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Kriegsverdienstkreuz

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Das Kriegsverdienstkreuz (KVK) war eine Auszeichnung für Soldaten und Zivilisten und wurde durch Verordnung vom 18.10.1939 im Namen Adolf Hitlers als Staatsoberhaupt gestiftet. Es war die höchste Kriegsauszeichnung für Zivilisten, die nicht an Kriegshandlungen beteiligt waren. Es wurde auch an Soldaten verliehen, die sich bei sogenannten "sonstigen Kriegsaufgaben", also keinen Kämpfen, betätigt hatten (z. B. Angehörige der Sanitätstruppe, Sanitätsoffiziere, Veterinäre usw.).
Die runde aus Bronze gefertigte Kriegsverdienstmedaille (Entwurf Richard Klein) zeigt ein eingeprägtes achtspitziges Malteserkreuz. In dessen Mitte befindet sich ein auf dem Kopf stehendes kleines Hakenkreuz. Auf der Rückseite ist die Aufschrift Für Kriegsverdienste 1939 zu sehen.
Das Kriegsverdienstkreuz ist der Form nach ein achtspitziges Malteserkreuz mit rundem Mittelschild, auf deren Vorderseite ein Hakenkreuz mit Eichenlaubumrandung zu sehen ist. Auf der Rückseite steht die Jahreszahl 1939. Die II. Klasse ist bronzen gehalten und wurde am 30 mm breiten Band an der Ordensschnalle oder im Knopfloch (25 mm) getragen. Die I. Klasse ist matt versilbert und wurde als Steckkreuz auf der linken Brustseite getragen.
Das Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes ist versilbert bzw. vergoldet und etwas größer als das Kriegsverdienstkreuz I./II. Klasse. Es wurde an einem 45 mm breiten Band als Halsorden getragen. Das Ritterkreuz mit Schwertern hat an den Ösenstegen und am Bandring Rillen, während das Ritterkreuz ohne Schwerter glatte Ösenstege und einen glatten Bandring hat. Der breite Teil des Bandrings wurde nach oben getragen, die hier aufgenommenen Beispielfotos sind zumeist falsch.
Das Band des Kriegsverdienstkreuzes II. Klasse sowie das des Ritterkreuzes hatte in Längsrichtung die Farbfolge Rot-Weiß-Schwarz(breit)-Weiß-Rot, also die Farben des Deutschen Reiches, ähnlich wie das Eiserne Kreuz von 1939, bei dem die Farbfolge aber Schwarz-Weiß-Rot(breit)-Weiß-Schwarz war.
Die Medaille zum Kriegsverdienstkreuz wurde wie das Kriegsverdienstkreuz II. Klasse am Band selbst nur am Verleihungstag getragen. Danach wurde, wie beim Eisernen Kreuz II. Klasse, das Ordensband mit dem zweiten Knopfloch der Uniformjacke vernäht und/oder als Bandschnalle über der linken Brusttasche getragen. Zu beachten war dabei, dass das Band der II. Klasse mit Schwertern im Knopfloch nur ohne Schwerter getragen werden durfte. Auf der Feldschnalle wurden zwei gekreuzte bronzene Schwerter, wie links auf dem obigen Foto dargestellt, aufgelegt. Inhaber der I. Klasse trugen ihr Steckkreuz stets an der linken Brusttasche der Uniform. Das Ritterkreuz wurde, wie das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, stets als Halsbandorden sichtbar getragen. Bei der Verleihung einer Klasse mit Schwertern war darauf zu achten, dass nicht die beiden gleichwertigen Klassen des Kriegsverdienstkreuzes gleichzeitig getragen werden. Eine Ausnahme bildet hier die Kriegsverdienstmedaille, welche auch bei späterer Verleihung des Kriegsverdienstkreuzes weiter getragen werden durfte. Ab dem 08.07.1944 wurde die KVM zu allen höheren Stufen zusätzlich vergeben.
Die anfängliche Verwirrung über die Trageweise des neuen Kriegsverdienstkreuzes ging so weit, dass die verschiedenen Wehrmachtteile (Heer, Kriegsmarine und Luftwaffe) eigene Verfügungen erlassen mussten, um den "Wildwuchs" bei der Trageweise des Kriegsverdienstkreuzes zu regeln.
Vorschrift der Kriegsmarine vom 22.02.1940: "Ritterkreuz zum Kriegsverdienstkreuz Am Halse über dem Binder. Die Ritterkreuze sind sichtbar zu tragen. Bei angezogenem Mantel können die 3 oberen Knöpfe auch von Unteroffizieren und Mannschaften offen gelassen werden. Kriegsverdienstkreuz I Unter dem E.K. I von 1914 Kriegsverdienstkreuz II Bänder – beim KVK evtl. mit Schwertern an der kleinen Ordenschnalle. Das Band des KVK II hinter dem E.K. II von 1914, jedoch vor den Schwerterorden sowie sonstigen Verdienst- und Ehrenkreuzen des Ersten Weltkriegs. Die kleine Ordensschnalle darf während des Krieges auch am Überzieher der Unteroffiziere und Mannschaften getragen werden. Außer an der kleinen Ordenschnalle darf das Band des KVK getragen werden: Am Rock, Jackett und Überzieher im obersten benutzbaren Knopfloch, jedoch nicht am Mantel. Zur feldgrauen Marineuniform: Am Rock bzw. an der Feldbluse im zweiten Knopfloch von oben, jedoch nicht am Mantel. Zu den im Knopfloch getragenen Band des KVK II mit Schwertern werden Schwerter nicht getragen".
