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U 176

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Datenblatt: Unterseeboot U 176
Typ: IX C
Bauauftrag: 23.12.1939
Bauwerft: Deschimag AG Weser, Bremen
Baunummer: 1016
Serie: U 171 - U 176
Kiellegung: 06.02.1941
Stapellauf: 12.09.1941
Indienststellung: 15.12.1941
Kommandant: Reiner Dierksen
Feldpostnummer: M - 47 665
Kommandanten
15.12.1941 - 15.05.1943 Korvettenkapitän - Reiner Dierksen
Flottillen
15.12.1941 - 31.07.1942 Ausbildungsboot - 4. U-Flottille, Stettin
01.08.1942 - 15.05.1943 Frontboot - 10. U-Flottille, Lorient
1. Unternehmung
21.07.1942 - 22.07.1942 Ausgelaufen von Kiel - Eingelaufen in Kristiansand
23.07.1943 - 24.07.1942 Ausgelaufen von Kristiansand - Eingelaufen in Bergen
24.07.1942 - 02.10.1942 Ausgelaufen von Bergen - Eingelaufen in Lorient
U 176, unter Kapitänleutnant Reiner Dierksen, lief am 21.07.1942 von Kiel aus. Nach dem Marsch über die Ostsee, wurde in Kristiansand nochmals Brennstoff ergänzt und der Kranke Obersteuermann von Bord gegeben. In Bergen wurde ein neuer Obersteuermann an Bord genommen. Anschließend operierte das Boot im Nordatlantik und östlich der Neufundlandbank. Es wurde am 01.09.1942 von U 462 mit 54 m³ Brennstoff und Motorenöl, 14 Tage Proviant und 2 Torpedos und am 25.09.1942 von U 135 mit 10 m³ Brennstoff versorgt. U 176 gehörte auf dieser Unternehmung zu den U-Boot-Gruppen Steinbrinck und Lohs. Nach 73 Tagen und zurückgelegten 12.841 sm über und 474 sm unter Wasser, lief U 176 am 02.10.1942 in Lorient ein.
U 176 konnte auf dieser Unternehmung 6 Schiffe mit 35.643 BRT versenken.
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2. Unternehmung
09.11.1942 - 18.02.1943 Ausgelaufen von Lorient - Eingelaufen in Lorient
U 176, unter Kapitänleutnant Reiner Dierksen, lief am 09.11.1942 von Lorient aus. Das Boot operierte im Mittelatlantik sowie zwischen Freetown und der Küste Brasiliens. Es wurde am 11.12.1942 von U 462 mit 40 m³ Brennstoff und 3 Torpedos, sowie am 08.02.1943 von U 118 mit 15 m³ Brennstoff und 1 Woche Proviant versorgt. Nach 91 Tagen und zurückgelegten 14.905 sm über und 470 sm unter Wasser, machte U 176 am 18.02.1943 wieder in Lorient fest.
U 176 konnte auf dieser Unternehmung 3 Schiffe mit 13.432 BRT versenken.
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3. Unternehmung
06.04.1943 - 15.05.1943 Ausgelaufen von Lorient - Verlust des Bootes
U 176, unter Kapitänleutnant/Korvettenkapitän Reiner Dierksen, lief am 06.04.1943 von Lorient aus. Das Boot operierte im Nordatlantik, der Karibik, bei den Großen Antillen, Florida Straße und nordöstlich von Havanna. Nach 39 Tagen wurde U 176 von einem kubanischen Kriegsschiff versenkt.
U 176 konnte auf dieser Unternehmung 2 Schiffe mit 4.232 BRT versenken.
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Verlustursache
Datum: 15.05.1943
Letzter Kommandant: Reiner Dierksen
Ort: Florida-Straße
Position: 23° 21' Nord - 80° 18' West
Planquadrat: DM 5292
Verlust durch: Wasserbomben
Tote: 53
Überlebende: 0
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Verlustursache im Detail
U 176 wurde am 15.05.1943 in der Florida-Straße nordöstlich von Cárdenas (Kuba) durch Wasserbomben des kubanischen U-Jägers CS-13 (Alférez de Fregata Mario-Ramirez-Afrarenz Delgado) versenkt.
