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Torpedo: Unterschied zwischen den Versionen

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Der G7 basierte auf Entwicklungen aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg und wurde auf U-Booten, Zerstörern, Torpedobooten und Schnellbooten verwendet. Unter der Bezeichnung G5 wurden probeweise kleinere Torpedos auf Grundlage von G7-Technik entwickelt. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden die Torpedos oft mit Magnetzündern zur Detonation gebracht. Auf diese Weise sollte erreicht werden, dass die Torpedos mitten unter dem Schiffskiel detonierten und so das Schiff zum Auseinanderbrechen brachten. Nach gehäuften Fehlfunktionen während der Torpedokrise des Jahres 1940 wurden die Zünder zeitweise wieder durch Aufschlagszünder ersetzt.
 
Der G7 basierte auf Entwicklungen aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg und wurde auf U-Booten, Zerstörern, Torpedobooten und Schnellbooten verwendet. Unter der Bezeichnung G5 wurden probeweise kleinere Torpedos auf Grundlage von G7-Technik entwickelt. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden die Torpedos oft mit Magnetzündern zur Detonation gebracht. Auf diese Weise sollte erreicht werden, dass die Torpedos mitten unter dem Schiffskiel detonierten und so das Schiff zum Auseinanderbrechen brachten. Nach gehäuften Fehlfunktionen während der Torpedokrise des Jahres 1940 wurden die Zünder zeitweise wieder durch Aufschlagszünder ersetzt.
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Die Benennung des Torpedos entsprach dem gültigen Nomenklatursystem der Kriegsmarine für Torpedos:
 
Die Benennung des Torpedos entsprach dem gültigen Nomenklatursystem der Kriegsmarine für Torpedos:
  
G - für Kaliber 53,3-cm
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'''Die einzelnen Torpedotypen'''
 
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G7a (T-I)
 
G7a (T-I)
  
Der G7a wurde mit Dampfgasantrieb angetrieben, der Alkohol als Brennstoff nutzte, und lief in drei wählbaren Geschwindigkeiten von entweder 30, 40 später auch 44 Knoten. Dabei konnte der 1538 kg schwere Torpedo 12, 7,5 oder 6 km Strecke zurücklegen. Da der Antrieb jedoch eine deutlich sichtbare Spur von Dampfblasen ausstieß, wurde dieser Torpedo nicht als Grundlage für gelenkte Torpedos verwendet, sondern lediglich für das FAT- und LUT-Programm. Im Sprengkopf des Torpedos waren 280 kg TNT enthalten.
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Der G7a wurde mit Dampfgasantrieb angetrieben, der Alkohol als Brennstoff nutzte, und lief in drei wählbaren Geschwindigkeiten von entweder 30, 40 später auch 44 Knoten. Dabei konnte der 1538 kg schwere Torpedo 12, 7,5 oder 6 km Strecke zurücklegen. Da der Antrieb jedoch eine deutlich sichtbare Spur von Dampfblasen ausstieß, wurde dieser Torpedo nicht als Grundlage für gelenkte Torpedos verwendet, sondern lediglich für das FAT- und LUT-Programm. Im Sprengkopf des Torpedos waren 280 kg TNT enthalten. Mit Einführung von G7e-Modellen auf den deutschen U-Booten wurden die G7a-Torpedos von diesen meist nur noch als Reservebewaffnung für Nachtangriffe mitgeführt und aus neueren U-Booten teilweise völlig verbannt. Er blieb der Standardtorpedo der Überwasserschiffe. Restbestände wurden auch noch nach dem Krieg verwendet (z. B. von der norwegischen Marine). Eine Version des G7a ist der T XIV, welcher mit 1352 kg wesentlich leichter war. Er wurde speziell für den Einsatz auf Kleinst-U-Booten entwickelt und war für den Einsatz auf Kurzstrecken ausgelegt (34 kn/3,4 km). Bei der Version G7as, Deckname "Möwe", wurde der gleiche akustische Suchkopf verwendet wie beim T XI "Zaunkönig II".
 
 
Mit Einführung von G7e-Modellen auf den deutschen U-Booten wurden die G7a-Torpedos von diesen meist nur noch als Reservebewaffnung für Nachtangriffe mitgeführt und aus neueren U-Booten teilweise völlig verbannt. Er blieb der Standardtorpedo der Überwasserschiffe. Restbestände wurden auch noch nach dem Krieg verwendet (z. B. von der norwegischen Marine).
 
