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Bremse (Artillerieschulschiff)

Aus U-Boot-Archiv Wiki

Die BREMSE war ein Artillerieschulschiff der deutschen Reichs- und Kriegsmarine.
Der Kiel des Schiffes wurde am 22.04.1930 bei der Reichsmarinewerft in Wilhelmshaven gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 24.01.1931 und die Indienststellung am 14.07.1932.
Das Schiff hatte eine Verdrängung von 1.870 t (max.). Es war 103,60 m lang, 9,50 m breit und hatte einen Tiefgang von 2,85 m. 8 × 8-Zylinder-Zweitakt-Dieselmotor erzeugten eine Leistung von 28.400 PS (20.888 kW). Diese konnten das Schiff auf bis zu 29,1 kn (54 km/h) beschleunigen. Die Besatzungsstärke betrug 192 Mann.
Bewaffnet war die Bremse mit: 4 × 12,7 cm SK C/34 - 4 x 3,7 cm Flak - 8 × 2 cm Flak C/30 - Minenwurfvorrichtung - 350 Minen
Einsatzgeschichte
Ende der 1920er Jahre wurden erste Entwürfe für einen Ersatz der vorhandenen Artillerieschulboote erstellt, da diese den Anforderungen nicht mehr gerecht wurden. Das geplante Schiff sollte im Ernstfall für Aufklärungszwecke einsetzbar sein und die vergleichsweise kleinen Torpedobooten der Raubvogel- und Raubtier-Klasse gegen moderne Zerstörer unterstützen können. Das Schiff musste also eine entsprechende Bestückung und Standfestigkeit besitzen.
Die BREMSE wurde am 14.07.1932 in Dienst gestellt. Nach Abschluss der Probefahrten, bei denen sich die Dieselanlage bewährte, wurde das Schiff der Schiffsartillerieschule zugeteilt und bis Kriegsausbruch als Ausbildungsschiff eingesetzt. 1933 wurden leichte Umbauten vorgenommen, wobei der Artillerieleitstand am Fockmast entfiel. 1939 wurde die Bremse zu den Dreharbeiten zum Film "Der letzte Appell" herangezogen und stellte darin den "Kreuzer AMPHION" dar. Hierzu wurde das Schiff mit zwei Schornsteinattrappen versehen, um dem Aussehen der AMPHION näher zu kommen.
Nach Kriegsausbruch wurde das Schiff im September 1939 zunächst als Geleitschutz für Minenschiff und Truppentransporte nach Polen eingesetzt, darüber hinaus auch zum Handelskrieg in der Ostsee herangezogen. Von Oktober 1939 bis März 1940 diente die Bremse wieder als Schulschiff. Bei der Invasion von Norwegen im April 1940 gehörte das Schiff zur Kriegsschiffgruppe 3, die den norwegischen Hafen Bergen zu besetzen hatte. Bei dieser Aktion erlitt das Schiff zwei Treffer vom Kaliber 21 cm durch Küstenbatterien und musste in Stavanger repariert werden, was bis zum 05.08.1940 dauerte. In der Folgezeit wurde die Bremse mehrfach für den Geleitschutz in der westlichen Ostsee und in norwegischen Gewässern eingesetzt. Am 01.11.1940 wurde das Schiff vom Dampfer DONAU am Bug gerammt, als es vor Frederikshavn auf der Reede lag. Die entstandenen Schäden wurden bis zum 25.11.1940 behoben.
Bereits in der darauffolgenden Woche, am 02.12.1940, erlitt die BREMSE im Fåfjord eine Grundberührung und musste bis Anfang Juni 1941 in Stavanger repariert werden. Zu Beginn des deutschen Angriffs auf die Sowjetunion wurde die BREMSE von Kiel aus zu Transportsicherungsaufgaben in der Ostsee und nach Nordnorwegen eingesetzt. Dabei wurde sie am 30.07.1941 in Kirkenes von 20 Fairey Albacore Torpedobombern und neun Fairey Fulmar Jagdflugzeugen des britischen Flugzeugträgers VICTORIOUS angegriffen, ohne allerdings Schaden zu nehmen.
Nur fünf Wochen später, am 06.09.1941, wendete sich ihr Kriegsglück auf der Höhe des Mageröy-Fjords in Norwegen bei der Operation Gauntlet. Als Begleitschutz für die zwei Truppentransporter und Nachschubschiffe TRAUTENFELS und BARCELONA gelang es ihr, die angreifenden britischen Kreuzer NIGERIA und AURORA von den Transportern wegzulocken und damit deren Entkommen zu ermöglichen. Die BREMSE selbst wurde aber nach nächtlichem Artillerieduell versenkt. 160 Mann der Besatzung kamen ums Leben.
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