U 176 konnte auf 3 Unternehmungen 11 Schiffe mit 53.307 BRT.
Clay Blair schreibt dazu
Zitat: Reiner Dierksen von U 176 erhielt Befehle, im Golf von Mexiko zu patrouillieren. Zuvor war er abkommandiert worden, um dem (mittlerweile allerdings versenkten) Blockadebrecher Irene Geleit zu geben. Am 20. April traf er im Mittelatlantik mit Piening zusammen, der mit U 155 auf dem Rückmarsch war. Von ihm wollte er sich über die Bedingungen im Golf informieren.
Der erste Wachoffizier auf den ersten beiden Feindfahrten von U 155, Alfred Eick, der das Boot verlassen und Neitzel als Kommandant auf U 510 ersetzt hatte, war besorgt, daß Dierksen zu halsstarrig und unvorsichtig war und deshalb schon bald scheitern könnte. Eicks Vorahnung erwies sich als richtig. In der Nacht des 13. Mai versenkte Dierksen zwei kleine Tanker im Alten Bahamakanal vor der Nordküste Kubas, den Amerikaner Nickeliner mit 2.249 BRT und den Kubaner Mambi mit 1.983 BRT. Die Versenkungen veranlaßten die Caribean Sea Frontier, eine energische U-Boot-Jagd durchzuführen. Am Morgen des 15. Mai sichtete eine amerikanische OS2U Kingsfisher Schwimmerflugzeug der Navy Scouting Squadron VS 62 U 176 im Alten Bahamakanal, ungefähr 180 Kilometer östlich von Havanna. Der Aufklärer sah, wie sich ein kleiner Geleitzug näherte, und warf an der Stelle, wo U 176 getaucht war, eine Rauchbombe ab. Dann führte er eines der drei Geleitschiffe zum Schauplatz des Geschehens. Es handelte sich um den kubanischen U-Boot-Jäger (Sub Chaser) SC 13, der zu einem Dutzend vormals amerikanischer Coast Guard Cutter gehörte. Diese Schiffe mit einer Länge von 33 Metern waren an Kuba übergeben worden.
CS 13 meldete einen sehr guten Sonarkontakt in einer Entfernung von etwa 450 Metern, lief die geortete Position an und war drei auf 30, 45 und 60 Meter eingestellte Wasserbomben. Nach der dritten Explosion vernahm die Besatzung von SC 13 eine laute weitere Explosion. Als sich der Lärm legte und die aufgewühlte See ruhiger wurde, stellte SC 13 erneut einen Sonarkontakt her und warf zwei weitere auf 60 und 75 Meter eingestellte Wasserbomben. Diese Explosionen brachten braunes und schlammiges Wasser und kleine Ölflecke aus der Tiefe empor. Das Geleitboot suchte noch eine Weile und schloß sich dann nach nur einer Stunde wieder dem Konvoi an. Verärgert über die mangelnde Hartnäckigkeit des kubanischen Geleitfahrzeuges, empfahlen die amerikanischen Marinebehörden, den Kommandanten zu rügen. Die Versenkung wurde dem Schiff nicht angerechnet, und doch hatte bemerkenswerterweise der 33 Meter lange kubanische Cutter U 176 mit nur fünf Wasserbomben versenkt. Zitat Ende.
Aus Clay Blair - Band 2 - Die Gejagten - S. 280 - 281.
Literaturverweise
Clay Blair "Der U-Boot-Krieg - Die Gejagten 1942 - 1945" - Heyne Verlag 1999 - S. 280, 281. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - Mittler Verlag 1996 - S. 50. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag 1997 - S. 63, 211. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Verluste" - Mittler Verlag 2008 - S. 98. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Erfolge" - Mittler Verlag 2008 - S. 133. → Amazon
Axel Niestlé "German U-Boot Losses During World War II" - Verlag Frontline Books 2022 - S. 120, 269. → Amazon
Herbert Ritschel "Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 - 1945 - KTB U 171 - U 222" - Eigenverlag - S. 42 - 48. → Amazon
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