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HMS Deptford (U.53)

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Die HMS DEPTFORD (L.53/U.53) war eine Sloop der Grimsby-Klasse der britischen Royal Navy.
Der Kiel der Sloop wurde am 30.04.1934 bei Devonport Dockyard in Plymouth gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 05.02.1935 und die Indienststellung am 20.08.1935.
Das Schiff hatte eine Verdrängung von 990 ts. Es war 81,15 m lang, 11,00 m breit und hatte einen Tiefgang von 2,90 m. Zwei Admiralty 3-Trommel -Wasserrohrkessel mit Parsons - Getriebedampfturbinen erzeugten eine Leistung von 2.000 PS (1.500 kW). Diese konnten das Schiff auf bis zu 16,5 kn (30,6 km/h) beschleunigen. Die Besatzungsstärke betrug 103 Mann.
Bewaffnet war die Deptford mit: 2 x 120-mm-L/45-CP-Mk.XIV-Geschütze, 2 × 2 Mk.V und 2 x Mk.III-20-mm-Oerlikon-Maschinenkanonen, 4 Wabowerfer, 2 Waboablaufschinen, 90 Wasserbomben, 1 x Hedgehog. Radar Typ 286, 271, Sonar, Huff-Duff.
Einsatzgeschichte
Der Ausbruch des Krieges brachte die Hinzufügung einer Wasserbombenbewaffnung mit sich, wobei zunächst Wabowerfer für 40 Wasserbomben eingebaut wurden, die später auf 60 Wasserbomben erhöht wurden. Ein Hedgehog-U-Boot-Abwehrmörser wurde 1942 eingebaut und ersetzte die 3-Zoll-Flugabwehrkanone. Die Nahabwehrbewaffnung des Schiffes wurde im Januar 1942 durch zwei 20-mm-Kanonen von Oerlikon ergänzt, zwei weitere wurden im Oktober desselben Jahres eingebaut und zwei weitere ersetzten 1943 die .50-Zoll-Maschinengewehre. Zu Beginn des Krieges wurde ein Radar vom Typ 286 eingebaut, das im März 1942 durch den Typ 271 ersetzt wurde , bei dem auch HF/DF -Funkpeilgeräte eingebaut wurden.
Bei der Indienststellung wurde die Deptford in den Persischen Golf entsandt und erreichte am 14.11.1935 Maskat, wo sie die alte Flower-Klasse-Sloop Lupin ersetzte und deren Besatzung zur Deptford wechselte. Am 04.06.1936 beförderte die Deptford Scheich Hamad ibn Isa Al Khalifa, den König von Bahrain, auf der ersten Etappe eines Staatsbesuchs nach Großbritannien nach Basra. Sie ging im März 1936 nach Bombay. Dort wurde sie, von September bis November 1936, einer umfassenderen Überholung unterzogen. Die Deptford wurde im April 1937 mit einer neuen Besatzung in Bombay wieder in Dienst gestellt und diente bis November 1937 weiterhin im Persischen Golf. Anschließend wurde sie erneut umgerüstet, dieses Mal in Columbo in Ceylon (heute Sri Lanka). Im September 1938 wurde sie in Bombay erneut umgerüstet. Im im November 1938 begleitete sie drei Vickers Wellesley-Bomber der RAF auf ihrem Flug von Ismalia (Ägypten) nach Darwin (Australien) bei einem erfolgreichen Versuch einen neuen Weltflugstreckenrekord aufzustellen. Die Deptford war im Arabisches Meer stationiert um als Wegpunkt für die Navigation zu fungieren, während das Vermessungsschiff Investigator und die Sloop Swan im Golf von Bengalen bzw. in der Timorsee ähnliche Aufgaben erfüllten. Man hoffte, ab Mai 1939 auf Malta eine umfassende Überholung durchführen zu können, bei der das Schiff mit vier QF 4-Zoll-Marinegeschützen Mk XVI neu bewaffnet werden sollte, doch der Zeitdruck aufgrund der Kriegsgefahr führte dazu, dass diese Überholung abgebrochen und das Schiff nicht neu bewaffnet wurde. Nach dieser Umrüstung kehrte sie kurzzeitig zur Station am Persischen Golf zurück, bevor sie nach Singapur versetzt wurde wo sie im August 1939 eintraf.
Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde die Deptford in die Heimatgewässer zurückbeordert, und erreichte Portsmouth am 16.11.1939. Im Dezember 1939 trat sie der 2. Escort Division mit Sitz in Liverpool bei. Sie wurde als Konvoischutz in den Western Approaches eingesetzt. Am 03.02.1940 war die Deptford Teil der Eskorte des Konvois OB-84, als sie mit dem Handelsschiff Antigua kollidierte und dabei leichten Schaden erlitt. Am 22.05.1940 nahm die Deptford an der Suche nach dem deutschen U-Boot U 37 teil. Dieses hatte zuvor das Handelsschiff Dunster Grange angegriffen. Im August 1940 wechselte sie nach Rosyth, um in der Nordsee und in den Western Approaches Begleitdienst zu leisten, bevor sie im November 1940 als Teil der Sloop-Division nach Liverpool zurückkehrte und Konvoi-Geleitdienst im Atlantik durchführte.