 
 
Eine Version des G7a ist der T XIV, welcher mit 1352 kg wesentlich leichter war. Er wurde speziell für den Einsatz auf Kleinst-U-Booten entwickelt und war für den Einsatz auf Kurzstrecken ausgelegt (34 kn/3,4 km). Bei der Version G7as, Deckname „Möwe“, wurde der gleiche akustische Suchkopf verwendet wie beim T XI „Zaunkönig II“.
 
  
 
G7e (T-II/T-III)
 
G7e (T-II/T-III)

Version vom 1. Oktober 2009, 14:34 Uhr


Deutsche Torpedos

Der G7 Torpedo

Der G7 war der wichtigste Torpedotyp der deutschen Reichsmarine und später der Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg. Er verfügte über ein Kaliber von 53,3-cm und eine Länge von 7,163 m und wurde hauptsächlich in den beiden Ausführungen G7a und G7e gebaut, auf deren Grundlagen später Torpedotypen wie der Flächen-Absuch-Torpedo (FAT) und der lageunabhängige Torpedo (LUT) entwickelt wurden. Auch der akustisch gelenkte T V Zaunkönig war eine G7-Modifikation.

Der G7 basierte auf Entwicklungen aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg und wurde auf U-Booten, Zerstörern, Torpedobooten und Schnellbooten verwendet. Unter der Bezeichnung G5 wurden probeweise kleinere Torpedos auf Grundlage von G7-Technik entwickelt. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden die Torpedos oft mit Magnetzündern zur Detonation gebracht. Auf diese Weise sollte erreicht werden, dass die Torpedos mitten unter dem Schiffskiel detonierten und so das Schiff zum Auseinanderbrechen brachten. Nach gehäuften Fehlfunktionen während der Torpedokrise des Jahres 1940 wurden die Zünder zeitweise wieder durch Aufschlagszünder ersetzt.


Technische Daten
Entwickelt: 1930
Steuerung: Gyroskopstabilisiert
Länge: 7,163 m
Durchmesser: 53,3 cm
Gewicht: 1.538 kg
Antrieb: 4 Zylinder Dampfgasmotor (Alkoholgetrieben)
Sprengkopf: 280 kg Hexogen
Zünder: Aufschlagzündung oder Magnetzündung
Geschwindigkeit: 30, 40, oder 44 Knoten
Reichweite: 12, 7,5 oder 6 Kilometer

Torpedotypen

Bezeichnung

Die Benennung des Torpedos entsprach dem gültigen Nomenklatursystem der Kriegsmarine für Torpedos:

G - für Kaliber 53,3-cm. 7 - für die Länge von (gerundet) 7 m.

Angehängter Kleinbuchstabe für Motorisierung:

a - für Druckluftantrieb bzw. Dampfgasantrieb. e - für Elektroantrieb mit Bleibatterien. d - für Elektroantrieb mit Magnesium-Kohlenstoff-Batterien. u - für Walter-Antrieb mit unter Hochdruck stehendem Sauerstoff. p - für Walter-Antrieb mit unter Hochdruck stehendem Wasserdampf. r - für Walter-Strahlantrieb.

Zusätzlicher Kleinbuchstabe:

s - für akustische Lenkung. t - für Walter-Antrieb als Turbine. k - für Walter-Antrieb als Kolbenmotor. w - für Torpedos italienischen Typs. i - für Torpedos italienischen Typs.

Die einzelnen Torpedotypen

G7a (T-I)

Der G7a wurde mit Dampfgasantrieb angetrieben, der Alkohol als Brennstoff nutzte, und lief in drei wählbaren Geschwindigkeiten von entweder 30, 40 später auch 44 Knoten. Dabei konnte der 1538 kg schwere Torpedo 12, 7,5 oder 6 km Strecke zurücklegen. Da der Antrieb jedoch eine deutlich sichtbare Spur von Dampfblasen ausstieß, wurde dieser Torpedo nicht als Grundlage für gelenkte Torpedos verwendet, sondern lediglich für das FAT- und LUT-Programm. Im Sprengkopf des Torpedos waren 280 kg TNT enthalten. Mit Einführung von G7e-Modellen auf den deutschen U-Booten wurden die G7a-Torpedos von diesen meist nur noch als Reservebewaffnung für Nachtangriffe mitgeführt und aus neueren U-Booten teilweise völlig verbannt. Er blieb der Standardtorpedo der Überwasserschiffe. Restbestände wurden auch noch nach dem Krieg verwendet (z. B. von der norwegischen Marine). Eine Version des G7a ist der T XIV, welcher mit 1352 kg wesentlich leichter war. Er wurde speziell für den Einsatz auf Kleinst-U-Booten entwickelt und war für den Einsatz auf Kurzstrecken ausgelegt (34 kn/3,4 km). Bei der Version G7as, Deckname "Möwe", wurde der gleiche akustische Suchkopf verwendet wie beim T XI "Zaunkönig II".