Stiftungsinhalt
Die ursprüngliche Stiftung sah nur das Kriegsverdienstkreuz I. und II. Klasse mit und ohne Schwerter vor, kam aber vor 1940 nicht zur Anwendung. Damit sollte eine klare Differenzierung zwischen den Verdiensten an der sog. "Heimatfront" (ohne Schwerter) sowie dem rückwärtigen Frontgebiet, der Etappe und beim Ersatzheer (mit Schwertern) erreicht werden. Die Stiftungsverordnung besagt dazu, dass das Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern verliehen wird "…für besondere Verdienste bei Einsatz unter feindlicher Waffenwirkung oder für besondere Verdienste in der militärischen Kriegsführung." (Art. 3a StiftungsVO) (also ohne die für das Eiserne Kreuz ausschlaggebende "Tapferkeit vor dem Feind" oder "hervorragende Verdienste in der Truppenführung"). Hingegen wird es ohne Schwerter verliehen "…für besondere Verdienste bei der Durchführung von sonstigen Kriegsaufgaben, bei denen ein Einsatz unter feindlicher Waffenwirkung nicht vorlag." (Art. 3b StiftungsVO)
Wer eine Auszeichnung ohne Schwerter erhalten hatte, konnte später auch mit dem Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern ausgezeichnet werden, nicht jedoch umgekehrt (Art. 4 StiftungsVO i. d. F. v. 28. September 1941). Ein bereits verliehenes Eisernes Kreuz schloss zunächst bis August 1941 die Verleihung der entsprechenden Klasse des Kriegsverdienstkreuzes aus. Die Stufen ohne Schwerter nahmen faktisch die Stellung des Eisernen Kreuzes am weiß-schwarzen Band ein, das 1813–1815, 1870–1871 und 1914–1918 in diesen Fällen an Zivilisten verliehen worden war.
1940 wurde das Kriegsverdienstkreuz auf vier Stufen erweitert, die Verleihung des Ritterkreuzes zum Kriegsverdienstkreuz behielt sich Hitler persönlich vor. Die unterste, affiliierte Stufe, die Kriegsverdienstmedaille, war nicht zur Verleihung an Soldaten vorgesehen, sofern sie für die geplante Kriegsdenkmünze Medaille zur Erinnerung an den Krieg 1939/1940 vorgesehen waren, und hatte deshalb keine Abteilung mit Schwertern. Die übrigen Stufen konnten sowohl mit als auch ohne Schwerter an Soldaten und Zivilisten verliehen werden.
Klassen
Gemäß der Verordnung über die Stiftung des Kriegsverdienstkreuzes wurde dieses für Anerkennung für "besondere Verdienste" verliehen, die nicht die Voraussetzungen des Eisernen Kreuzes erfüllten. Faktisch war also das Kriegsverdienstkreuz der Orden, der für Verdienste im rückwärtigen Frontgebiet, der Etappe und Ersatzheer oder in der Heimat verliehen wurde, während das Eiserne Kreuz für Verdienste bei unmittelbaren Kampfhandlungen reserviert war. Das Kriegsverdienstkreuz aller Klassen konnte an sämtliche Dienstgrade von Wehrmacht und Waffen-SS, aber auch an Zivilisten verliehen werden. Am 08.07.1944 stiftete Adolf Hitler das goldene Ritterkreuz; diese Neuerung wurde jedoch nicht veröffentlicht. Es umfasste damit folgende Stufen:
Kriegsverdienstmedaille (ab 19.08.1940)
Kriegsverdienstkreuz II. Klasse (ab 18.10.1939)
Kriegsverdienstkreuz I. Klasse (ab 18.10.1939)
Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes (ab 19.08.1940)
Goldenes Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes (ab 08.07.1944).
Die Kriegsverdienstmedaille wurde nur an deutsche und nichtdeutsche Zivilisten, sowohl an Männer und Frauen, verliehen. In der Regel erfolgte die Verleihung an Arbeiter in Fabriken welche die Arbeitsquoten erheblich überschritten hatten. Bis zum Kriegsende wurden schätzungsweise 4,9 Millionen Kriegsverdienstmedaille verliehen. Nach dem 15.05.1943 wurde die Auszeichnung mit der Kriegsverdienstmedaille an Ausländer durch die Verdienstmedaille des Verdienstorden vom Deutschen Adler abgelöst.