Am 09. und 10.02.1941 eskortierte die Deptford den Konvoi HG-53 von Gibraltar nach Großbritannien, als dieser von U 37 angegriffen wurde. Die Deptford führte einen Wasserbombenangriff auf U 37 durch, nachdem es das Handelsschiff Brandenburg torpediert und versenkt hatte. U 37 kam unbeschädigt davon. Ende des Monats begann die Deptford mit einer Umrüstung in Liverpool, die bis März 1941 andauerte, danach setzte sie den Geleitdienst von und nach Gibraltar fort. Am 09.08.1941 lief sie mit dem Konvoi HG 70 von Gibraltar aus und lief nach Großbritannien. Die Deutschen wurden durch Spione vor der Abfahrt des Konvois gewarnt, woraufhin der Konvoi einem schweren U-Boot-Angriff ausgesetzt war. Die Deptford, die sich der Eskorte des Konvois von OG-70 anschloss, wurde vom italienischen U-Boot Guglielmo Marconi angegriffen. Während die Marconi behauptete, die Deptford versenkt zu haben, war die Sloop unbeschädigt geblieben. Alle Angriffe auf den Konvoi scheiterten, Handelsschiffe wurden nicht getroffen. Die Deptford (mittlerweile Teil der Escort Group 36) nahm vom 10. bis 15.09.1941 an der Eskorte des Konvois HG-72 teil, und während der Konvoi von den italienischen U-Booten Leonardo da Vinci,Morosini, Luigi Torelli und Alessandro Malaspina angegriffen wurde, wehrten die Eskorten diese Angriffe ohne Verluste ab. Zur Eskorte des Rückkonvois OG-74 gehörten der Begleitträger Audacity sowie die Escort Group 36. Am 20.09.1941 versenkten eines der Flugzeuge von Audacity zusammen mit der Deptford und der Korvette Arbutus das deutsche U-Boot U 201, als es sich dem Konvoi näherte. Das Konvoi-Rettungsschiff Walmer Castle wurde von einem deutschen Langstreckenbomber schwer beschädigt und anschließend von der Deptford und die Korvette Marigold, am 21.09.1941, versenkt. In der Nacht vom 21. auf den 22.09.1941 wurden die Deptford und Marigold abgezogen, um einer Gruppe von vier Nachzüglern aus dem Konvoi zu helfen. Sie konnten jedoch nicht verhindern, dass drei davon versenkt wurden. Insgesamt wurden sechs Schiffe des OG-74 versenkt.
Am 14.12.1941 verließ die Deptford Gibraltar als Teil der Eskorte des Konvois HG-76. Der Konvoi geriet unter heftige und anhaltende Angriffe deutscher U-Boote und Flugzeuge, und bis zum 19.12.1941 wurden vier U-Boote (U 127, U 131, U 434 und U 574) versenkt, wobei ein Zerstörer (Stanley) und ein Handelsschiff versenkt wurden. Treibstoffmangel und Schäden führten dazu, dass eine Reihe von Schiffen die Begleittruppe verließen, während die Deutschen weiterhin U-Boote in die Schlacht beorderten. Um einige der U-Boote abzuziehen, wurde die Deptford und mehreren Korvetten befohlen, eine Scheinschlacht durch Abfeuern von Kanonen und Sterngranaten zu veranstalten. Der Trick war jedoch erfolglos, da er mehrere Handelsschiffe im Konvoi in Panik versetzte die dann auch Raketen abfeuerte, wodurch die Position des Konvois verraten wurde. Dies ermöglichte U 567 ein Handelsschiff zu versenken. U 751 torpedierte und versenkte den Geleitträger Audacity. In der Nacht entdeckte die Deptford ein aufgetauchtes U-Boot und führte, als das U-Boot abtauchte, eine Reihe von Wasserbombenangriffen durch. Während die Deptford damals keine Versenkung zugeschrieben wurde, stellte sich später heraus, dass sie U 567 versenkt hatte. Als die Deptford nach diesem Angriff zum Konvoi zurückkehrte, kollidierte sie mit der Sloop Stork. Dabei kamen zwei Überlebende U 574 an Bord der Stork ums Leben.
Die Deptford befand sich bis März 1942 in Reparatur, als sie sich wieder der Escort Group 36 anschloss und auf der Konvoiroute nach Freetown, Sierra Leone eingesetzt wurde. Sie setzte diese Aufgabe bis November 1942 fort. Dabei nahm sie auch an der Operation Torch, der alliierten Invasion in Französisch-Nordafrika, teil. Anschließend führte das Schiff lokale Begleitaufgaben entlang der Küste Algeriens durch. Am 09.12.1942 lief die Deptford vor Algier auf Grund und erlitt dabei schwere Schäden. Das Schiff konnte erst am 14.12.1942 wieder flott gemacht werden. Nach ihrer Rückkehr in britische Gewässer wurde sie bis August 1943 in Liverpool repariert.
Die Deptford wurde dann der 37. Escort Group zugeteilt, die im Mittelmeer operierte, und ihren Sitz in Alexandria hatte. Das Schiff operierte im östlichen Mittelmeer, bis sie im Juli 1944 nach Taranto wechselte, um im zentralen Mittelmeer zu operieren. Im Dezember 1944 kehrte die Deptford nach Großbritannien zurück, wo sie als Konvoi-Eskorte im Ärmelkanal eingesetzt wurde, bis im Mai 1945 der Krieg in Europa endete.
Die Deptford ging im Juli 1945 in Milford Haven in die Reserve und wurde am 08.03.1948 zur Verschrottung verkauft, wobei es von Thos in Milford Haven abgewrackt wurde.
Übersetzt aus dem englischen aus Wikipedia → | HMS Deptford (U.53)