G7e (T-II/T-III)

Diese Form des G7 wurde komplett elektrisch angetrieben. Der G7e war Anfang der 30er Jahre einsatzreif. Durch den elektrischen Antrieb wurde seine Geschwindigkeit zwar auf 30 kn beschränkt und die Reichweite etwas verringert, andererseits wurde aber die sichtbare Blasenspur eliminiert. Der Gefechtskopf war genauso stark wie der seines Vorgängers [1]). Die Grundformen des G7e reichten bis zu 5 km weit, die Version T IIIa bis zu 7,5 km.

Die verwendete Batterie war drei Meter lang und bestand aus 52 Bleisäurezellen. Sie wog 750 kg und hatte eine Anfangsleistung von 930 Ampere bei 91 V.[2] Die Version T II wurde schnell von der zuverlässigeren Version T III ersetzt. Von der T III-Version es Torpedos wurden ebenfalls FAT- und LUT-Versionen hergestellt.

Der G7e blieb Ausgangspunkt für weitere Torpedos:

- T IIIa: Verbesserung mit höherer Reichweite von 7,5 km, auch als FAT und LUT - T IIIb: leichtere Version, die schließlich als Antrieb des Kleinst-U-Bootes Marder Verwendung fand - T IIIc: leichtere Version mit 18,5 kn Geschwindigkeit und 4 km Reichweite, speziell für Kleinst-U-Boote - T IIId "Dackel": auf 11 m verlängerte Langstrecken-Version mit 9 kn Geschwindigkeit und 57 km Reichweite, LUT-Fähigkeiten - T IIIe "Kreuzotter": 20 kn schnelle und 7,5 km weit reichende Leichtversion - T VI: T II-Verbesserung mit 300 kg schwerem Gefechtskopf und LUT-Fähigkeiten - T X "Spinne": Versuchstorpedo auf T II-Basis mit Fernlenkung über Draht

G7es (T-V) Zaunkönig

Dieser häufig unter seinem Decknamen „Zaunkönig“ bekannte Torpedo war der erste serienreife Torpedo der Kriegsmarine mit Akustiklenkung und war speziell als Waffe gegen Zerstörer und U-Jagd-Schiffe wie Korvetten konzipiert. Dabei steuerte der Suchkopf den Torpedo automatisch in Richtung einer Geräuschquelle.

Der Torpedo wog 1495 kg und reichte elektrisch betrieben in der Grundausführung 5,7 km weit. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 24 kn. Spätere Modifikationen (T Va und Vb) opferten Geschwindigkeit (21,5 kn) zugunsten von Reichweite (8 km). Der T Va war speziell für den Einsatz von Schnellbooten konzipiert.

Auch der G7es wurde mehrfach für Versuchstorpedos verwendet:

- T IV "Falke": Der T IV war der Vorläufer des Zaunkönigs und war mit 20 kn bedeutend langsamer - T XI "Zaunkönig II": Leistungsdaten entsprechen denen des T V, jedoch wurde ein neuer Suchkopf eingebaut - "Geier": Dieser Torpedo wurde mit einem Aktivsonar betrieben und sollte per Echopeilung seine Ziele finden - "Lerche": Dieser Torpedo war über Drahtverbindung ferngelenkt

G7ut

Die ut-Version des G7 behielt zu Kriegszeiten nur Projektcharakter und war in erster Linie durch den verwendeten Walter-Antrieb auffällig.

Versionen dieses Typs waren:

- T VII "Steinbarsch": 45 kn schnell, 8 km weitreichend und LUT-Programm - T VIII "Steinbutt": leistungsmäßig mit T VII vergleichbar - T XIII "K-Butt": wesentlich leichter, sollte auf Kleinst-U-Booten wie dem Schwertwal zum Einsatz kommen - "Schildbutt": Walter-Versuchsmodell mit Seewassereinspritzung - "Steinwal": Versuchsmodell mit Kreislaufantrieb

Sonstige Entwicklungen:

Auf der Grundlage des G7-Gehäuses wurden noch einige weitere Versuchstorpedos hergestellt oder konzipiert. Dies waren:

- G7m: Entwicklung mit Kreislaufantrieb, 40 kn Geschwindigkeit und 12 km Reichweite - G7d: Entwicklung mit Walter-Turbine im kalten Verfahren - G7p: Antrieb durch Elektromotor mit Magnesium-Kohlenstoff-Batterien, 40 kn Geschwindigkeit - G7uk "Klippfisch": Antrieb durch Walter-Kolbenmotor, 40 kn und 6,5 km Reichweite

(Aus WIKIPEDIA)