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Kaiser

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Die KAISER war ein Minenschiff der Kaiserlichen- und Kriegsmarine. Ürsprünglich ein Passagierschiff der HAPAG.
Der Kiel des Schiffes wurde 1905 bei der AG Vulcan in Stettin gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 08.04.1905 und die Indienststellung am 10.09.1905.
Das Schiff hatte eine Verdrängung von 1.916 BRT. Es war 96,40 m lang, 11,65 m breit und hatte einen Tiefgang von 4,10 m. 2 Curtis-AEG-Dampfturbinen erzeugten eine Leistung von 6.000 PS (4.413 kW). Diese konnten das Schiff auf bis zu 20,0 kn (37 km/h) beschleunigen. Die Besatzungsstärke betrug 75 Mann.
Bewaffnet war die Kaiser (2. Weltkrieg) mit: 2 x 8,8-cm-Kanonen - bis zu 180 Minen
Einsatzgeschichte
Die KAISER wurde 1904 von der Nordsee-Linie Dampfschiffs-GmbH bei der Stettiner Maschinenbau AG Vulcan in Auftrag gegeben. Als die HAPAG am 01.01.1905 die Nordsee-Linie übernahm, kaufte sie mit deren drei anderen Schiffen – COBRA, PRINZESSIN HEINRICH und SILVANA – auch die noch auf der Helling im Bau befindliche KAISER. Der Stapellauf erfolgte am 08.04.1905, die Indienststellung am 10.09.1905. Die KAISER wurde im Dienst Hamburg–Helgoland und von dort nach Sylt oder Norderney eingesetzt. Die Fahrzeit von den St. Pauli Landungsbrücken bis Helgoland betrug etwa viereinhalb Stunden, die von dort nach Norderney weitere drei Stunden. Kaiser Wilhelm II. nutzte das Schiff bei gelegentlichen Fahrten auf der Nordsee.
Die Kaiserliche Marine erfasste die KAISER am 04.08.1914 und ließ sie zum Hilfsminenschiff umrüsten, wobei der hintere Schornstein entfernt wurde. Das Schiff konnte bis zu 200 Minen aufnehmen. Unter dem Kommando von Korvettenkapitän von Bülow legte es zusammen mit den Minenkreuzern SMS ALBATROSS und SMS NAUTILUS am 09.09.1914 eine große Minensperre in der Nordsee. Für ein Kriegsschiff erwies sich die Geschwindigkeit der KAISER aber als zu gering. Zum Ende des Ersten Weltkriegs war sie Flaggschiff der Vorpostenflottille Elbe unter Fregattenkapitän Erich Graf von Zeppelin. 1918 wurde sie durch einen Minentreffer beschädigt und musste auf einer Reparaturwerft wieder fahrbereit gemacht werden.
Die KAISER musste im August 1919 an Großbritannien abgeliefert werden. Sie wurde aber dort nicht in Fahrt gebracht, sondern konnte am 23.09.1921 von der HAPAG zurück gekauft werden. 1922 erfolgte ein Umbau auf der Bremer Vulkan Schiffbau und Maschinenfabrik in Vegesack. Dabei erhielt sie eine neue Maschine mit geringerer Leistung. Am 17.06.1923 kam es unterhalb der Stör zu einer Kollision zwischen dem britischen Dampfschiff BELLBRO und der KAISER. Dabei wurde die Steuerbordseite der KAISER oberhalb der Wasserlinie beschädigt. Es wurde einer von 1.887 Passagieren getötet, vier wurden schwer verletzt. Zunächst wieder im Dienst Hamburg–Helgoland und nach Amrum, Föhr und Sylt eingesetzt, fuhr die Kaiser ab dem 01.07.1934, mit zusätzlichen Kabinen ausgestattet, für den Seedienst Ostpreußen.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die KAISER von der Kriegsmarine wiederum zum Minenschiff umgerüstet. Sie wurde mit zwei 8.8-cm-Kanonen bewaffnet und konnte bis zu 180 Minen aufnehmen. Sie stand zeitweise unter dem Kommando von Carl Kircheiß und war ab 1943 als Versuchsschiff der Kriegsmarine eingesetzt.
Nach dem Krieg wurde die KAISER an Großbritannien abgeliefert, von wo sie 1946 an die Sowjetunion abgegeben wurde. Nachdem sie weder unter britischer, noch als NEKRASOV unter sowjetischer Flagge in Fahrt gekommen war, wurde sie im April 1947 an Polen übergeben. Als BENIOWSKI wurde sie, nach der Überholung der Maschinenanlage bei Earle's Shipbuilding & Engineering Co. in Großbritannien und anschließenden Reparaturen auf der Danziger Werft Stocznia Pologna, am 22.07.1948 von der Reederei Gryf Zegluga Przbrzenza auf der Route Sopot–Gdynia–Stettin eingesetzt. 1949 wurde sie Schulschiff der polnischen Marine. Die BENIOWSKI wurde ab 1950 in Gdynia aufgelegt und diente bis zu ihrem Abbruch 1954 in Stettin als stationäres Ausbildungs- und Wohnschiff.
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