss oder Erfrieren ihr Leben lassen mussten, weiß ich nicht. Sicher weiß ich, dass der Leitende Ingenieur bis zuletzt im Boot verblieb und mit diesem unterging.

Zusammen mit einer Gruppe von Besatzungsangehörigen, dem 1. Wachoffizier und dem Fähnrich wurden sofort von der Mannschaft getrennt, so dass ich nicht weiß, wie viele Männer insgesamt gerettet wurden. Obwohl die Betreuung und die Behandlung auf dem Zerstörer keinen Anlass zu irgendeiner Klage boten, habe ich dem Kommandanten der HMS BEVERLY starke Vorwürfe gemacht, dass er mit allen seinen Bordwaffen nicht nur auf das aufgetauchte uns sinkende U-Boot, sondern auch auf die im Wasser treibenden Männer geschossen hat. Seine Antwort wörtlich: "Ich kann es den Leuten nicht verübeln, wenn sie sich abreagieren". Als ich im Gefangenenlager in England hörte, dass Großadmiral Karl Dönitz, wegen eines ähnlichen Verbrechens in Nürnberg angeklagt wurde, wie es der britische Kommandant des Zerstörers sich hatte zu Schulden kommen lassen, habe ich mich als Entlastungszeuge gemeldet. Es ist nicht zu unterstellen, dass die englischen Behörden meine Bitte nicht weitergeleitet haben.

BEI DER VERSENKUNG DES BOOTES KAMEN UMS LEBEN (9)

Bietz, Karl Haas, Franz Lentsch, Franz
Meyer, Heinz Meyer, Kurt Münnich, Ralph
Pryk, Emil Scheibel, Paul Stieg, Heinrich

ÜBERLEBENDE DER VERSENKUNG (45)

Bäuerlein, Fritz Bräutigam, Ali Brauweiler, Herbert
Brehm, Ernst-Jürgen Buschmann, Hans-Georg Dickel, Ernst
Fassbach, Friedrich Fink, Werner Fritzsch, Hans
Fröhlich, Wilhelm Gauckler, Willi Geist, Willi
Gertsch, Gottfried Gielissen, Willi Götz, Willy
Grätz, Franz Günther, Bruno Heidemann, Herbert
Klonz, Gerhard-Helmut Konieczny, Ernst-Karl Körner, Hubert
Kossowski, Siegfried Leschkat, Alfred Lesemann, Hermann
Liedler, Ernst Ludwig, Erwin Niermann, Hermann
Niestroj, Georg Noack, Otto Noss, Walter
Preuschoft, Günter Römer, Bernhard Rothaupt, Kurt
Schmidtke, Hans-Wolfgang Schreiber, Arno Schröter, Werner
Schulz, Hans Schumann, Hans Silbermann, Heinz
Skrzipek, Heinrich Sohn, Otto Strait, Rudolf
Tröger, Heinz Wernard, Alfred Wesemeyer, Adolf

ZWISCHEN INDIENSTSTELLUNG UND LETZTEN AUSLAUFEN ZWISCHENZEITLICH AN BORD (1 - unvollständig)

Weitemeyer, Raimund

LITERATURVERWEISE

Clay Blair Der U-Boot-Krieg - Die Gejagten 1942 - 1945
1999 - Heyne Verlag - ISBN-978-3453160590 - Seite 232, 233, 235.
Rainer Busch/Hans J. Röll Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Kommandanten
1996 - Mittler Verlag - ISBN-978-3813204902 - Seite 166
Rainer Busch/Hans J. Röll Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - U-Boot-Bau auf deutschen Werften
1997 - Mittler Verlag - ISBN-978-3813205121 - Seite 83, 211.
Rainer Busch/Hans J. Röll Der U-Boot Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Verluste von September 1939 bis Mai 1945
2008 - Mittler Verlag - ISBN-978-3813205145 - Seite 76, 77.
Herbert Ritschel Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 – 1945 - KTB U 171 - U 222
Eigenverlag ohne ISBN - Seite 119 – 120.
John M. Waters Blutiger Winter
1970 - Welsermühl Verlag - ISBN- 978-3853391044 - Seite 142, 143, 248.

ANMERKUNGEN

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